Fragen und Antworten zur Methode der Brutpause

Da hab ich mich wohl falsch ausgedrückt oder bin im flaschen Thema

Kommt halt auch ein bischen darauf an, wie man die Abkürzung TBE versteht:

Totale Brut Entnahme
Totale Bau Erneuerung

;)
 
hallo Imsenopa
Ich imkere seit 1965 als Fernstandimker mit Wohnort im Flachland und Bienen in den Bergen.
Seit mehr als 10 Jahren arbeite ich an meiner Betriebsweise hin zu einer Imkerei ohne Varroacid-Einsatz. In vorsichtigen Schritten (wie mein gleichnamiger Thread hier im Forum heisst) komme ich von Jahr zu Jahr voran. Ich habe Völker die seit zwei bis drei Jahren unbehandelt und ohne Leistungseinbusse durch die Saison gehen. Winterverluste durch Varroa sind mir seit jeher fremd.
Du wirst verstehen, dass ich deinem gut gemeinten Vorschlag nicht folgen kann gemäss dem Leitspruch: Never change a winning horse!
Ich wünsche dir auf deinem Weg viel Erfolg und dass du noch lange an deinen Bienen Freude hast. Wir Beide haben ja aufgrund unseres fortgeschrittenen Alters die besten Imkerjahre hinter uns.

Chrigel
Hallo an alle . Zu welcher Jahreszeit versuche ich Königinnen von dieser Quelle http://www.voralpenhonig.at/ zu bekommen. Vielleicht interessieren sich diese Werke für wen
 
Wie hat die Brutpause bei euch gewirkt seid ihr zufrieden?

Bei mir gibt es einen sehr großen Unterschied bei der Bienengesundheit zwischen durchgeführten Völkern welche im Juni/ Juli umgeweiselt haben oder schwärmten (somit keine komplette Brutpause) und denen die ich von Mitte Juni 25 Tage die Brut auslaufen ließ. Die Behandlung erfolgte mit Ox sprühen und ich habe nun bei 2 dieser durchgeführten Völker, wo die Königinnen so frisch waren das ich sie nicht sperren wollte, Bienen mit kaputten Flügeln gesehen. Sonst sieht man hier nichts keine Milbe die mit reitet aber 3-4 Bienen mit kaputten Flügeln. Dies sagt mir aber auch das allein ein Schwarmabgang mit Brutpause nicht ausreichend für eine ordentliche Milbenreduktion ist.
 
Bienen mit kaputten Flügeln bedeuten nicht unbedingt das sie krank sind.

Es kann sich hier auch um ältere abgearbeitete Bienen handeln.

Vielleicht kannst Du mal ein Foto von den Bienen mit kaputten Flügeln machen, evtl. sieht man darauf mehr.
 
Bienen mit kaputten Flügeln gesehen.
Meinst du damit frisch geschlüpfte Jungbienen mit angefressenen oder abgefressenen Flügeln (Deformed Wing Virus, DWV, Flügeldeformationsvirus) oder normale Bienen?
 
So sehen DWV geschädigte Bienen aus. Hohe Milbenbelastung geht mit hoher Virenbelastung einher.
DWV-Schädigung.jpg
Das Virus verhindert die vollständige Ausbildung der Flügel, die sich nich entfalten lassen. Die Flügel sind nicht abgefressen - es ist eine Missbildung.
Wenn Flügel bei ältern Bienen an den Enden leicht ausgefranst sind, ist dies eine Folge der Sammeltätigkeit auf oft klebrigem Untergrund wie bei einer Waldtracht oder schlicht eine altersbedingte Abnutzung.
Chrigel
 
mit angefressenen oder abgefressenen Flügeln (Deformed Wing Virus, DWV, Flügeldeformationsvirus)
Christian stellt es richtig, es ist eine Missbildung, eine Verformung. Siehe vorheriger Bericht Nr. 146
 
Sonst sieht man hier nichts keine Milbe die mit reitet aber 3-4 Bienen mit kaputten Flügeln. Dies sagt mir aber auch das allein ein Schwarmabgang mit Brutpause nicht ausreichend für eine ordentliche Milbenreduktion ist.

Wenn er keine Milben findet, gehe ich davon aus das die Milbenlast sehr gering ist.

Dann dürfte es theoretisch auch keine Viren geben.

