Ich habe dieses Jahr eine Woche später den Lindenhonig geschleudert, Edelkastanie auch (verschiedene Stände). Zum „normalen“ Termin habe ich jeweils reingeschaut, da spritzten die Waben noch. Aber auch am Schleudertag musste ich einzelne Waben drin lassen. Zeitgleich zur Edelkastanie habe ich diese zurückgestellten Lindenhonigwaben entnommen. Die Spritzprobe sagtejeweils „gut“. Jetzt ist es so, dass der zuletzt entnommene Lindenhonig sogar einen höheren Wassergehalt hat, fast 19% gegenüber 18-18,5%, als der zuerst entnommene. Hier könnte Läppertracht z. B. aus Euodia Hupehensis und Knöterichen eine Rolle spielen. Der Kastanienhonig hatte mit fast 19% zur selben Zeit exakt die gleiche Feuchtigkeit. Auch hier spielt bereits stark die Balsamine eine Rolle. Fakt, länger warten bringt nicht unbedingt trockeneren Honig, wenn etwas anderes aufgeht.
Mein Plan ist, den knochentrockenen Vorjahreshonig (15 bis 16%) im Melitherm aufzulösen, mit dem heurigen aus den zu „nassen“ Gebinden zu mischen und so insgesamt auf bzw. unter die 18% zu kommen.
Nächstes Mal werde ich die Feuchte schon in den Waben messen, und wenn wie jetzt, nur etwas zu feucht, die Zargen ungeschleudert zusammen mit einem Bautrocknungsgerät eine Nacht oder etwas länger aufstellen.
Also, im Grenzbereich oberhalb von 18% und unterhalb 19% scheint die Spritzprobe zu schwächeln.
Ich weiß, dass von der Deutschen Honigverordnung her ein Wassergehalt von bis zu 20% erlaubt ist, aber schon bei 19% ist der Honig im Glas sehr dünnflüssig. Ich finde, dabei geht der Eindruck von Qualität komplett verloren.
Bekommt man so feuchten Honig „feinsteif“, damit er sich nicht entmischt?