Varroa und ToBee-brutlos

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Servus Susanne,

Queenronja schrieb:
Eigentlich weiss ich gar nicht was Sebastian "geritten" hat...vielleicht der blanke Neid ?
Keine Sorge, ich gönne dem Albert jeden Erfolg. Als cleverer Geschäftsmann hat er in anderen Bereichen auch schon schöne Erfolge in diesem Forum gehabt (Futtertaschen, Rähmchenaktion) - da hab auch ich bei ihm gekauft! Leider bringt Albert mit der verfrühten Vermarktung von tobee ander Imker und damit die Imkerei an sich in Gefahr. Da kann ich nicht tatenlos zusehen und weise - möglichst ohne große Emotionen - darauf hin, dass er sein Mittel bewirbt und verkauft, ohne über eine entsprechende Zulassung zu verfügen wie sie für alle anderen Varromittel wie Ameisenäure, Oxalsäure, Bienenwohl etc. selbstverständlich sind. Bei Vertößen gegen das Arzneimittelrecht im Zusammenhang mit lebensmittelliefernden Tieren gibt es wegen der großen Bedeutung für die Gesundheit der Konsumenten immer eine skandalhungrige Presse und wenig zimperliche Richter - bei Euch in Deutschland noch deutlich rigoroser als im "amikalen" Österreich.

Die BIO-Zulassung kann man sich leider in die Haare reiben, denn die Bio-Stelle prüft nur, ob das Mittel nach den Bio-Richtlinien verwendet werden darf und nicht, ob es *überhaupt* (also auch im nicht-Bio-Bereich) zugelassen ist. Obendrein erstreckt sich die sogentannte "Bio-Zulassung" von tobee nur auf "Bienenpflegemittel", unter den zur Varroa-Bekämpfung zugelassenen Mitteln im Bio-Katalog scheint es nicht auf. Diesen merkkwürdigen Umstand übergeht "Einstein" in seinen tobee-Werbeeinschaltungen aber elegant.

Queenronja schrieb:
Achja und dass Einstein das Rezept nicht verrät, ist ja wohl nur zu verständlich....das macht kein Koch, Bäcker oder Wurstfabrikant...
Da hattest Du offenbar schon länger kein Brot und keine Wurst in der Hand: da muss die Zusammensetzung genau offengelegt werden. Bei Arzneimitteln, darunter fallen auch alle Varroa-Bekämpfungsmittel, ist die Deklarationspflicht noch etwas strenger. Warum sollen für Herrn Albert "Einstein" andere Regeln gelten, als für den Rest der Welt? Er kann sein Rezept ja ohne Weiteres patentieren lassen, so wie das alle anderen Erfinder auch machen. Dann hat er 20 Jahre Schutz vor allen Nachmachern. Die Verantwortung für den von Dir verkauften Honig kann Dir keiner abnehmen - wenn Du als Imker unbekannte Chemie-Mixturen hineinkippst riskierst Du mehr, als Du verantworten kannst.

Queenronja schrieb:
da muss der Verbraucher sich auf die prüfenden Stellen verlassen, dazu sind sie ja da.
Der war gut! Das Problem von unserem Einstein ist ja eben, dass er die prüfenden Stellen überhaupt nicht konsultiert - auf was willst Du Dich also nun verlassen?

Queenronja schrieb:
Ich hoffe, dass Einstein sich die Kritik nicht allzu sehr zu Herzen nimmt und weiter macht mit seiner Forschung und Entwicklung und hier im Forum weiter seine Erfahrungen teilt.
Ich hoffe, dass sich der Albert "Einstein" die Kritik endlich zu Herzen nimmt, und sich so verhält, wie man es von jemandem erwartet, der ein Arzneimittel auf den Markt bringen will.

lg,
Sebastian
 
Hallo Susanne,

manchmal sind diffiziele Unterschiede wichtig.