Somit also auch kein (Deformed Wing Virus, DWV, Flügeldeformationsvirus).

Bitte korrigiert mich falls ich falsch liege.
 
Bitte korrigiert mich falls ich falsch liege.

Ist schon richtig, ohne Viren belastete Milben so auch keine Viren in den Völkern.

Will aber dennoch darauf hinweisen, dass ganz genaue Beobachter immer wieder einzelne Bienen auffinden die körperlich beeinträchtigt sind, wie eben auch in Mensch- und Tierwelt, so eben auch bei den Insekten nicht anders.

Josef
 
So habe ich das auch gelesen, Josef.
Solche Missbildungen (wenige) können auch durch zu niedrige Bruttemperatur entstehen.
Martin Dettli hatte glaube ich auch Unterschiede in Milbenlast und Virenbelastung bei den beobachteten Völkern gefunden.

Rolf
 
Danke für eure Antworten leider sind es DWV Bienen ob es mit der Bruttemp zusammen hängt weiß ich nicht ich schätze schon es sind die Milben mit dem Virus. Heißt halt Unterlagen kontrollieren und eine andere erlaubte Behandlung nach schieben.
 
Wie schaut es an der Milbenfront nach der Brutpause aus? Insgesamt finde ich ist es ein starkes Milbenjahr und ich werde mir für nächstes Jahr noch etwas zur weiteren Reduktion der Milben überlegen (Fangwabe etc).

Hat einer von euch schonmal beobachtet wie Bienen andere mit kaputten Dwv Flügeln aus der Beute ziehen? Ich hab da so einen Kandidaten ich fand keine Biene mit kaputten Flügeln bis auf diese eine auf einer gezogenen Wabe und eine gesunde versuchte diese die ganze Zeit weg zu bringen.
 
Die Windel ist bei mir im Herbst immer unter dem Gitterboden, aber ich erhebe den Milben-Totenfall im August, bis Dezember jedes Monat eine Woche lang. Im August waren fast keine Milben in den Völkern (0,2 oder so pro Woche und Volk). Mitte September waren in jedem Volk etwa 1 bis 2 Milben pro Woche. Bei dieser geringen Anzahl schau ich aber nicht supergenau. Vielleicht ist mir die eine oder andere entgangen und es waren 2 bis 3.

Oktober und November werden zeigen, wie es im Winter weitergeht. Meiner Erfahrung nach, ist ab Oktober bei uns wieder ein nennenswerter Anstieg der Milben. Die Mitteltemperatur im September liegt bei uns bei 16°C, im Oktober bei 12°C. Die Gründüngung blüht derzeit auf allen Feldern in der Umgebung. Da gibt es noch sehr rege Bruttätigkeit. Eine Brutfreiheit aufgrund von tiefen Temperaturen ist in unserer Umgebung ohnehin über den gesamten Winter nicht zu erwarten.

Ich bin eher vorsichtig, und würde wahrscheinlich ab 10 bis 14 Milben pro Volk pro Woche eine Winterbehandlung machen.

Liebe Grüße
Börni
 
Bei mir muss irgendwas falsch gelaufen sein trotz der oben beschriebenen Behandlung haben meine Völker Milben ohne Ende da sind 10 pro Tag machbar. Zumindest an den beiden Tagen wo ich nun schauen konnte. Die Mannschaftsstärke schaut aber gut aus wenn ich durch den Gitterboden rein schaue sind 6 bis 7 Gassen manchmal auch noch mehr besetzt, wobei man sagen muss es ist auch noch nicht richtig kalt die können bestimmt noch enger sitzen.
Dazu kommt nun noch an einen Stand eine Baustelle die im Oktober hätte fertig sein sollen aber jetzt erst richtig beginnt. Die Vibrationen der Rüttelplatte merken wir im Haus 3 Häuser weiter, ich hoffe meine Völker nehmen dies noch gelassen auf, habe aber das Gefühl das diese nicht so richtig in die Wintertraube komme. Ich habe an diesem Stand meist auch mehr Bienenflug als am anderen Stand.

Bleibt also sehr spannend für mich, auf diese Spannung hätt ich gerne verzichtet aber nun muss ich durch und im Dezember zu träufeln wird wohl nicht ausbleiben.
 
