Vorsichtige Schritte richtung Behandlungsfreiheit

Wie passen die Heizungszellen, auch genannt Heizungslöcher, laut Professor Tautz dazu? Oder ins Bild, oder wieviele sind es?
 
Wie passen die Heizungszellen, auch genannt Heizungslöcher, laut Professor Tautz dazu? Oder ins Bild, oder wieviele sind es?

Ich betrachte die Aussagen zu den Heizzellen als recht hypothetisch, auch wenn sie von Tautz strammt. Wo sind denn die Heizzellen bei Brutflächen ohne auch nur eine Leerzelle? Deshalb kann ich deine Frage nicht beantworten.

Was man aber erkennen kann - die Leerzellen sind praktisch alle mit frischem Eintrag aus der Goldrute gefüllt.

Chrigel
 
Auch die 5-B Völker wurde heute gesichtet, die Völker sind sehr Volksstark, der Wabenbau eine wahre Pracht, durchschnittlich konnten acht Kilo Futter erhoben werden, auch Pollenversorgung ist ausgezeichnet. Was auffällt ist das deutlich mehr an Brut gegenüber den herkömmlich geführten Völkern, hier ein Bild davon

5-B am 12.09.2019.jpg

und man beachte, zumindest zwei Drittel dieser Wabe ist mit Brut besetzt, diese reicht vom Flugloch bis zur Rückwand.

Jeweils zwei Randwaben sind voll verdeckelt, die Waben drei und sieben sind halbvoll.

Josef
 
So langsam aber sicher ist Josef's Begeisterung für die Brutstopp-Methode nicht mehr zu überhören bezw. -lesen.
Es würde mich nicht wundern, wenn auf die alten Tage das Thema "Drohne, meine Betriebsweise" eine Ergänzung bekäme.

Chrigel
 
Wäre mein dringender heuriger Wunsch nach einem Varroa Controller erfüllt worden hätte ich mich schon längst von der AMS verabschiedet, die Vorteile für mich als Honigimker liegen doch auf der Hand

* drei Wochen vor Trachtende, dies ist bei mir die Sonnenblume die Kö internieren, bringt mir bedeutend mehr Honig

* aus den Wärme behandelten BrW kann ich jede Menge Ableger erstellen um diese zu verkaufen, was zusätzlich Geld einbringt

* hab ich absolut jungen und frischen Wabenbau

* solcherart zu imkern bedeutet einen Schritt voraus zu sein.

Josef
 
Ich betrachte die Aussagen zu den Heizzellen als recht hypothetisch, auch wenn sie von Tautz strammt. Wo sind denn die Heizzellen bei Brutflächen ohne auch nur eine Leerzelle? Deshalb kann ich deine Frage nicht beantworten.

Was man aber erkennen kann - die Leerzellen sind praktisch alle mit frischem Eintrag aus der Goldrute gefüllt.
Das ist anscheinend so, dass diese Heizzellen nur in Notsituationen benutzt werden, also wenn ein Volk zu schwach ist um die Brutflächen konventionell zu wärmen, oder wenn ein Imker zu oft das Volk öffnet muss notgedrungen mit diesen Heizzellen nachgeheizt werden.

Wenn die Zellen bei deinem Volk mit frischem Honig gefüllt sind werden sie nicht als Heizerzellen gebraucht und das zeigt dass Volksstärke und Behandlungsweise optimal sind. Und es können Zellen sein die von den Bienen wegen Milbenbefall ausgeräumt wurden.
 
An meinem Bienenstand kehrt nun Ruhe ein. Die Sonne erreicht ihn nur noch kurz am Vormittag. Die Völker sind brutfrei. Zwei Völker gehen ohne Behandlung in den Winter.
Mein seit nunmehr drei Jahren varroacidfrei geführtes Volk geht erneut mit einer jungen Königin in den Winter. Dazu gesellt sich der vorweggenommene Schwarm mit der Königinmutter.

Chrigel
 
Mein seit nunmehr drei Jahren varroacidfrei geführtes Volk geht erneut mit einer jungen Königin in den Winter. Dazu gesellt sich der vorweggenommene Schwarm mit der Königinmutter.

Chrigel

Dann hoffe ich sehr das die junge Kö eine Tochter der alten Stockmutter ist
 
Ist selbstredend.
Die heute kontrollierten Unterlagen bestätigen - der Apfel fällt nicht weit vom Birnbaum.
Der Milbenfall liegt im niedrigen Zehntelmilben-Bereich pro Tag.
Vorsichtige Schritte werden wohl auch nächstes Jahr angesagt sein.

Chrigel
 
Das nunmehr bereits drei Jahre varroacidfrei geführte Volk kommt ohne Probleme auch aus diesem Winter. Auch das Volk mit der Königinmutter (vorweggenommener Schwarm) startet gut in den Frühling. Die Brutpause dauerte um die drei Monate.
Bei Temperaturen um 12 Grad wurden die sich zaghaft öffnenden Weidenkätzchen am Stand beflogen.
20200311_142628_resized.jpg
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Chrigel
 
Das nunmehr bereits drei Jahre varroacidfrei geführte Volk kommt ohne Probleme auch aus diesem Winter.

