Zwischenbehandlung anstatt Drohnenschneiden?

Hallo Reinhard,

Du hast völlig recht ...

bitte allgemein um Verziehung ! :lol:

danke
Wolfgang

P. S. noch was heiteres:
- wer viel macht, macht viele Fehler
- wer wenig macht, macht wenig Fehler
- wer nichts macht -wird ausgezeichnet !
 
Hallo Bienenfreunde!

Beim frühzeitigen Drohnenbrutschneiden ist der Erfolg vom Zufall abhängig, da die Entwicklung nicht gleichmäßig sondern zyklisch abläuft.


Ich möchte das so erklären und folgendes Denkmodell erstellen:

Vor Brutbeginn sind 100% der Milben auf den Bienen.

Nach Brutbeginn wandern die Milben allmählich in die Arbeiterinnenbrut.

Bevor die erste Brut schlüpft sind 100% der Milben in der Brut und 0 % auf den Bienen.
Bei den jetzt zur Verdeckelung anstehenden Zellen können keine Milben eindringen, da keine Milben auf den Bienen sind.

Nach dem Schlüpfen absolvierne die Milben den "Reifungsfraß" und sitzen auf den Bienen.

Wenn dieser Prozess abgeschlossen ist. Wandern die Milben wieder in die Arbeiterinnenbrut.

Dieser zyklische Prozess - Eindringen in die Brut und anschließender Reifungsfraß - wiederholt sich bis das Baurähmchen eingehängt wird.

Sollten zum Zeitpunkt des Verdeckelns der Drohnenbrut zufällig der Grußteil der Milben ihren Reifungsfraß abgeschlossen haben, werden viele Milben in die Drohnenbrut eindringen. Sollten zufällig die meisten Milben in der Arbeiterinnenbrut sein, oder ihren noch ihren Reifungsfraß absolvieren, können nur wenige Milben in die Drohnenbrut eindringen. Wenn diese Milben dann vermehrungsbereit sind, ist aber die Drohnenbrut schon verdeckelt.

Mit zunehmender Jahreszeit werden sich die Zyklen verflachen und es werden immer vermehrungsfähige Milben vorhanden sein.

MfG
Honigmaul
 
Hallo, Honigmaul,

so einen durchdachten Beitrag habe ich nicht erwartet.
Du stellst sehr interessante Thesen auf. Die lassen mich nachdenken.
Theoretisch könnte man herausarbeiten, wann und wo zu welcher Zeit (Zyklus) sich die Milben
gerade befinden.
Da ich im Naturwabenbau arbeite, benutze ich keine Baurähmchen.
Das Drohnenausschneiden lehne ich strikt ab. Wenn man allerdings konventionell mit
Mittelwänden arbeitet, die nur große Arbeiterinnenzellen zuläßt, wird der Baurahmen als
Bau- oder Schwarmkontrolle hergenommen.
Es provoziert also den Bien, hier Drohnenzellen anzulegen. Er muß.
Und will und braucht die Drohnen, um halbwegs als intaktes Volk zu gelten.
Dann werden ihm, dem Bien, noch diese wertvollen Zellen, die einzigen, die er freiwillig
bauen durfte, weggenommen und ausgeschnitten.
Kann man mal drüber nachdenken.

Bei meinem Naturbau hatte ich nur anfangs viel Drohnenbau, das legt sich nach einiger Zeit,
als wollten die Bienen sich zurückbesinnen.
Nach meiner Meinung ziehen die Drohnen die Milben an, in der Hauptzeit des Drohnenlebens,
Mai - August kann man sowie so nicht behandeln. Da ist es mir lieber, die Milben sitzen auf
den Drohnen und nicht auf den Arbeiterinnen.
Darin spielt auch meine Überlegung, nicht allem direkt mit Säuren oder durch Drohnenschnitt,
entgegen zu wirken, sondern die Milbe etwas zu tolerieren.
Vielleicht erledigt sich das so etwas einfacher, denn kein Parasit will seinen Wirt töten.

