- Registriert
- 18 Jan. 2007
- Beiträge
- 41.471
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- 1.419
- Alter
- 73
- Ort
- 3710 Fahndorf 86
- Imker seit
- 1976
- Heimstand
- JA
- Wanderimker
- Ja
- Rähmchenmaß/Wabengröße
- ÖBW
- Schwarmverhinderung wie
- ZWA -Zwischenableger
- Eigene Kö Zucht ja/nein
- Ja
Manchmal meinen es Bienenschwärme nicht besonders gut zu uns Imker, vermutlich lassen sie sich deswegen auch an den unmöglichsten Stellen nieder. Persönlich habe ich schon welche auf den Wipfeln riesiger Fichten, oder im dichtesten Gestrüpp dorniger Brombeerhecken, ja selbst auch auf Straßenlaternen gesehen. Offenbar wollen die Bienen ergründen, was wir Imker so alles imstande sind um sich den Schwarm anzueignen.
Als ich kürzlich wieder in den Bienengarten kam staunte ich nicht schlecht, hockte doch ein riesiger Nachschwarm in etwa 12 m Höhe in der Krone einer Eiche. Dummerweise hing er nicht in einer zum einfangen praktischen Traube, sondern machte es sich in der Länge von etwa einem Meter rund um einen relativ starken Ast bequem. Da auch Weisl im Bienengarten aktiv war und natürlich den Schwarm ständig im Auge hatte, stand meine imkerliche Ehre auf dem Spiel. Der Schwarm musste runter, egal wie. Erschwert wurde das einfangen mit der strengen Auflage und erhobenem Zeigefinger „owa auf a Lata steigst ma jo net“! Nun war guter Rat teuer und alle bisherigen brauchbaren Methoden wurden in Drohn´s grauen Zellen abberufen.
Mit diesem strengen Leiterverbot versehen, kamen eigentlich nur mehr zwei Möglichkeiten infrage.
1. mit einer Astsäge auf einer Teleskopstange den Ast abschneiden und das ganze mit einem Seil vorsichtig zu Boden lassen
2. die Liftmethode mit einer offenen Brutwabe
Der erste Versuch, nämlich den Ast kurzerhand abzuschneiden und gemeinsam mit dem Schwarm mittels einem Seil zu Boden lassen, scheiterte kläglich, krachte doch der Ast mit der vermeintlichen Beute wie ein Stein zu Boden. Glücklicherweise sammelte sich der Schwarm abermals auf dem Stummel des Astes. Also muss nun die zweite Möglichkeit herangezogen werden.
Als Freizeitangler hat man ja ohnehin jede Menge Angelschnüre und Bleigewichte griffbereit, dieser Umstand kam mir nun zugute. Ein 100 g Bleigewicht wurde an eine relativ starke Angelschnur gebunden und mit dieser Montage, wie wir Angler sagen, wurde der Schwarm überworfen, sodass das Bleigewicht auf der anderen Seite des Astes wieder herunter kam. Nun wurde das Blei entfernt und an dessen Stelle eine offene Brutwabe relativ waagrecht angebunden. Wie in der Theorie vorgestellt, erwies sich dies als ein wahrer Volltreffer, denn nun konnte die Brutwabe wie in einem Lift direkt zum Schwarm hochgezogen werden.
Anmerken möchte ich hier, bekanntlich wirkt eine offene Brutwabe wie ein Magnet auf Bienen und dieser kleine Trick verhindert stets zuverlässig ein ausziehen des eingeschlagenen Schwarmes. Tatsächlich, innerhalb weniger Minuten übersiedelten sämtliche Bienen vom Ast auf diese Wabe und der Lift konnte sich sehr bald abwärts und direkt in die bereitgestellte offene Beute bewegen. Was in diesen Sekunden in den Bienen vorging, würde ich nun wirklich sehr gerne wissen.
Falls dazu offene Fragen sind, nur zu bitte.
LG Josef
PS: Da es bereits zu später Stunde war, ersuche ich die Qualität der Bilder zu entschuldigen. Aber das wesentliche kannman doch erkennen und dies ist doch primär.
Als ich kürzlich wieder in den Bienengarten kam staunte ich nicht schlecht, hockte doch ein riesiger Nachschwarm in etwa 12 m Höhe in der Krone einer Eiche. Dummerweise hing er nicht in einer zum einfangen praktischen Traube, sondern machte es sich in der Länge von etwa einem Meter rund um einen relativ starken Ast bequem. Da auch Weisl im Bienengarten aktiv war und natürlich den Schwarm ständig im Auge hatte, stand meine imkerliche Ehre auf dem Spiel. Der Schwarm musste runter, egal wie. Erschwert wurde das einfangen mit der strengen Auflage und erhobenem Zeigefinger „owa auf a Lata steigst ma jo net“! Nun war guter Rat teuer und alle bisherigen brauchbaren Methoden wurden in Drohn´s grauen Zellen abberufen.
Mit diesem strengen Leiterverbot versehen, kamen eigentlich nur mehr zwei Möglichkeiten infrage.
1. mit einer Astsäge auf einer Teleskopstange den Ast abschneiden und das ganze mit einem Seil vorsichtig zu Boden lassen
2. die Liftmethode mit einer offenen Brutwabe
Der erste Versuch, nämlich den Ast kurzerhand abzuschneiden und gemeinsam mit dem Schwarm mittels einem Seil zu Boden lassen, scheiterte kläglich, krachte doch der Ast mit der vermeintlichen Beute wie ein Stein zu Boden. Glücklicherweise sammelte sich der Schwarm abermals auf dem Stummel des Astes. Also muss nun die zweite Möglichkeit herangezogen werden.
Als Freizeitangler hat man ja ohnehin jede Menge Angelschnüre und Bleigewichte griffbereit, dieser Umstand kam mir nun zugute. Ein 100 g Bleigewicht wurde an eine relativ starke Angelschnur gebunden und mit dieser Montage, wie wir Angler sagen, wurde der Schwarm überworfen, sodass das Bleigewicht auf der anderen Seite des Astes wieder herunter kam. Nun wurde das Blei entfernt und an dessen Stelle eine offene Brutwabe relativ waagrecht angebunden. Wie in der Theorie vorgestellt, erwies sich dies als ein wahrer Volltreffer, denn nun konnte die Brutwabe wie in einem Lift direkt zum Schwarm hochgezogen werden.
Anmerken möchte ich hier, bekanntlich wirkt eine offene Brutwabe wie ein Magnet auf Bienen und dieser kleine Trick verhindert stets zuverlässig ein ausziehen des eingeschlagenen Schwarmes. Tatsächlich, innerhalb weniger Minuten übersiedelten sämtliche Bienen vom Ast auf diese Wabe und der Lift konnte sich sehr bald abwärts und direkt in die bereitgestellte offene Beute bewegen. Was in diesen Sekunden in den Bienen vorging, würde ich nun wirklich sehr gerne wissen.
Falls dazu offene Fragen sind, nur zu bitte.
LG Josef
PS: Da es bereits zu später Stunde war, ersuche ich die Qualität der Bilder zu entschuldigen. Aber das wesentliche kannman doch erkennen und dies ist doch primär.