Hunger erkennen

Nils

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.
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Ja
Hallo,

nach dem Schleudern und mit jedem Waagstockbericht vom Max frage ich mich, ob meine Bienen noch genügend Futter haben.
Wie erkennt aber die Futternot? Gibt es Möglichkeiten das am Flugloch zu erkennen, oder auf der Windel?

Servus,

Nils
 
Gibt es Möglichkeiten das am Flugloch zu erkennen, oder auf der Windel?

Trachtlose Tage erkennt man auf dem Flugloch sofort

* sehr eingeschränkter Flugbetrieb

* Bienen landen federleicht

* suchende Bienen

* und erhöhtes Abwehrverhalten.


Wird es hingegen eng und es droht der Hungertod, so wird vorerst alles an Brut entfernt, man erkennt auf den Windel somit Teile von ausgefressenen Larven, hebt man nun die eine oder andere Waben etwas an, so fallen Bienen geschwächt zu Boden.

Weitere Details wir kein offener Honig, kleine Pollenhöschen, nur noch sehr wenig Brut usw. ist ohnehin klar.


@ Nils

bitte beobachte dies, jedes Detail bedeutet bereits ein Alarmsignal, somit unverzüglich HoR schließen oder abräumen und unverzüglich Futter flüssig 3 : 2 geben.

Josef
 
Danke Josef,

das sind gute Hinweise. Trachtlose Zeit bedeutet ja noch nicht unbedingt Hungersnot.
Die ausgeräumte Brut auf der Windel ist ein guter Hinweis, aber wieso kleine Pollenhöschen? Weil sie die Brut reduzieren??

Dann habe ich eh ein Problem: meine junge Königin legt jetzt noch nicht oder hat erst vor kurzem damit begonnen (hab' noch nicht geschaut). Da gibts also nix zum ausräumen...

Wie schließt man einen HoR?

DankeDir,

Nils
 
aber wieso kleine Pollenhöschen?

Solange nur wenig, oder keine Brut mehr gepflegt wird geht auch der Pollenbedarf deutlich zurück, als ZWA Imker kann ich dieses Phänomen in beiden getrennten Teilen sehr deutlich erkennen.

Da gibts also nix zum ausräumen..

Wenig Vorrat ermöglicht der der jungen Kö keinen guten Start, ist ähnlich wie ein leeres Apidea. Merke, von nix wird nix und auf die nächste Tracht zu warten könnte sehr rasch den Tod des Volkes zur Folge haben.

Wie schließt man einen HoR ?

Kurzfristig ein Propolisgitter, leinen, oder Folie, zwischen BrR und HoR auflegen, dieses Hindernis in einer Ecke für nur wenige Zentimeter umschlagen, auf diese Weise wird der HoR zwar besucht, aber kein allfälliges Futter rauf getragen.

Josef
 
Wäre jetziger Drohnenaustrieb nicht auch schon ein Zeichen?

Nils, zum Pollen holen, müssen die Binis etwas Honig mitnehmen, heißt also wenig Honig = wenig Pollen.
Soweit meine Theorie. Vielleicht weiß jemand das besser?
 
Danke Josef für deine Erklärung!

Wenig Vorrat ermöglicht der der jungen Kö keinen guten Start, ist ähnlich wie ein leeres Apidea.

Was ist wenig Vorrat? Sind 5 kg im HoR für ein starkes Volk mit junger Kö und noch ohne Brut genug?
 
Nils, bei den Waagstockdaten haben intakte Trachtvölker oft bis zu 1 kg Abnahme, natürlich wird da auch das eindicken des Nektars angezeigt, was bei eingelagertem Honig nicht mehr der Fall ist. Aber dennoch, lediglich 5 kg und kein offener Honig, was ja im besten Falle zwei Randwaben wären, ist schon ein deutliches Alarmsignal.

Ich würde so sagen, ohne offenem Honig macht sich sofort akuter Notstand bemerkbar.

Josef
 
Wie erkennt aber die Futternot?
Servus,

Nils


Nils,

ich lupfe die Stöcke kurz an (ohne Dach)

Einfach in Hocke gehen und kurz wenig Zentimeter anheben.

Das mach ich nach der Einfütterung und öfters noch im Frühjahr!

Griass Simmerl
 
Servus Simmerl,

das anheben mache ich beim einfüttern immer mit der Zugwaage, da ich nicht das richtige Gespür für's Gewicht habe.
Klar, ich könnte jetzt alle 3 Zargen von hinten wiegen, dann könnte ich ungefähr ausrechnen wieviel Futter drinnen ist.
Aber wieviel in kg sollen sie jetzt haben?