Dabei ist erstaumnlich wie sehr stark und vital dieses Volk beisammen ist, siehe hierzu den starken Polleneintrag.

Sehr gerne würde ich wiederum einen Zeitraffer einfügen,dies mitunter sogar in einem neuen Thread namens "Zeitraffer -Schritte zur Behandlungsfreihet", könne ich so etwas bekommen so würde ich gerne Danke sagen.

Josef
 
Dann würde ich das Thema mit einem kleinen Résumé abschliessen:

Behandlungsfreies Imkern ist möglich

Entscheidende Faktoren:
Betriebliche Eingriffe des Imkers zur Schaffung von Brutpause(n) wie Vorwegnahme des Schwarms und 24-tägige Internierung der Königin
Genetische Voraussetzung der Völker
Klimatische Lage mit mehrmonatiger winterlicher Brutpause

Unterstützende Faktoren:
Jährlich vollständige Bauerneuerung
Ganzjährig reichliches Pollenangebot
Kleine Zellen möglichicherweise

Unabdingbar:
Periodische Befallskontrolle

Grundhaltung des Imkers:
Die Erhaltung der Völker steht über dem Ziel der varroacidfreien Betriebsweise

In diesem Sinne berichte ich weiter und das Thema kann in der von Josef gewünschten Form neu aufgegleist werden.

Chrigel
 
Nach einer langen Pause zurück im Thema:

Die vorsichtigen Schritte wurden von einem grossen Sprung abgelöst - das erste Mal seit 35 Jahren habe ich meine 15 Völker ohne Einsatz von Varroaciden über das Jahr geführt und behandlungsfrei eingewintert.
Die Völker sind nicht milbenfrei, aber sie sollten bis zur nächsten Brutpause im Juli 2021 der Varroose widerstehen.

Damit verabschiede ich mich von den vorsichtigen Schritten und werde unter einem andern Titel über die neuen Erfahrungen berichten.

Chrigel
 
Dann würde ich das Thema mit einem kleinen Résumé abschliessen:

Behandlungsfreies Imkern ist möglich

Entscheidende Faktoren:
...
Klimatische Lage mit mehrmonatiger winterlicher Brutpause

...
Unabdingbar:
Periodische Befallskontrolle

Grundhaltung des Imkers:
Die Erhaltung der Völker steht über dem Ziel der varroacidfreien Betriebsweise

In diesem Sinne berichte ich weiter und das Thema kann in der von Josef gewünschten Form neu aufgegleist werden.

Chrigel
Auch wenn Dein Beitrag schon einige Zeit her ist ... leider ist dieser, für mich wesentliche Faktor, nicht gegeben. Unsere klimatischen Verhältnisse am Fuße des Erzgebirges geben das in heutiger Zeit nicht (mehr) her, noch vor 15 Jahren hätte das wohl funktioniert.
Ich habe deswegen totale Brutentnahme durchgeführt und mit neuen Kö's Ableger gebildet. Die wurden auch mit Apivar behandelt, um nicht mit AS die Weiseln zu gefährden.
Hat nicht geklappt, von 4 Ablegern lebt noch ein einziger ... Ausgeräumt wurde nur einer, die übrigen sind definitiv der Varroa zum Opfer gefallen. Bedampfen kann ich beim Außenstand nicht, es ist weder ein Eltanschluß in erreichbarer Nähe noch kann ich mit Brenner arbeiten (Waldbrandgefahr).
Nun warte ich mal das Frühjahr ab.

VG Wolfgang
 
In diesem Sinne berichte ich weiter und das Thema kann in der von Josef gewünschten Form neu aufgegleist werden.

Der Josef ist dafür hier weiterzureden, nur so kann man gesammelte Erfahrungen nicht nur austauschen, sondern auch im Augebehalten.


Im vergangenen Sommer bis Herbst konnte ich mit dem internieren von Königinnen wertvolle positive, aber auch negative Erfahrungen sammeln, hier meine Erkenntnisse
* die Carnica, vor allem meine Hirschgrund Frühtrachtcarnica -Troiseck kann sich durchaus gänzlich anders verhalten- legt bei Trachtlosigkeit unverzüglich nicht nur einen Brut- sondern auch eine Baustopp ein. Sehr gut kann man dies bei den hier immer wieder veröffentlichen Frühjahrsreizfütterungen erkennen.

* gibt es Trachten so funktioniert das internieren wunderbar, siehe hierzu die Threads #63, #65 und auch #71. Hier honigte die neue Sonnenblumensorte namens Sumika hervorragend, dementsprechend gut funktionierte der junge Wabenbau und gab es auch massenhaft Brut.

* im heurigen Jahr schwächelte vorangehend die Linde, die nachfolgende und mir noch immer unbekannte Sonnenblume war ein Totalverlust, ebenso scheiterte auch das internieren.


