Honig, wie schleudert Ihr?

Josef Fleischhacker

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3710 Fahndorf 86
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Ja
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ÖBW
Schwarmverhinderung wie
ZWA -Zwischenableger
Eigene Kö Zucht ja/nein
Ja
Eine sonderbare Frage, werden nun manche sagen, dennoch möchte ich auch gerne darüber reden, vor allem unsere Jungimker/Innen sollten sich sehr eingehend darüber informieren und nach einem passendem Konzept Ausschau halten.

Bei uns geht´s so: Entdeckelt wird per geheiztem E-Messer, in der Folge kommen die Waben in eine Entdeckelungswanne, von dort in die Schleuder, soweit dürfte alles klar sein. Ab nun wird´s interessant, der aus der Schleuder kommende Honig wird vorerst nicht gesiebt, sondern kommt in einen 600 kg fassenden Immervolltank.

Dies war nun der erste Streich, weiter geht´s so: Im Immervolltank steht ein nur ganz leicht erwärmter Tauchwärmer, über Nacht steigen nun infolge des enormen Drucks und der leichten Wärme sämtliche Wachsteilchen nach oben, was auch ganz genau beabsichtigt ist. Der Tank wird per Deckel mit Luftschlauch verschlossen, diese Einheit ist nun eine Los Nr. z.B. A290514, steht für Akazie, 29.05.2014, weiter ginge es mit A300514, usw. usf.

Dies war nun der zweite Streich, weiter geht´s so: am nächsten Tag wir der Honig abgelassen, dazu genügt ein feines Sieb über das Lagergefäß, dies wird nun mit A2905141, A2905142, usw. usf. deklariert und im Bestandsbuch eingetragen.

Soderle meine Herrschaften, dies ist meine Methode, gibt´s hierzu Frage`?

Josef
 
Entdecklung machen meine Frau und ihre Schwestern mit der Entdecklungsgabel. Die sind mittlerweile viel schneller als ich mit der Schleuderei und die Waben werden in einer Wanne zwischengelagert.Aus der Schleuder lasse ich den Honig ueber ein Sieb in einen Eimer.Ist der Eimer voll, wird dieser in ein Feinsieb geleert, welches mit einen Dreifuss ueber dem Lagereimer steht und der Honig nochmals gefiltert. Diese Eimer fassen19 Liter und werden wenn sie voll sind mit Deckeln verschlossen und in eine Ecke gestellt. Nach 2 Tagen gehe ich mal an die Eimer mit dem Schaumloeffel und entferne was sich oben eventuell gesammelt hat. Ist aber eher wenig, eigentlich nur Schaum.
Da ich ueber keine Sortenhonige verfuege und ueber den Honig keine Buchfuehrung betreibe und auch kein Freund von Lagerhaltung bin, muss ich nichts beschriften und es wird bald in Verkaufsgebinde abgefuellt und ueber meine verschiedenen Kanaele der Honig in Umlauf gebracht.Bis zur naechsten Ernte ist alles fort und es geht wieder los.
Michael
 
Eigentlich halte ich es so wie der miguelito und wahrscheinlich wie die meisten der zahllosen Hobbyimker, welche sich keine eigene Honigfabrik leisten können oder wollen.

Ein beheizbares Entdeckelungsmesser war bisher eigentlich ein Traum. Bei der diesjährigen Honigernte wurde erstmalig mein sehr dünnes und sehr scharfes Küchenmesser zum entdecken benützt.
Traum ade, scheiden tut nicht weh!
Das Messer flutscht mit Schneidebewegungen regelrecht durch die Honigwaben. In wenigen Sekunden ist eine schöne Wabe entdeckelt. Deckel, welche zu tief und unerreichbar für das Messer liegen (Hoffmannseiten) werden dann doch noch mit der Gabel abgehoben.
 
Danke meine Herren, von anderen Imkern würde mich die Gangart der Losnummern interessieren, als Edelbrenner und Imker muss bei mir alles bis ins kleinste Detail dokumentiert und auf Verlangen jederzeit vorgezeigt werden, dies ist sehr oft sehr mühsam.

Das Messer flutscht mit Schneidebewegungen regelrecht durch die Honigwaben.

Wennst dieses Messer in ein Gefäß mit relativ warmen Wasser tauchst, das Wasser vor jedem Schnitt mit einem Tuch abwischen, so flutscht dieses Messer nur so durch die Wabe. Honigwasser -eh schon Wissen- wird als Metansatz verwendet.