Über die Funktion oder den Sinn der Drohnen zu reden, ist ein anderes wichtiges Thema.

Beste Grüße, Bienudo
 
auch ich habe zweimal geschnittebne Drohnenwaben untersuicht und kaum Milben gefunden. von da an stand mein Entschluss fest, künftig aufs Drohnenwabenschneiden zu verzichten. Allerdings plane ich für nächstes Jahr die Monatshinweise Wolf Ingo Lau's aus dem dbj 7/2008 zu befolgen, wonach nach der 2. Honigernte alle verdeckelten Brutwaben entnommen und zB zur Ablegerverstärkung verwendet werden. 10 Tage später wird die Prozedur wiederholt. Die Ableger werden mit AS behandelt (ich ziehe ApiLifeVar vor). Den geschröpften Wirtschaftsvölkern bleibt jede weitere Behandlung erspart, jedenfalls bis zum Dezember, wenn mit OS behandelt wird.

Nach allem, was ich bisher gelesen habe, ist dies wohl die bienenverträglichste Methode. Was denkt ihr?

joachim
 
Hallo Hans-Joachim und alle weiteren,

das Verfahren ist mir als "Brutscheune" bekannt geworden.
Ich habe es selbst dieses Jahr erstmals angewandt, aber nicht alle BW, sondern nur die verdeckelten entnommen.
Wenn Du mit dem sog. Bee-Bost arbeitest, kannst Du ruhig AS verwenden, Du schadest ja nicht der Mama. Oder man nimmt eine Mutter, die sowieso "raus" sollte, im Käfig. Die AS hat ja den Vorteil, dass Du auch die in den Zellen sitzenden Milben erwischst und nicht nur die auf den Bienen wie bei ALV.

Ich hab einfach die AS beigehängt (Hinterbehandler, daher Nassenheider vertikal) und 2x so um die 100 ml 60%-ige gegeben. Eine Madam wurde später zugesetzt, die ist offensichtlich jetzt noch in Brut.

freundliche Grüße

Wolfgang
 
Hallo Drohn55,

auch ich schrieb: Entnahme aller verdeckelter Brutwaben.

Was ist ein Bee-Bost?

joachim
 
Hallo Hans-Joachim,

bee-bost (ich hoffe, ich schreibe das denglisch richtig) ist Königinnen-Ersatzstoff (in Röhrchen), was die Summsen eben als Ersatzkönigin betrachten. Wird im Imkerhandel angeboten.