Dies wird und kann bei der Dunklen, aber auch bei Buckfast gänzlich anders sein, vor allem die Buckfast brütet auf Teufel komm raus durch.

Meine Methode für das kommende neue Jahr 2021 steht bereits jetzt schon fest, die infrage kommenden Völker bekommen

* keine Rähmchen mit Anfangsstreifen mehr, sondern junge und gänzlich ausgebaute, sowie frisch geschleuderte Waben aus der vorangegangenen Lindentracht

* der Futterstrom wird in diesen drei Wochen nie versiegen, laufend werden 1 : 1 Lösungen im Futterglas verabreicht. Sollte dennoch die Sonnenblume einigen so werden die Honigwaben der Met Produktion zugeführt.


​Josef
 
Die Vorsicht ist letzte Saison dem Wagemut gewichen - ich habe erstmals alle 15 Völker ohne Mitteleinsatz in den Winter geführt.
Bei warmem Wetter in der letzten Februarwoche hatten sich alle Völker gereinigt und das Brutgeschäft offenbar gestartet. Die Wärme der Abdeckung und der starke Bienenbesatz auf den Oberträgern waren bestes Zeugnis. Alle Völker sind in gutem Zustand und reichlich mit Futter versorgt. Ausser dem Einsetzen des Thermoschiedes und der Wegnahme überzähliger Waben gab es nichts Weiteres zu tun.
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Chrigel
 
Die Vorsicht ist letzte Saison dem Wagemut gewichen - ich habe erstmals alle 15 Völker ohne Mitteleinsatz in den Winter geführt.
Bei warmem Wetter in der letzten Februarwoche hatten sich alle Völker gereinigt und das Brutgeschäft offenbar gestartet. Die Wärme der Abdeckung und der starke Bienenbesatz auf den Oberträgern waren bestes Zeugnis. Alle Völker sind in gutem Zustand und reichlich mit Futter versorgt. Ausser dem Einsetzen des Thermoschiedes und der Wegnahme überzähliger Waben gab es nichts Weiteres zu tun.
Schön :)
 
Nun, ich muß leider berichten, daß das letzte der über TBE aufgestellten Völker über den Jordan ist ...:---) Da ich ein fauler Sack bin, hab ich Anfang August Futterteig aufgelegt und sie waren auch gut dran. Jetzt hab ich den Sch..., man hat alles in Brut umgesetzt und nichts eigelagert. Die saßen auf 6(!) Gassen leerer Waben -bis auf Brutrester natürlich- und sind trotz FT über ihren Köpfen jämmerlich verhungert. Der Blödmann bin natürlich ich, hätte ich bloß seinerzeit flüssig gefüttert ... Im Januar lebten sie noch, aber da war es wohl schon zu spät für eine adäquate Reaktion meinerseits. Das Ganze ist mehr als ärgerlich, den Stand hab ich abgeräumt.
Ich könnte mich -wiedermal- sonstwohin beißen.

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang!

Danke, dass du deine Erfahrung mutig mit uns teilst, auch wenn sie negativ ausgegangen ist.
Wenn ich so mutig bin, schreibe ich auch mal meine Anfänger-Erlebnisse.


Rolf
 
Zur Erinnerung - Ich habe letztes Jahr keine Varroacide eingesetzt. Meine 15 Völker haben gut überwintert, eines mit einer unbegatteten Königin musste ich auflösen.
Am Samstag standen 14 Völker erstmalig zur vollständigen Kontrolle. Sie zeigten sich in guter Verfassung, haben den ersten Honigraum gut belegt und schon ordentlich Honig eingelagert. Mein Augenmerk galt dem allfälligen Auftreten von DWV-Schäden, denn die Viren sind für die Völker schnell das grössere Problem als die Milben selber. Ich habe allen Völker eine vollständig verdeckelte Drohnenwabe entnommen und tiefgefroren.
Gestern und heute habe ich je Wabe mindestens 300 Drohnenzellen geöffnet, um den Milbenbefall zu ermitteln. Milben waren bei allen Völkern in unterschiedlichem Mass vorhanden.
10 Völker mit weniger als 10 Milben in 300 Drohnenzellen werden ohne weitern Eingriff bis zur Brutpause Ende Juni geführt
Zwei Völkern mit mehr Milben werden bei der Frühjahrsernte die verdeckelten Brutwaben entnommen und in Sammelbrutablegern zum Schlupf gebracht. Nach einer Behandlung mit MS werden die Bienen den Völkern wieder zugeführt.
Zwei Völker mit vereinzelt DWV werden nächste Woche um die gesamte Brut erleichtert und mit OS behandelt. Sie fallen damit für die weitere Honiggewinnung aus und werden umgeweiselt.
Damit werden die Schritte richtung Behandlungsfreiheit nicht nur wieder vorsichtig, sondern abgebrochen
Die Rückkehr zu 4B ist beschlossene Sache, weil dies ohne AS Einsatz erfolgreich ist und der Zeitaufwand für Behandlungsfreiheit zu gross ist.
Chrigel
 
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