Josef
 
Hallo Josef,

bei uns ist das Schleudern zu einem
Familien - Event geworden, dies vollkommen unbeabsichtigt.
Meine Eltern wollten wissen wie das geht mit dem Schludern.
Das erste mal waren die dabei. Seit dem fragen sie immer nach
wann denn nun wieder geschleudert wird.
Auch die Tochter mit Freund sind beim Schleudern gerne aktiv.
Wir verbinden das nun mit einem abendlichem Grillen -
ein Spießbraten mit Honigmarinade.

Das Schleudern selbst ist unspektakulär.
Ein Entdeckelungsständer mit Wanne und Lochblech, dazu
eine Entdeckelungsgabel.
Danach geht es in eine 4 Wabenschleuder Tangential mit
manuellem Wendemechanismus ( ;) ).
Der Honig fließt über ein Doppelsieb gleich in die Hobbocks.
Darin wird er nun abgeschäumt, gerührt usw.

Die Chargennummerierung erfolgt mit einem Datumscode und die
Nummer der Schleuderung im Jahr.
Mit dieser Nummer erfolgt die Registrierung im "Honigbuch".

Wobei ich nun sagen muss, dass eine solche Schleuder
für Imker mit weniger als 10 Völkern noch geeignet ist.
Darüber wird es schon relativ mühselig.

VG
Hagen
 
Danke Hagen, mit einer vierteiligen haben wir auf Wanderständen sehr lange gearbeitet, dies kam in den VW Bus, beim Bauern, oder wo auch immer wurde geschleudert. Ünrigens, der VW war der Klassiker mit runden Frontscheibe und Ballonreifen, ging zwar nur 90kmh, war aber ein Bulle der locker eine Tonne transportierte

Mit dieser Nummer erfolgt die Registrierung im "Honigbuch".

Honigbuch, was ist das, freiwillig, oder Pflicht?

Josef
 
Wennst dieses Messer in ein Gefäß mit relativ warmen Wasser tauchst, das Wasser vor jedem Schnitt mit einem Tuch abwischen,
Das ist unnötig. Vieleicht bin ich einmal mit 64 Jahren zu schwach auf der Brust, dann wird das Messer angewärmt. :011:

Nein, im Ernst. Das Messer geht wie durch weiche Butter durch die Wabe und zeigt einen sauberen Schnitt. Die Wabenzellen bleiben damit schön erhalten.
 
Hi, ich habe Dadanthalbwaben und entdeckel diese mit einem Entdecklungssägemesser ,das geht superschnell und ich bekomme viel feines Entdecklungswachs, nacharbeit falls nötig mit der Gabel. Ich verwende ein handeslübliches Entdecklungsgeschirr(cas 30 Jahre alt). Dann kommt alles in meine 20 Waben Rasialschleuder von Fritz ,mittlerweile kommt der Honig auch ungesiebt in 25 Kilo Plastikeimer. Dort schöpfe oder schabe ich das Restwachs ab .Zum auftauen kommen die Eimer in einen elektrischen Wecktopf ,wichtig ist das Bodengitter als Abstandshalter. Nach dem Auftauen siebe ich beim umfüllen mit dem Spitzsieb. Ich rühre mit einer einfachen Spirale.
Das sieben direkt nach dem Schleudern ist eine echte Qual und geht nach dem auftauen viel schneller und einfacher.
Die Chargen deklarier ich auch so ,allerdings immer für eine Eimerserie.

Michael
 
Das sieben direkt nach dem Schleudern ist eine echte Qual

Eben deswegen sind wir schon längst davon abgekommen, von der Schleuder in den Kübel -auch eine kräftige Impellerpumpe stünde zur Verfügung- von dort in den Tank, nach 24 Stunden steigen Wachs und Luftbläschen an oben, erst nun wird beim unteren Ablasshahn fein gesiebt und ab ins dunkle Lager.

Josef
 
Honigbuch, was ist das, freiwillig, oder Pflicht?

Im DIB (Deutscher Imkerbund) wird dies
gefordert. Es ist eigentlich kein Gesetz, aber wenn man unter dem
Label "DIB" seinen Honig verkaufen will muss man es führen.
Jedoch ist es eine Sicherheit die der Imker sich selbst
damit geben kann.
Im Honigbuch steht die Menge, Datum des Schleuderns und die
Chargennummer. Ich selbst trage noch ein welche Sorte Honig es hauptsächlich
ist und welchen Feuchtegehalt ich gemessen habe.
Ich führe dies als Excel-Datei und parallel auf Papier.

Sollte bei einer Kontrolle etwas sein, was nicht sein darf, kann man anhand der
Chargennummer nachvollziehen welche Gläser im einzelnen davon betroffen sind.

Aber von Gesetzeswegen ist es nicht gefordert.

VG
Hagen
 
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