Keine Futterreserven???

Ich blicke etwas in (Unkenntnis-) Abgründe:

Zwischen Futtersirup und Zuckerwasser besteht ein wichtiger Unterschied:

Zuckerwasser enthält Sacharose, ein Zweifachzucker, den die Bienen zuerst invertieren müssen in die beiden Einfachzucker Frucht- und Traubenzucker.
Dazu muss das überschüssige Wasser verdunstet werden. Dazu brauchen die Bienen Wärme. Nicht umsonst verarbeiten die Bienen im Spätherbst solches Futter nur noch sehr zögerlich.

Futtersirup (aus dem Imkerbedarfshandel) ist bereits invertiert, muss von den Bienen nur aufgenommen und umgelagert werden, da der Wasseranteil so niedrig ist, dass kein Wasser verdunstet werden muss. 1 kg Futtersirup ergibt auch um 1 kg eingelagertes Futter.
Und vor allem - die Abnahme ist auch zu dieser Jahreszeit zügig.
mfG Christian
 
Aha, vielen dank für den Siruptip

Ich meld mich
 
Hallo,
hat denn schon jemand mal das Nachfüttern um diese Jahreszeit
erfolgreich praktiziert ?

Meine Erfahrung und Meinung ist....
Es wird nur eine verschwindend geringe Menge Futter abgenommen, die zum überleben kaum reicht.
Die Damen müssen den Sirup oder Teig erst aufspalten bzw. umarbeiten. Auch wenn er invertiert ist
reichern sie ihn trotzdem noch mit Enzymen etc. an. Eingelagert wird auch nichts weil das ja noch mehr
Energie kostet. Bei Kälte, die meistens im Winter herrscht ;-) , ist die Brutkugel
sehr kompakt und damit die Laufwege der Bienen nicht weit. Also muss das Futter in Nähe der Winterkugel
gebracht werden. Dazu reißt man aber stellenweise das eh schon geschwächte Brutnest auseinander und
schwächt sie noch mehr.

Wenn man zu füttert, dann wäre es besser Honig zu geben. Den Honig sollte man in die Wabengassen nah an die
Winterkugel drücken. Honig ist hygroskopisch , somit läuft er manchmal wieder aus den Waben / Wabengassen raus und liegt auf dem Bodenbrett. :(
Nicht umsonst hat die Biene den Zelldeckel erfunden. ;)

@Fanto: Sollte wirklich kein Futter mehr vorhanden sein, was ich anhand deiner Bilder nicht beurteilen kann, würde ich mit Honig nach füttern.
Auch wenn ich dir, wie oben beschrieben, keine großen Hoffnungen auf Erfolg machen möchte. Es ist aber immer noch besser als nichts zu tun.


VG
Hendrik
 
Ich finde das Thema recht interessant - denn nach der Varroa-Sorge kommt jetzt die Futter-Sorge :-)
Wieviel Futter sollte ein Volk jetzt noch haben? 6 kg?
Januar 1 kg, Februar 2 kg, März 3 kg?

Bei welchen Temperaturen würde ihr mit Zugwaage mal wiegen?
Mein "magerstes" Volk hatten Anfang November ungefähr 12 kg - wie es jetzt aussieht weiß ich aber nicht. Sorge mache ich mir, weil sie so lange gebrütet haben (bzw. immer noch brüten).

Servus,

Nils
 
So, ich hab Heute Futterteig a la Drohne gemacht.
Vielen dank für die vielen Antworten und Hilfestellungen.
Anbei 2 Bilder von der Teigherstellung.
Da muss man ganz schön ranklotzen !!!
Aber ich will ja nicht klagen, is ja schliesslich meine Schuld das die Mädels
kein Futter haben.
Jetzt ruht er und Morgen wird gefüttert.
Ich werd auch von der Raubtierfütterung ein paar Bilder machen.

Gruß
 

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Dann wünsche ich mal gutes Gelingen!

So sehr ich Josef (Drohne) als erfahrenen Imker hier sehr, sehr schätze, hätte ich -angesichts der Umstände- in diesem konkreten Fall wohl Chrigel`s Ratschlag mit Fertigsirup befolgt...
Ausserordentlich warmes Wetter, keine Invertierung, kein zusätzlicher Wasserbedarf... sprechen meiner Meinung nach für Fertigsirup.
 
Nun, es gibt immer mehrere Meinungen.
Es war auch kein Vorschlag vom Josef das ich die Bienen mit diesem Teig füttern soll.
Ich habe mich dafür entschieden.

5 Imker 6 Meinungen :)

Ich werde weiter berichten.