Danke Josef,
Aber dennoch, lediglich 5 kg und kein offener Honig, was ja im besten Falle zwei Randwaben wären, ist schon ein deutliches Alarmsignal.
5 kg schätze ich jetzt einfach mal. Denn ich entnahm 4 Waben zum schleudern, darin waren gut 5 - 6 kg Honig. Die 6 belassenen Waben waren auch gefüllt, aber nicht verdeckelt (also offenes Futter). Das schätze ich einfach mal auf ebenfalls 5-6 kg. Im 2 BR war wenig verdeckeltes, wie's im ersten aussieht weiß ich nicht.
War ich zu gierig?

Sorry für die Fragerei, aber das ist erst meine zweite Honigentnahme und ich weiß einfach nicht ob ich zu viel entnommen habe oder nicht... *grübel*

Servus,

Nils
 
Wäre jetziger Drohnenaustrieb nicht auch schon ein Zeichen?
Ein sehr guter Fingerzeig momentan, bei meinem Volk das fast verhungert wäre, haben sie die Drohnen rausgedrängt deshalb habe ich es gemerkt, mittlerweile habe ich zwei andere Völker bei denen haben sie auch angefangen die Drohnen rauszudrängen, ich bin gerade mit dem Futtereimer und Gurkengläsern herum gesaust.

Die Völker die genug Futter haben werden die Drohnen voll geduldet, nicht einmal ansatzweise geht es ihnen an den Kragen, das wäre ein gutes Zeichen das noch Tracht kommt.
 
Hi Max,

ist bei den hungrigen Völkern der Honigraum ratzekahl leer, oder sind noch Reste drinnen?


Nils
 
Hallo Nils,

ich hebe auch an. Allerdings mit Deckel. Einfach von hinten packen und leicht schräg nach vorne im Gesamten anlupfen. Das mache ich immer wieder im Laufe des Jahres um eine Form der Vergleichwerte zu haben. Meine Gewichte sind: " bekomm ich kaum hoch - gut. Bekomm ich hoch, muss mich aber anstrengend - grad noch gut Bekomm ich gut hoch- Problem!".

Und ich bilde mir ein, dass, wenn sie wie aufgeschnürlt oben an der Folie sitzen sobald ich den Deckel lupfe, sie Hunger haben. Dieses Aufreihen machen sie bei mir, wenn sie keine Königin haben, oder übers Schwärmen nachdenken oder Hunger haben. Das ist jetzt aber nur meine subjektive Einbildung ;)

Ich füttere iÜ aktuell zu.

Liebe Grüße


Kathrin
 
ist bei den hungrigen Völkern der Honigraum ratzekahl leer, oder sind noch Reste drinnen?
Ich habe den HR weggenommen, er war total leer, sie sind jetzt zweizargig, beim anlupfen hinten federleicht, das erste Volk wie berichtet im Waagstockthread habe ich komplett durchgeschaut, nur noch ein kleiner Futterkranz auf einer BrW, sonst kein Futter mehr, Königin hat die Eilage eingestellt, es ist nur noch verdeckelte Brut drin, das Volk war sehr ruhig, hat aber angefangen die Drohnen raus zu schmeißen.

Eben hat mich ein Imker angerufen, er hat gut 20 Völker, er muss auch bereits einige Völker fütttern.
 
Servus miteinander,

ich habe heute bei einer kurzen stichprobenartigen Kontrolle festgestellt, daß bei den meisten Ablegern keine Futterkränze mehr vorhanden sind.
Somit wurde sofort eine Flüssigfütterung bei allen gemacht.
Ich dachte eigentlich es wäre genügend Vorrat, aber so kann man sich täuschen
Also ich werde einfach den Deckel aufmachen und ein kurzer Blick genügt, um auf Nummer sicher zu gehen.
Die Schwärme muß ich eh schon füttern, da momentan nichts von draußen reinkommt.

gruß

bernhard
 
Danke für Eure Antworten!

Wenn im HR also wenigstens noch ein bissl was drinnen ist, dann dürfte alles i.O. sein?

Am Lehrbienenstand wurde gestern verkündet daß man jetzt problemlos den kompletten HR schleudern kann, wenn was drinnen ist. Unten sei dann noch genug Vorrat vorhanden. Was sagt ihr dazu?

Die meisten hier planen die nächsten Tage zu schleudern.


Für mich ist das schwierig, denn die letzte Schleuderung (die meine allererste war), war zugleich das Abschleudern. Da konnte man ja dann sofort zufüttern. Aber im Frühling habe ich noch nie geschleudert und deswegen bin ich da jetzt ein wenig unsicher. Und füttern möchte ich wirklich nur, wenns sein muß. Schließlich will ich hoffentlich noch Waldhonig ernten - und keinen Sirup...