Dazu kommt nun noch an einen Stand eine Baustelle die im Oktober hätte fertig sein sollen aber jetzt erst richtig beginnt. Die Vibrationen der Rüttelplatte merken wir im Haus 3 Häuser weiter,
Dieses Problem hatte ich auch, als im Oktober 2014 damit begonnen wurde hier im Dorf die Fernwärmeleitungen zu verlegen. Die Straße wurde aufgegraben und zwischen Bagger/Rüttler und meinen Bienen war nichts außer eine große Thuja-Hecke. Und nur 3 Meter Abstand. Das Ganze bei um die 0 Grad.

Ich habe die Völker etwas "gepolstert" in dem ich sie auf Schaumstoffstreife gestellt habe. Ob das die Erschütterungen aber wesentlich reduziert haben?

Jedenfalls kann ich sagen daß es den Imker wesentlich mehr aufgeregt hat als die Bienen. Es gab keine Verluste.
Nach 1-2 Monaten war's dann überstanden.

Servus,

Nils
 
Ergänzung zum Varroa-Totenfall!
Ich glaube "Stylex" hatte dazu was geschrieben:
  • Es gibt Unterschiede bei ein- oder zweizargigen Systemen
  • Die Volksgröße muss auch eingezogen werden

Natürlich müsste man auch noch herausfinden ob die Milben von den Bienen beschädigt, verletzt, getötet wurden.
Wie ist die Brutsituation (aktueller Bienenschlupf)?
Dunkle oder helle Milben?
Es gibt bestimmt noch mehr unbeachtete Einflüsse ...

Rolf
 
Guten Morgen Zusammen,

eigentlich beginnt man mit 4B /5B ja bekanntlich ein paar Wochen vor Ende der Tracht, leider schaffe ich es dieses Jahr aber dann zur Brutfreiheit nicht zu schleudern und ein Raum zur Lagerung der vollen Hr hab ich nicht.
Was spricht denn dagegen wenn ich erst am 2.7 interniere und Anfang August schleudere, behandle und auffüttere? Bin ich dann zu spät dran?
 
Für die 24tägige Brutpause (4 B) setze ich etwas früher an als mit der kurzen Absperrzeit mit Brutentnahme (5B). Frühern Berichten kannst du entnehmen, dass der Start in der ersten Juliwoche auch bei mir eher die Norm ist. 2021 habe ich mich aufgrund der besondern Verhältnisse zu einem frühern Start entschieden.
Mit dem Internierungstermin 2.7. bist du absolut im zuverlässigen Bereich sowohl für 4B als auch für 5 B.
Viel Erfolg
Christian
 
Hallo Christian!

Irgendwie bin ich als Anfänger "neidisch" auf deine Erfahrung.
Ich glaube, ich kann deine "Termine" nicht ganz auf meine Region übernehmen.
Ich sitze hier im "niedrigeren" Bergland, dem sogenannten Hügelland (Bayern/Thüringen).
Meine F1-Mellifera's sind auch von "auswärts". Es spielen viele kleine Dinge eine große Rolle.
Ich freue mich immer von deinen Erfahrungen zu lesen.

Alles Gute vom Rolf
 
Hallo Ralph

Mit 5 B ist man etwas flexibler, weil die Völker innert 12 Tagen brutfrei gemacht werden können - aber der Aufwand mit den Brutsammlern (Zeit und Material) ist recht gross. Mit 5 B habe ich eigentlich nie vor dem 10. Juli begonnen.
Mit 4 B ist die "Wartezeit" von 24 Tagen eine andere Hausnummer. Um die gleichen Termine für die Bauerneuerung bezw. Fütterung und Behandlung einzuhalten, muss ich spätestens in den ersten Julitagen beginnen.
In den letzten Jahren haben mich immer wieder Imker kontaktiert mit der Aussage, ihre Völker hätten nach 4B oder 5B schwach eingewintert. In der überwiegenden Mehrheit der Fälle haben die Imker im Anschluss an die 1. Fütterung eine Langzeitbehandlung mit AS angewendet. Da die AS die junge Brut stark schädigt, gerät das behandelte Volk in einen unaufholberen Rückstand.
Es darf in der "Brutpausen"-Technik nur gesprüht oder verdampft werden.

Die guten Wünsche erwidere ich gerne

Christian
 
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