mit freundlichen Grüßen

Wolfgang

P. S. ich verwende das Zeug nicht
 
Der Einstein darf sich auch melden und seinen Senf dazugeben.
Was hier so pauschal erzählt wird, dem kann ich nicht auf die Schnelle so zusteimmen.
Ihr wisst, daß ich ein Typ bin, der mißt und wägt und und...
Es heist zwar, wer viel mißt, mißt viel Mist aber trotzdem sei hier der Versuch der Varroabekämpfung in 2008 kurz beschrieben.
Es gibt oder wird 2 Ebenen geben müssen: die Hauptbehandlung und die Nachbehandlung. Denke da stimmt man mir zu.
Die Schwammtuchmethode die ich heuer getestet habe, sie ist wesentlich effizienter als Verdunster von unten!!!!
Man stelle sich vor, das Gesetz schreibt vor: Verdunster von unten, die Königinnen leiden und werden abgestochen.
Bei der Schwammtuchmethode ist die Herstellung einer bestimmten Gaskonzentration, welche die Varroa schädigt wesentlich leichter, schneller und mit viel geringerer Säuremenge möglich
Da wäre das Institut gefordert, dies zu prüfen und im Falle zuzulassen oder zu empfehlen.
Momentan bin ich am Versuch der Restentmilbung, welche alternativ erfolgen soll - Ihr wisst BienenFit usw.
Es besteht die Möglichkeit aus Rapsöl (Speiseöl) durch Umwandlung Oxalsäure entstehen zu lassen - dazu braucht es die Wärme des Biens. Diese Versuche werden ich bei meinen 23 Völkern machen.
Das wäre auch was für das Institut, dazu müßte man sich aber mit Chemie befassen und verstehen, aber Ihr wisst, Chemie das ist so eine Sache und schwierig auch noch.
Aus diesem Anlass ist noch zu sagen, daß die Belastung mit AS bei der Schwammtuchmethode im Futter - bzw. im Honig durch Umtragen defacto gegen null geht, da ja die Menge an AS nur 1/15 ist.
Ich will auch noch sagen, daß bei einer As-Menge von 15 ml bzw. bei der Restentmilbung 5 ml die schnell freigesetzt werden, keine schädlichen bzw. unnatürlich hohe As Mengen im Futterr bzw. Honig verbleiben. Weiters haben die Versuche gezeigt, daß man das Schwammtuch nach 3-4 Stunden bereits wieder rausnehmen kann, mit guter Wirkung übrigens, damit wir die Queen nicht geschädigt.
Gruß Einstein.
 
Hallo Einstein,

wie wird aus Rapsöl Oxalsäure gemacht? Ich bin am Rezept interessiert!

Bei mir und meinen Völkern siehts momentan so aus: Ich gab am 10.8. ALV nach Dosierungsanleitung. Die Auszählung der Milben auf den Bodeneinlagen stellt mich vor die bange Frage: Fallen die null bis 20 täglichen Milben - mit steigender Tentenz (!), weil ALV wirkt oder weil es nicht wirkt? Ich weiß es nicht. Es gab keinen sprunghaften Anstieg des Milbenfalls nach dem Einlegen der ALV-Streifen.

Die Bienen verhalten sich am Flugloch normal. Wenn es warm genug ist, sammeln sie Pollen; Jungbienen (?) fliegen sich am Nachmittag ein. Auffallend ist, dass wesentlich weniger Bienen ausfliegen (als zB beim Nachbarimker Oliver Hinz, der auch hier ab und zu schreibt und der mit AS behandelt hat) außer bei einem Volk, das im Frühjahr überhaupt nicht in die Gänge kam. Jetzt ist dort der meiste Betrieb. Vielleicht ist ja alles ok, aber im Hinterkopf lauert die ständige Befürchtung, meine Völker verdünnisieren sich langsam. Aber jetzt die Kisten aufzumachen und nachzuschauen, wage ich auch nicht. Ich will meine Bienen nicht totgucken, nur weil ich der "Panik" nahe bin. Mir fehlt es einfach an Erfahrung.

joachim
 
Hallo!
Das wird der Versuch bestätigen.
Einen Tip möchte ich Dir geben, nimm ein Wettex 10-12ml AS drauf und 12 Stunden bei mindestens 12 bis ..... °C Außentemperatur im Volk belassen und dann raus und nach 2 Tagen beginnen die Milben zu zählen, das machst bis zum 12 Tag, also 10 Tage lang, dann weist ob und wieviel im Volk war-ist. Übrigens jetzt nachschauen ist überhaupt kein Problem, ab 10 °C kannst das immer machen.
Das Wettex mit der AS wird über den besetzten Waben auf Holzleisten oder Abstandleisten (1 cm von den Rähmchenoberleisten entfernt) ausgelegt und darüber Plastikfolie und dann Deckel drauf.
Gruß Albert
 
Hallo Einstein,

muß ich bei dir jetzt einen Sinneswandel feststellen?
Zuerst die Ameisensäure verteufeln, jetzt anwenden und Fürsprecher werden.

