Honig gegoren?

Markus

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Hallo zusammen,

ich habe bei mir in der Wohnung einen Eimer Honig stehen und fülle davon immer von Zeit zu Zeit etwas Honig zum Verzehr für mich in Gläser ab. Jetzt hat sich aber der Deckel des Eimers nach oben verwölbt, sprich da war Druck drauf. Deshalb vermute ich, dass der Honig angefangen hat zu gären. Wie merkt man, ob das tatsächlich der Fall ist? Habe geschmacklich jetzt nicht groß eine Änderung feststellen können.

Gegorenen Honig kann man noch zum Backen verwenden, richtig? Ist es schädlich ihn ganz normal zu essen? Wie gesagt, habe geschmacklich jetzt nicht unbedingt einen Unterschied feststellen können, bin aber auch absolut kein "Feinschmecker".

Viele Grüße
Markus
 
Hallo Markus,

Das "Druck aufbauen" kann unter Umständen auch dann passieren,
wenn Du den Eimer im Kalten stehen hattest und nun
ins Warme stellst.

Honig kann erst ab einer bestimmten Menge an
Wasseranteil gären.
Hat der Honig unter 17% Wasser, ist dies
fast unmöglich.
Über 18% immer noch unwahrscheinlich und über 20% kann es vorkommen.
Wobei in Deutschland der Honig laut Honigverordnung ab 20% nicht mehr
als Honig verkauft werden darf; Ausnahme ist hier der Heidehonig mit 21,6% Wasseranteil.

Dann noch eine Eigenart:

Unten im Hobbock setzt sich zumeist Honig mit weniger Wasseranteil ab.
Dafür ist der Honig an der Oberfläche mit mehr Wasseranteil.
Es kann also durchaus sein, dass Dein Honig nur oben gärt, unten dagegen nicht.
Kristallisiert er aus, dann steigt auch der Wasseranteil in der Flüssigen Komponente,
und eine Gärung wird dann möglich. Abhilfe ==> rechtzeitig Rühren.

Grundsätzlich ist gärender Honig nicht gesundheitsschädlich und kann verzehrt werden,
nicht nur beim Backen. Am Anfang schmeckt dieser noch fruchtig und er wird säuerlicher
im Geschmack und verändert sein Aroma.
Mit weiter fortschreitender Gärung ist es kein Genuss mehr diesen zu essen.

Zu verkaufen ist er aber keinesfalls; nur eben dann als "Backhonig" und muss
als solcher dann auch gekennzeichnet sein.
Als DIB - Honig erst recht nicht mehr, da dabei der Wasseranteil unter 18% liegen muss.

Miss doch einfach mal nach was Dein Refraktometer sagt.
Würde sicher hier einige interessieren.

VG
Hagen
 
Servus Hagen,

Das "Druck aufbauen" kann unter Umständen auch dann passieren,
wenn Du den Eimer im Kalten stehen hattest und nun
ins Warme stellst.

War zunächst auch meine Idee. Der Eimer steht schon lange in der Wohnung, jetzt könnte es aber einige Grad wärmer sein durchs Heizen im Winter. Aber dass sich die Luft bei 2-3 Grad wärmer so stark ausdehnt, dass der Deckel sich ordentlich nach oben wölbt, hielt ich dann doch für etwas unwahrscheinlich.

Kristallisiert ist der Honig bisher nicht. Wasseranteil war nach dem Schleudern zumindest ok. Im Moment habe ich kein Refraktometer zur Hand, da ich es nicht in der Wohnung habe. Werde mal beobachten, wie es sich weiter entwickelt. Habe gestern wieder Honig aus dem Eimer geholt. Wenn sich jetzt in nächster Zeit der Deckel wieder nach oben wölben sollte, dürfte es nichts mit der Temperatur zu tun haben.

In der Tat empfand ich den Honig bei der Geschmacksprobe als säuerlich. Habe aber keinen Vergleich zum vorigen Zustand, da ich den Honig eigentlich nur ins Müsli rühre - und da schmeckt man dann nicht wirklich viel davon.

Grüße
markus
 
Nachtrag: Ich habe den Honig jetzt nochmal gekostet und er scheint mir doch tatsächlich deutlich saurer und fruchtiger zu sein, als ich ihn in Erinnerung habe (habe nach dem Hinweis von Hagen mal speziell darauf geachtet). Spricht dann wohl doch für Gärung.
 
Hallo Markus,

in einiger Zeit ist der Honig nicht mehr sehr
schmackhaft.
Ich würde an Deiner Stelle einen Met-Ansatz daraus machen.
Hierzu den Ansatz zu Beginn auf 85°C erhitzen, für ca 1 Stunde.
Dann abkühlen lassen auf ca. 25°C und dann mit einer Cherry-Reinzuchthefe
starten.

VG
Hagen
 
Mit Met habe ich gar keine Erfahrung. Gibt es hier im Forum eine Schritt-für-Schritt Anleitung?

Grüße
Markus
 
Die kann ich Dir zukommen lassen.
Ich glaube wir haben hier auch Threads in denen dies
abgehandelt wird.
Aber eine kompakte Schritt für Schritt Anleitung
fehlt.
Ich habe mir eine solche schon mal zusammen gestellt.

Ich suche mal den Thread; ggf. per PN und eMail.

VG
Hagen
 
Findet Marion keine Zeit, so werde ich am Abend ab Deinem Beitrag #9 den gewünschten neuen Thread starten.

Ist kein Problem Josef,

ich mach das in den Nachmittagsstunden.

VG
Hagen
 
HINWEIS:

Die Beiträge bei denen es um Met Herstellung geht sind in dem
Thema:

http://www.bienenforum.com/forum/showthread.php/11227-Met-herstellen-Schritt-f%FCr-Schritt

Wer

- Honig mit zu viel Wasser hat,
- Honig der zu gären beginnt
- Restmengen aus Gläsern und Hobbocks
- Honig aus Deckelwachs
- sowie Honig mit zu viel Wachspartikel

kann diesen zu recht edlem Met weiter verarbeiten.

In dem oben genannten Thread geht es darum.

Hier bitte nur noch um posten wenn es um das
unerwünschte Gären von Honig geht.

VG
hagen
 
So, ich habe nun den Wassergehalt meines Honigs bestimmt und der liegt bei knapp 18%. Hätte mich auch gewundert wie da Wasser hätte reinkommen sollen, denn nach dem Schleudern war der Honig ja i.O. Dabei habe ich die Probe sogar aus der obersten Schicht des Eimers entnommen und nicht vorher durchgerührt. Also vielleicht ist der Honig ja doch nicht gegoren und die Wölbung des Deckels auf dem Eimer lag an der etwas höheren Raumtemperatur...jedenfalls wird der Honig jetzt zu Met verarbeitet, habe ja extra die Utensilien besorgt.
 
Aufmache und riechen. Wenn gegoren richt es nach Hefe.
Ist doch einfach.
Gruß Viktor
 
Servus Markus

Wieviel Honig ist denn im Eimer?
Für einen Glasballon Met wird eigentlich nicht ein ganzer Eimer voll Honig benötigt. Hast Du da ein großes Gärfaß?
 
Hallo Peter,

hab das Gärfaß mit 30l und noch ca. 3kg Honig über. Das Fass wird dann nur 1/3 voll - hoffe das ist kein Problem.
 
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