Wenn der Dauerregen mal aufhört werde ich trotzdem mal meine Zugwaage hervorkramen und die Völker wiegen. Das Leichteste schaue ich mir dann genauer an. Bis dahin (Freitag/Samstag) werden sie hoffentlich noch durchhalten...


Einen Altköniginnen-Ableger mußte ich vorgestern auch dringend füttern. Außer Waben randvoll mit Brut war kaum noch Futter drinnen!


Nils
 
Am Lehrbienenstand wurde gestern verkündet daß man jetzt problemlos den kompletten HR schleudern kann, wenn was drinnen ist. Unten sei dann noch genug Vorrat vorhanden. Was sagt ihr dazu?
Interessant wäre was der Lehrmeister gesagt hat über die Trachtverhältnisse? Gibt es dort noch Nektarquellen oder schon Tauhonig? Wie schauen seine Völker futtermäßig aus, oder habt ihr gestern keine geöffnet?
 
Hi Max,

Interessant wäre was der Lehrmeister gesagt hat über die Trachtverhältnisse? Gibt es dort noch Nektarquellen oder schon Tauhonig? Wie schauen seine Völker futtermäßig aus, oder habt ihr gestern keine geöffnet?

der Regen strömte und es versammelten sich nur wenige Regen-Imker, der Meister kam auch noch recht spät und war überrascht daß überhaupt wer da war :)
Aufgemacht wurde kein Volk, nur geratscht. Auch dort sind derzeit Abnahmen zu vermelden von einigen 100g pro Tag - trotzdem wird geschleudert!
Vom Wald haben wir nicht geredet, dazu hatten zu viele Regen-Imker zu viele Fragen und löcherten den armen Meister...

Servus,

Nils
 
Die meisten hier planen die nächsten Tage zu schleudern.

Was auch das gescheiteste wäre, so hast

* Lohn für Deine Arbeit

* sollte der Wald kommen hast reinsortige Honige


Füttern in nur ganz kleinen Gaben mit 1 : 1, also langsam ist überhaupt kein Problem, dies wird sofort in Brut umgesetzt, ich bitte das Gesetz der 40 Tage nicht außer Acht zu lassen.

Und füttern möchte ich wirklich nur, wenns sein muß. Schließlich will ich hoffentlich noch Waldhonig ernten - und keinen Sirup...

Siehe vorhin, diese Ängste sind völlig unnötig, eingelagert würde bei einer -sagen wir- 5 Liter 3 : 2 Fütterung, dies wäre innert eines Tages im HoR.

Josef
 
Ich habe bei den drei Völkern die ich zur Zeit füttern muss, den Honigraum sowieso weggenommen, er war eh leer, den kriegen sie wieder wenn der Wald wirklich einmal länger honigt.
 
Eigentlich hätte ich ja selber drauf kommen können, aber erst Eure Antworten haben mich angeregt die Völker zu wiegen. Mit der Zugwaage hinten angehoben. Bei 3 Zargen ist das zum Teil gar nicht so einfach, weil durch das hohe Gewicht die Waage einfach nicht weiß, bei welchem Gewicht sie endlich piepsen soll. Und ich stehe da, zitternd das schwere Teil in der Hand und warte, und warte und warte....

Einzargig wiegen ist eindeutig einfacher :)

Nichts desto trotz habe ich nun ein Ergebnis, weiß aber nicht genau wie verläßlich es ist. Weder kenne ich die genaue Bienenmenge noch weiß ich wieviel Wasser die Beuten schon gezogen haben. Sie sind ziemlich naß außen und es regnet und regnet und regnet....

5 Völker haben demnach eine Futtermenge von ca. 5-8 kg. Die werde ich ab morgen füttern, heute mußte ein kleiner Batzen Zuckerteig reichen. Trotz Regen werde ich hier morgen wohl den HR abnehmen?!?

Der Rest hat 10 bis 17 kg Futter im Volk, auch die schon geschleuderten sind hier dabei.
Ein Volk dürfte noch 24 kg Futter intus haben, auf diesen Honigraum schielt mein gieriges Honigauge. Aber erst, wenn der Wald endlich honigt.

Wie würdet ihr das nun einschätzen? Die Völker unter 10 kg Honig füttern, den Rest lassen wie er ist?
Oder der ganzen Wiegerei keinen Glauben schenken, weil erstens die Bienenmenge höher ist als bei der Einfütterung im Spätsommer und zweitens das Holz literweise Wasser zieht?

Danke für euren Rat,

Nils
 
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