Gruß
Astacus
 
Mit den Verdunstern verteufeln, weil Queen wird eliminiert, mit Wettex weil bessere Wirkung favorisieren, weil wenig Menge und äußerst kurze Behandlungszeit, ergab sich durch die Versuche sowohl mit Verdunstern und Wettex - wissenschaftliche Erkenntnisse kann man akzeptieren oder nicht, nachdem ich dies selbst gemacht habe, muß ich es wohl zur Kenntnis nehmen.
Bei der Varroa ist es übrigens so, daß die Milbe durch die Säurekonzentration "hin wird", dies geht genau so mit Essigsäure usw. der Vorteil man kommt in die Brut.
Astacus, außerdem habe ich schon in mehreren Beiträgen auf AS hingewiesen und die Wirkung beschrieben und mangels Alternative zur Kombination geraten - dürftest überlesen haben.
Gruß Albert
 
Hallo einstein und alle Freunde,

es geht ja gar nicht, nur eine Art der Bekämpfung durchzuführen. dies scheint mir der sicherste Weg, seine Bienen wieder los zu werden - siehe meine Wenigkeit dieses Frühjahr ...da wurden die Ergebnisse der unzureichenden Behandlung 2007 sichtbar. :evil:
Ich habe es zwar in einem anderen Thread (Drohns Varroastrategie) schon geschrieben, wie es bei mir 2008 läuft bzw. noch laufen soll:

1. Brutscheune
2. 2x Stoßbehandlung mittels Schwammtuch (auf Ö "Wettex") 60% AS
3. Langzeitbehandlung mit Nassenheider vertikal 85% AS
4. Winterbehandlung OX-Verdampfung

Das dürfte wohl den Milben schlecht und den Bienen zumindest nicht schädlich bekommen -hoffe ich-
freundliche Grüße

Wolfgang
 
Ich flehe Dich an!
Die Langzeitbehandlung- was willst damit erreichen, bitte schreibe es mir?
Willst alle Milben 17 mal töten.
Eier legen soll die Königin heuer wohl nicht mehr.
Gruß Albert
 
Hallo Leute, bes. einstein,

ich will die Milben jeweils eigentlich nur 1x um die Ecke bringen.

Heute sind die Nassenehider in den HBB's rausgekommen, weil sie leer sind. Die Mädels fliegen fleißig und schleppen ihre Pollenhöschen heim. Jetzt sitzen sie jeweils auf 20 - 24 Waben und wurden winterfertig gemacht, mit Ausnahme des Magazins, weil da noch ne "Träne" AS drin ist, die aber morgen sicherlich ebenfalls verschwunden sein dürfte.
Den Milbenfall bei allen dürfte man wohl unter Ulk verbuchen zwischen 5 und 15 Stück. Im Magazin habe ich noch nicht wieder gezählt, beim ersten Mal waren es 11, jetzt liegen nach erstem Blick wieder nur wenige auf der Windel.

freundliche Grüße

Wolfgang

P. S. Die Kö sind noch drin, man war heute extrem friedlich
 
Ich habe heute auch noch einmal alle Magazine kontrolliert, das Wetter war super:
Die AS-Behandelten Völker und Ableger sind so gut wie milbenfrei.
Bei den >3 Wochen mit ALV-behandelten Völkern sah ich zahlreiche (!) Milben auf den Bienen. Diese bekommen in den nächsten Tagen noch eine AS-Behandlung mit Nassenheider Horizontalverdunster (60% - 50 ml)
Futtersituation ist gut.
Die Königinnen sind sämtlich am Leben, aber es gibt absolut keine Brut, weder bei AS- noch bei ALV-behandelten Völkern! Was ist davon zu halten? Hinter uns liegen ca. 2 Wochen mit empfindlich kaltem Wetter, v.a. kalten Nächten. Kann es daran liegen?

Einen Gruß in die Nacht, in der man sich besser mit den Bienen als mit der Politik in Ö :( :shock: :? :x :cry: :evil: :huh :n32: beschäftigen sollte...
franz.
 
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