Honig mit "Grauschleier"

mado

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Hallo allerseits,
beim Waldhonig vom letzten Jahr (mit hohem Melizitoseanteil und auch Presshonig) entsteht nachdem der Honig mit dem Melitherm wieder verflüssigt wurde, dieser eine "Beruhigungszeit" von mehr als einer Woche hatte und anschließendem Abschöpfen des entstandenen Schaumes trotzdem beim abgefüllten Honig nach etwa einer Woche ein hauchfeiner Grauschleier an der Oberfläche.

Die Einstellung des Melitherm ist zwischen 60 und 65 Grad, sonst ist er überhaupt nicht durchzubekommen.

Den Honig habe ich untersuchen lassen (2 Proben), er hat "Goldsiegel Qualität".
Der Wert der elektr. Leitfähigkeit liegt bei 1080 und 1142 Mikrosiemens.

Eine Lagerung in der Gefriertruhe ändert nichts. Nach Entnahme und Erreichen der Normaltemperatur bildet sich nach einigen Tagen auch der erwähnte wirklich hauchfeine Grauschleier.
Beim Verzehr dieses Honigs und der damit verbundenen Entnahme dieser feinen Schicht entsteht kein weiterer Schleier.

Ich habe diesbezüglich einen sehr erfahrenen Imker um seine Meinung gebeten. Dieser hat gemeint, daß ihm dies bisher noch nicht aufgefallen sei, ich mir aber keine Sorgen zu machen brauche.

Eine tel. Anfrage beim Labor in Linz wo der Honig auch untersucht wurde war für mich auch nicht so zufriedenstellend.
Es wurde darauf hingewiesen, daß der Waldhonig vom letzten Jahr eben einen sehr hohen Melizitosegehalt hat und dieser auch nicht "rein" zu bekommen ist.

Ich achte auf höchste Sauberkeit bei der Verarbeitung und habe bisher auch noch keinerlei Beanstandung gehabt.

Trotzdem mache ich mir Sorgen und würde Euch um Eure Meinung bzw. Erfahrung darüber bitten.

Gruß
Manfred


Josef, wenn der Beitrag besser zu "Fragen und Antworten" passt, bitte ich Dich diesen dorthin zu verschieben.
(in der Sache "Bienen im Baum" habe ich in Kürze Neuigkeiten)
 
Die Einstellung des Melitherm ist zwischen 60 und 65 Grad
Bei hohem Melizitoseanteil hat man mit 60 - 65 Grad kaum eine Chance ihn durchs Meltherm zu bringen, wenn er sich doch verflüssigt, dauert es zu lange, ich gehe auf 75 Grad, mit dieser Einstellung rinnt er zügig durch, einen Grauschleier hatte ich bisher nicht im Glas, ein Lochblech-Distanzring muss unbedingt zwischen Melitherm und Abfülleimer eingelegt sein, damit der Honig schnell wieder abkühlt und die Kondensfeuchte entweichen kann.
 
Danke Max für Deinen Beitrag.

Möglicherweise liegt es an der Einstellung des Melitherms oder am Melizitoseanteil.

Ich habe noch nie die Einstellung über 65 Grad angewendet, da ich immer Bedenken wegen der möglichen Schädigung durch die hohe Temperatur habe.

Es stellt sich für mich dabei die Frage, was vermindert die Qualität des Honigs mehr.
Die höhere Temperatur und etwas kürzere Durchlaufzeit oder bei etwas niedriger Temperatur eine längere Durchlaufzeit.
Der Durchlauf von 25 kg dauert wohl ca. 5 Stunden!
Für schnelle Abkühlung und gutes Ablüften von Kondensation ist gesorgt, das dürfte nicht das Problem sein.

Interessant ist wohl, daß es Vorkommnisse in der Imkerei geben kann, die offenbar noch nie aufgetreten sind.

Nach Terminvereinbarung werde ich diesen Honig ins Labor bringen und hoffen, daß dort die Ursache gefunden wird.

Gruß
Manfred
 
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