Gruß
 
Na, zumindest hats du jetzt Muskelkater Fanto :-)

Ich habe heute das Flugwetter genutzt und einige Völker mit der Zugwaage gewogen. 9 kg Futter sollten rechnerisch drinnen sein, aber ich weiß nicht wie weit ich den Berechnungen trauen kann :-)

Außerdem waren die Böden teilweise recht feucht. Weiß zufällig jemand, wieviel Liter (kg) Feuchtigkeit so ein Boden aufnehmen kann? Sollte man da lieber 1-2 kg mehr Leergewicht rechnen?

Einen Einzarger rechne ich mit 17 kg (Zander, Holz).
3,9 kg für die Zarge
3,3 kg Boden
1,8 kg Innendeckel (vom Weber)
1,6 kg Blechdeckel
3,7 kg für 10 Leerrähmchen
2,0 kg für Bienen und Pollen
0,7 kg Reserve
Ergibt 17 kg Leergewicht.
+ xxx kg Feuchtigkeit im Holz???


Bei 9 kg Futter brauche ich wohl nicht zufüttern derzeit?
Andererseits - wenn wieder so ein März wie letztes Jahr kommt...

Was meint ihr?
 
Nun, es gibt immer mehrere Meinungen.

Ich habe mich dafür entschieden.

Gruß

Da staune ich schon wie Du Dich gegen die Meinung von erfahrenen Imkern entscheidest. Der klare Favorit ist, mit Futtersirup jetzt eine Notfütterung durchzuführen.
 
Die Völker die jetzt um diese winterliche Zeit gefüttert werden gehen wohl stark in Brut?
 
Eine gute Frage Max! Ich fürchte ja!
Trotzdem habe ich heute mein Volk mit dem wenigsten Futter mit der Gurkenglasmethode versorgt.
Erstens weil es 8 Gassen besetzt und somit sehr, sehr stark ist. Eines meiner stärksten Völker. Laut Chefimker vom Lehrbienenstand sind die stärksten Völker diejenigen, die zuerst verhungern!

Und weil ich befürchte daß der Winter erst noch richtig kommt. Und wenn dann bei 10 Grad minus das Nachfüttern nicht mehr geht schaue ich dumm.

Daß sie nun vermehrt in Brut gehen dürfte bei dem Volk auch schon wurscht sein - täglich ist fast die ganze Windel voll vom Gemüll frisch schlüpfender Brut. Ich weiß nicht was die vorhaben! Mal schauen, zum Schluß finden sie das Futter gar nicht, obwohl es nur 1,5 cm über ihrem Kopf liegt. Aber Christians Gurkenglasmethode wollte ich immer schon mal ausprobieren ;)

Servus,

Nils
 
Danke Nils für den interessanten Beitrag!

Ich habe heute bei den warmen Temps die Völker auch kontrolliert, eins hat nur noch 5 Kg Futter, ein starkes Volk das laut Windel pausenlos brütet, ich habe heute versucht es mit der Gefrierbeutelmethode zu füttern, entweder war ich zu dumm dazu oder mir fehlt einfach die Erfahrung, es klappte hinten und vorne nicht, viel zuwenig Bienen interessierten sich für den Sirup, und er tropfte deshalb auf die Windel runter ....

Morgen füttere ich mit meinen Futtertrögen, ich muss in dieses Volk unbedingt Futter bringen, FW habe ich dieses Jahr keine, außer noch ein paar Meliwaben, die halte ich jetzt aber nicht geeignet dafür sie reinzuhängen.
 
es klappte hinten und vorne nicht, viel zuwenig Bienen interessierten sich für den Sirup, und er tropfte deshalb auf die Windel runter ....

Hallo Max,

hast du die Löcher unten oder oben gemacht? Bei dieser Methode darfst Du die Löcher nur oben machen sonst läuft der Sirup aus.
 
Uihje, eine schöne Sauerei Max!!
Ich bin jedenfalls gespannt, wie das mit den Gurkengläsern funktioniert. Nach 2 Stunde war noch nichts auf die Windel getropft - mal schauen ob sie das Futter finden...

Apropos Futterverbrauch....
Ich habe Anfang November gewogen und gestern, also fast exakt 8 Wochen danach, erneut...

In diesen 8 Wochen verbrauchte mein sparsamstes Volk 1,2 kg.
Das hungrigste Volk dagegen gigantische 4,6 kg! (November und Dezember). Ich mußte 2mal rechnen, bevor ich das glaubte. Im Durchschnitt verbrauchten alle Völker je 2,8 kg in 2 Monaten.


Sofern die Waage stimmt, die Kästen nich zu viel Wasser gezogen haben, meine Leergewichte stimmen, dies und das nicht verkehrt ist usw. usf. :-)


Nils
 
Hallo Nils
Vielleicht solltest Du auch das Leben und Sterben der Bienen beachten. Kleintier macht auch Mist.
MfG Walter
 
Hallo Walter,
du meinst der Gewichtsverlust stammt zum Teil vom Abgang der Sommerbienen? Das könnte natürlich auch sein!!!
Danke :-)

Nils
 
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