Varroa - ab wie vielen Milben behandeln?

boerni_s

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Hallo,
ab welchen natürlichen Milbenabfall ist eine Behandlung der Bienen notwendig ist. Selbstverständlich gelten zu verschiedenen Jahreszeiten unterschiedliche Zahlen.

Ein wichtiges Tool, um den Abfall zu ermitteln ist z.B. der Varroa-Indikator von Kurt Edlinger oder die Seite https://bienengesundheit.at/. Dort sind sehr konkrete Grenzwerte enthalten. Die angegebenen Grezwerte sind aber sehr unterschiedlich. Z.B. gibt der Varro-Indikator aus, dass zur Zeit ab 2,4 Milbenabfall täglich behandelt werden sollte, bei bienengesundheit ist der Grenzwert mit 6,3 angeführt. Zugleich gibt es verschiedene Beiträge hier im Forum, die von befallenen Völkern berichten, die den 10-fachen dieses Grenzwerts überschreiten.

Ich habe im Sommer die Königinnen gekäfigt und nach 24 Tagen einmal mit OxS behandelt. Jetzt Ende Oktober gibt es bei meinen Völkern einen Milbenfall von 2 Milben pro Tag. Es gibt bei uns noch Gründüngungsflächen, und Temperaturen um die 12 bis 15 Grad. Die Bienen sind in bester Brutlaune, die Milben werden noch deutlich mehr werden. Voriges Jahre hätte ich bei diesen Zahlen bald einmal eine Winterbehandlung durchgeführt. Eines meiner wichtigsten Ziele ist es aber mittelfristig Behandlungen immer sparsamer einzusetzen. Deshalb würde mich interessieren, ab welchen Zahlen ihr behandelt (Nachbehandlung bzw. Winterbehandlung)

Liebe Grüße
Börni
 
Die "Zahlen" sollten ja auch nur Richtwerte sein.
Martin Dettli hatte auch Völker mit viel Milben und wenig Viren aber auch Völker mit wenig Milben und vielen Viren.
Nach meiner Literatur sollen die Viren das Ausschlaggebende sein.

Rolf
 
Z.B. gibt der Varro-Indikator aus, dass zur Zeit ab 2,4 Milbenabfall täglich behandelt werden sollte, bei bienengesundheit ist der Grenzwert mit 6,3 angeführt. Zugleich gibt es verschiedene Beiträge hier im Forum, die von befallenen Völkern berichten, die den 10-fachen dieses Grenzwerts überschreiten.

Bei mir gilt und galt stets die "5-Milben-Regel", darunter bekomme ich keine Panik, bei darüber werde ich aktiv und dies je nach Jahreszeit unterschiedlich, so kommt bis Ende September stets nur 85%ige AMS zum Einsatz, im Winter OxS verdampfen.

An sich kann ich stets gelassen sein, keine Kö (mit Ausnahme Zuchtköniginnen) erlebt das kommende Jahr, nahezu immer gibt ZWA und will die eine oder andere Kö justament nicht Schwärmen so kommen Daumen und Zeigefinger zum Einsatz. Schöne SwZ dürfen bleiben, NsZ werden gebrochen, folglich wird eine neue Kö eigewieselt. Somit habe ich um die Sommersonnenwende eine wertvolle Brutpause, zudem nur junge Kö dienen.

Ist an sich relativ einfach und gerade AmS ist man mit ausreichend Jungkönniginnen stets auf der sicheren Seite.

Josef
 
Ohne Wenn und Aber - eine Winterbehandlung ist notwendig.
Das heißt aber, schon jetzt behandeln? Oder abwarten, bis sich die Brut reduziert hat.

Brutfrei werden die Völker ohnehin bei uns nicht. Eine effiziente Behandlung ist nur durch Blockbehandlung innerhalb von 21 Tagen möglich. (leider bei uns nicht zugelassen).
Liebe Grüße
Börni
 
Wir machen dies immer zwischen den Weihnachtsfeiertagen, da haben wir Jahr für Jahr das berühmte Weihnachtstauwetter, also passende Temperatur.

Jetzt schon behandeln wäre zwar möglich, aber ziemlich wirkungslos, befindet sich doch noch immer zu viel Brut in den Völkern, Ausnahme, du machst eine 3er Serie.

Josef
 
Brutfrei werden die Völker ohnehin bei uns nicht.
Wieso glaubst du das? Einige meiner Völker sind jetzt schon brutfrei. Meistens ist rund um Weihnachten Pause. Die meisten Völker hatten heuer wegen dem schlechten Wetter im Frühjahr einen zweiten Brutstopp gemacht.
Keine Biene nördlich der Alpen kann sich durchbrüten leisten. Ein Kollege hat im Burgenland Ligustica, selbst die stellen das Brutgeschäft ein.
LG Michael
 
Mhm ... heute passte die Temperatur -6 Plusgrade- also hab ich erst mal OxS verdampft. Bis auf eine Ausnahme sehen alle Völker gut aus, ohne daß jetzt als Abschlußfeststellung zu bewerten. Bis zum März kann ja bekanntlich noch viel passieren.
Aber jetzt meine Frage: behandelt Ihr im Winter nur einmal bzw. ab welchen Fallzahlen ggf. ein zweites Mal ? Konnte darüber nischt finden. Träufeln fällt für mich, zumindest im Winter, flach.

Danke für Eure Statements im voraus und einen schönen 3. Advent

Wolfgang

der jetzt "rundgelaufene" Füße vom Besuch des Chemnitzer Weihnachtsmarktes hat ... nicht vom Glühwein !! ;)
 
Einmal genügt Wolfgang!