Bitte beachte: Wir halten keine Chiwawas sondern Lebensmittelproduzierende Nutztiere!

Hierfür gelten, nachdem viele menschengefährdende Rückstände zu Skandalen führten, ähnlich umfassende Zulassungs- und Dokumentationskriterien wie in der Humanmedizin. Das ist gut so!

In der Pflanzenproduktion ist das noch nicht ganz so, aber gerade wir Imker in Deutschland (namentlich DBIB) fordern dies zu recht ein denn Pflanzenschutzmittel erzeugen nicht nur in pflanzlichen Lebensmitteln sondern eben auch in Bienenprodukten Rückstände und Anreicherungsproblematiken.

Leider ist die Behördenpraxis im Bereich Veterinärmedizin für Bienen noch sehr unausgereift. Dies liegt an vielen Faktoren. Teilweise mangelnde Ausbildung der behördlichen Veterinärmediziner bezüglich Insekten, insbesondere aber die Tatsache dass Pharmakonzerne kaum am Geschäft beteiligt sind (Perizin und Konsorten von Bayer waren dies zwar, sind aber aus Resistenzgründen fast verschwunden).

Die Situation ist für Hobbyimker verworren, lokale Vereinsvertreter tun sich aus rechtlichen Gründen teils auch schwer etwas Licht in das Dunkel zu bringen.

Pflegemittel/Kosmetika haben bei lebensmittelproduzierenden Tieren eigentlich nichts verloren. Sie sind gut für Freizeittiere, zum Beispiel für den Fellglanz von Reitpferden. Die sehr wenigen Daten zu Wirkung, Kinetik/Abbau und Nebeneffekten dieser Produkte sollten einen Einsatz im Lebensmittelsektor möglichst vermeiden lassen.

Wie Sebastian schon betonte, Einsteins Erfindung mag sehr gut sein. Um dies zu zeigen Bedarf es aber einer eingehenden Prüfung (auch der Langzeitwirkung!). Viele hier würden Ihn dabei gerne unterstützen. Leider sehe ich aber keinen klaren Weg zu diesem Ziel.

Gruß vom luftigen Mindelsee

Michael
 
Also ich finde, das Produkt hat eine faire Chance verdient. Ich habe leider früher offiziell zugelassene Varroabekämpfungsmittel eingesetzt und kann jetzt für den Betrag eines Traumurlaubs einen Wachsaustausch durchführen - soviel zu zugelassen. Ich gebe ToBee eine Chance als Bienenpflegemittel, aufgrund der Bio-Zulassung gehe ich davon aus, daß keine Rückstände entstehen.
In einem Jahr weiß ich mehr und kann mich dann dafür oder dagegen entscheiden. Für mich ist die Ameisensäure halt noch nicht die Lösung, deshalb bin ich auf der Suche nach Neuem.
Albert, halte durch, ich wünsche uns allen viel Erfolg mit ToBee!
 
Dankeschön Franzheimer, der Albert ist ein harter Brocken, der hält schon durch.

Josef
 
Dann hätte ich gleich mal ein nicht unwesentliche Frage: nämlich die Dosierung der Tücher:

wenn man einen Ableger auf 5 Rahmen hat, würde man diesen mit einem halben Tuch behandeln oder zuerst, weil bereits stark genug, in eine 10er Beute (mit Futtertasse )und dann ein ganzes Tuch.?
lg
mike
 
@ Mike

in dieser nicht unwesentlichen Frage möchte ich den Albert ersuchen einen völlig neuen Thread zu erstellen, wo er uns erklärt wie wir am besten vorgehen sollten. Da sollten nicht nur Tobee Tücher beschrieben werden, sondern auch Tobee flüssig, sowohl im Träufel- als auch im Sprühverfahren. Wir haben zwar schon sehr viele Erklärungen von Einstein, aber diese wurden bedauerlicherweise immer gestört.

Also mein lieber Albert, hau bitte ordentlich in die Tasten.

Josef
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben