Honigsortenbestimmung

Imkerkollegen von mir ernten jedes Jahr recht viel Edelkastanienhonig und ich kenne den von dort auch nur in dieser Farbe. Und eine leichte Bitternote hat er auch immer. Deswegen frage ich hier jetzt auch mal nach, ich hätte ihn auch als Edelkastanie auf den Markt gebracht.
 
Ist denn deine helle Marone auch ziemlich bitter, ...

Sehr sogar und noch mehr bitterer ist der Honig aus der Rosskastanie, wird deswegen auch Medizinalhonig genannt, ist sehr, sehr teuer und nahezu nicht zu bekommen. Selber hatte ich vor Jahren einen Stand in der Wiener Prater Hauptallee, dort gibt es massenhaft Rosskastanien. Auch dieser Honig ist Wasserklar, überaus dickflüssig und ein echter Genuss für jeden Gaumen.

Frage Rudi, wanderst Du gezielt ab Beginn der Maroniblüte -wie wir sagen- diese Tracht an, zu dieser Zeit blüht noch nicht einmal die Linde, oder eben ist Wald mit Edelkastanie das hehere Ziel, was den hohen Wert der Blütenpollen, aber auch die dunkle Farbe des Waldes erklären würde.

Auch Hagen´s Honig macht mich immer wieder stutzig, denn auch sein Honig ist relativ dunkel???

Josef
 
Ich wandere gezielt an. Wenn der Raps am Nürburgring durch ist, gibt es für mich 2 Möglichkeiten: entweder von dort aus in die Marone oder von dort in die Akazie weil beide gleich blühen. Eineinhalb bis zwei Wochen später geht's aber auch schon weiter mit der Linde.
Gruß
Rudi
 
... entweder von dort aus in die Marone oder von dort in die Akazie weil beide gleich blühen.

Das verstehe ich nun nicht, aber im Trachtjahr 2016 werden wir dies vergleichen.

Bei uns geht´s so

* Obst 25. bis Ende April

* Ende April -auch einige Tage vorher- bis Mitte Mai Raps

* Robinie ab 10/15. Mai

* folglich Edelkastanie/Sommerlinde

Josef
 
1. Rapsanwanderung 55m. NN 2015 am 28.4. - 2014 am 16.4. - 2013 am 1.Mai
2. Rapsanwanderung 420m NN 2015 am 20.Mai bis 5.Juni
Akazie in Hürth bei Köln 26.Mai
Am 7.Juni Akazie geerntet und am 8.Juni in die Linde
Am 6.Juni Landau Marone

grüße
Rudi
 
Soooooooo, es gibt etwas neues,
wie auf Bild 1 zu sehen steht da Invertase-Zahl 1,49
Das ist nicht die Invertase sondern die Leitfähigkeit.
Auf diese Art habe ich noch folgende "normalen" Werte erfahren:
Raps 0,2
Waldhonig 0,8
Marone 1,3 mS/cm
Gruß
Rudi
 
Danke Rudi, heb Dir diese Werte gut auf, wir werden in der kommenden Saison vergleichen

Josef
 
Hallo Rudi
Kann mir nicht vorstellen dass Kastanie einen höheren Leitwert hat als Waldhonig.
mfg Walter
 
Warum die Untersuchung? Ich war diese Saison das erste mal in der Marone, seit ich Imker spiele.
Glaubte aber aus früheren Zeiten, das Maronenhonig noch bitterer sein muss als meiner.
Ich glaubte da muss Wald mit drin sein. Dann erzählt mir noch ein lieber netter Kollege aus Austria
"meine Marone ist ganz hell......" Nun wollte ich erst recht wissen wieviel marone ist denn nun drin.
Deshalb ließ ich im Labor machen:
Sinnenprüfung 3,09 eur
Wassergehalt 3,09 eur
El.Leitfahigkeit 3,09 eur
Pollenanalyse 35,- eur
Summa 52,68
 
Ich hoffe, dass Du Dich für diese stattlichen 52,68 € jetzt schlauer fühlst.

Das auf alle Fälle und zusätzlich hat Rudi auch noch ein wertvolles Dokument zur Hand falls der Lebensmittelinspektor anklopft.

Josef
 
Ja, Josef,
Ich habe gerade mit einem Kollegen telefoniert, der auch auf den Wochenmarkt fährt.
Er hatte Heute Besuch, Kirschblüte und Himbeer hat man als Probe bei ihm gezogen.
Bin gespannt was das raus kommt.
Ist schon das dritte Mal in 2 Jahr.

Gruß
Rudi
 
Na siehst du und Avi wird nun staunen.

Ein 50er für die doch sehr umfangreiche Untersuchung ist sicherlich viel Geld, aber falsche Produktdeklaration kostet zumindest das fünffache.

Josef
 
Honig- und Pollenanalyse unseres Berghonigs aus Elm:
Leitpollen ist mit 40 % Weidenpollen.
Begleitpollen ist Vergissmeinnicht
Im weitern sind mit prozentualen Anteilen von 1 bis 5 % rund 40 Pflanzen aufgeführt.
Der Wassergehalt ist 14.8 %, die Leitfähigkeit 0.47mS/cm. Es ist ein Blütenhonig.
Schlussbeurteilung des Sensorikers: ein wunderbarer Honig.
(Kostenpunkt der Analyse 160 €)

Chrigel
 
Leitpollen ist mit 40 % Weidenpollen.

Für die meisten wird das eine unerwartete Feststellung sein, denn Weiden sind Frühjahrsblüher, ja sie gehören zu den frühern Pollenspendern.

Nicht so in unsern Alpen. Hier blühen Weiden vom Mai bis in den August, je nach Höhe und Lage. Wer kennt denn schon stumpfblättrige oder spiessblättrige Weide. Beide wachsen in der subalpinen, montanen Felsenregion unserer Alpen und blühen von Juni bis August. Auch die kahle Weide ist in unsern Kalkalpen anzutreffen, auch sie ein Sommerblüher. Dass der Weidenpollen im diesjährigen Bergsommerhonig derart übervertreten ist, hängt mit der späten Ausaperung dieses Sommers zusammen.
Stumpfblättrige Weide.jpg

Chrigel
 
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