Diese einmalige Behandlung tötet alle auf den Bienen aufsitzenden Milben, jene nur ganz wenige die sich allenfalls (wenn überhaupt) in einer vorhandenen Brut befinden stellen überhaupt keine Gefahr dar.

Josef
 
...ich vermute, dass immer wieder Imker auch eine 3-er oder 4-er Serie machen und das innerhalb von 21-Tagen...
...manche gehen aber auch den Weg, Varroa-resistente Bienen zu selektieren und behandeln nicht...
Liebe Grüße
Börni
 
manche gehen aber auch den Weg, Varroa-resistente Bienen zu selektieren und behandeln nicht...
Das heißt viele Völker werden im Jahr eingehen. Da stellt sich mir die Frage ob der kleine Imker das schafft oder besser ist das Tier zu behandeln
 
...Imker ohne Königinnenzucht würde ich auch nicht verstehen, wenn sie nicht behandeln....
 
Ich verstehe auch manche Dinge nicht.
Es gibt doch genug Imker auf der Welt die nicht behandeln und denen gehen auch nicht viele Völker ein.
Das man bei Königinnenzucht nicht behandeln braucht, ist auch nicht so dolle.
Nicht falsch verstehen, man kann das aber doch nicht alles so pauschalisieren!
Wenn ein Dieb Fritz heißt, dann heißt das doch noch lange nicht, dass alle die Fritz heißen, Diebe sind.
Bei Namensgleichheiten bitte ich um Entschuldigung!

Alles Gute vom Rolf
 
...nur, damit ich nicht missverstanden werde:
  • ich hab zwar meine Betriebsweise (mit recht aufwendiger Behandlung im Sommer und recht einfacher Behandlung im Winter) aber ich habe keine Ahnung, ob es nicht noch viel besseres für mich gibt.
  • jeder soll so machen, wie er glaubt
  • ich schau mir gerne verschiedene Betriebsweisen an. Es gibt manchmal die Idee, dass man sehr zurückhaltend behandelt, sodass jene Völker, die mit Krankheiten oder Varroa nicht zurecht kommen sterben und sich somit nicht vermehren. Die Idee verstehe ich. Ich würde das aus verschiedenen Gründen nicht tun, vor allem, weil die Bienen aus Völkern, die nicht mit Varroa zurechtkommen ja auch an sich sehr vitale Völker in den Tod mitnehmen. Wenn aber jemand dadurch Königinnen selektiert, dann verstehe ich den Gedanken, der dahinter steht.
  • jeder soll so machen, wie er glaubt
  • wenn jemand in meiner Gegend (relativ kurze Winter, oft nur einige wenige Frosttage) keine VSH Königinnen hat, dann verstehe ich nicht warum er nicht behandelt. Das wird doch mittelfristig dazu führen, dass er ohne Bienen dasteht.
  • aber jeder soll so machen, wie er glaubt
  • wenn jemand nur einig wenige Völker hat, ist das Risiko auch groß, wenn er nicht behandelt.
  • aber jeder soll so machen, wie er glaubt - ich versuche immer zu kapieren, warum jeder das macht, was er macht. Ein "DasWarSchonImmerSo" verstehe ich nicht.
  • aber jeder soll so machen, wie er glaub
  • Noch etwas: Für mich ist Oxalsäure die mit Abstand bienenfreundlichste Behandlung, die auch relativ sicher ist
  • aber jeder soll.....

Liebe Grüße Börni
 
Das heißt viele Völker werden im Jahr eingehen. Da stellt sich mir die Frage ob der kleine Imker das schafft oder besser ist das Tier zu behandeln
Überhaupt nicht, Chrigel zeigt uns doch immer wieder, dass eine Bienenzucht sehr wohl ohne Medikamenteneinsatz möglich ist. Allerdings wird bei ihm absolut nichts dem Zufall überlassen, auch setzt dies jede Menge an Erfahrung und auch genaue Strategie voraus.

Josef
 
Bitte lasst die Kirche im Dorf - meinen ganzen Bestand über mehrere Jahre nicht zu behandeln, schaffe auch ich nicht.
Es ist soweit richtig, dass ich mit ausgelesenen Völkern ohne Behandlung über drei Jahre durchkomme. Nach drei Jahren steht dann aber ein Königinwechsel an. Mit den Nachkommen der neuen Stockmutter muss das zuerst wieder auf den Prüfstand und es ist nicht in jedem Fall gewährleistet, dass es Bestand hat. Schwärmt ein im Vorjahr unbehandeltes Volk, wird es auch im Schwarmjahr genauso nicht behandelt wie der Schwarm.
Es braucht sicher viel Erfahrung aber auch eine gewisse Risikobereitschaft.
 
Solche "Chrigel's" bräuchten wir viel mehr, in allen Bereichen.
Danke!

Alles Gute vom Rolf
 
Ich habe vor dem Schnee die Windeln kontrolliert. Innerhalb einer Woche -bei einmaliger Bedampfung- sind als Maximum 3 Milben gefallen. Die Damen summen leise vor sich hin.
Also, derzeit alles im grünen Bereich

Wolfgang

der allen Usern schöne Festtage wünscht und an denselben so ziemlich "ausgelastet" ist :SM_1_60: aber Weihnachtsmann muß ich nicht spielen, das würde wohl sofort auffallen. Diese Aufgabe übernimmt bei unserem Doppelpack der Nachbar, so wie der Schwiegersohn bei demselben
 
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