Fütterung im Dezember?

Bei unserem Klima, mit den zwischenliegenden Warmtagen, habe ich festgestellt, dass die Bienen oft von außen zur Traube hin umtragen und nur wenig wandern.
Den ganzen Dezember habe ich beobachtet wie sie an Flugtagen Futter von hinten nach vorne zur Traube trugen (Warmbau), das sieht man sehr gut auf der Windel anhand des Zelldeckelgemülls (bei mir nur helle Waben). Genau wie bei dir ist die hintere Wabe bereits bei fast allen Völkern leer, sieht man auch gut bei den Zargen mit Schaufenter hinten. Ich habe diese hinterste leere Wabe entnommen denn sie schimmelt wegen dem Kondenswasser sonst meist sowieso.

Ich konnte bisher auch noch kaum beobachten das die Traube ihren Sitz stark verändert oder nach hinten wandert.
 
Bei Zander Kaltbau beobachte ich ähnliches - wir haben ja ähnliches Klima da wir nicht allzuweit auseinander sind.

Bei passendem Wetter wird von den äusseren Randwaben umgetragen. In den letzten Tagen fand sich am Rand der Windel regelrechte Häuflein hellen Wachses von den Randwaben. Auf diesem Windelbild nicht so ganz gut erkennbar, aber wenigstens ein bischen: ganz links wird umgetragen, rechts bzw. mittig sitzt die Traube:

windel.jpg

Im Laufe des Winters bleibt die Traube meist auf diesen Waben. Sie wandert höchstens ein wenig nach hinten. Bei einigen Völkern merke ich schon jetzt, daß das Brutgemüll vorne nicht direkt am Flugloch beginnt sondern 1-2 cm weiter hinten.
Sorgen mache ich mir dann, wenn sie ganz hinten angekommen sind - bzw. schon ein bischen vorher ;)

Ich finde es immer wieder interessant die Unterschiede zwischen Kalt- und Warmbau zu beleuchten!


Servus,

Nils
 
Bei passendem Wetter wird von den äusseren Randwaben umgetragen.

@ Nils & @ fix

Bei passendem Wetter ja und durchaus, da kann sich die Wintertraube ohne weiters auf 35 cm und mitunter noch mehr ausdehnen. Aber, wird es kalt, ja sogar sehr kalt, so geht diese Wintertraube auf vier bis fünf Waben zusammen, sind nun nur noch 50 % der der ehemaligen Größe.

Was bedeutet dies nun: Fehlendes Futter von den Randwaben sind wohl kein Problem, die Problemzone ist jedoch das urplötzlich hinten fehlende Futter was locker 8 bis 10 cm Distanz betragen kann. Wird nun die Wintertraube infolge der Wärme vorne gefesselt -bekanntlich wird ja Brut vorne beim Flugloch abgelegt- und kann nicht mehr zum Futter zurück ohne die Brut zu verlassen, so könnte dieses Volk bei vollen Honigwaben verhungern.

Josef
 
Ich finde es immer wieder interessant die Unterschiede zwischen Kalt- und Warmbau zu beleuchten!
Beim Kaltbau so denke ich haben es die Bienen im kalten Winter leichter der Wabe entlang nach hinten zu wandern, dagegen beim Warmbau müssen sie die Waben wechseln, was erheblich schwieriger sein dürfte.
 
@ Nils & @ fix
...-bekanntlich wird ja Brut vorne beim Flugloch abgelegt- ...
Josef

Nach meinen Aufzeichnungen sind die Brutbrösel auf der Windel sehr selten ganz vorne, eher im vorderen Drittel ja. Habe auch Völker die in der Mitte aber im Randbereich sitzen (Warmbau!).
 
Beim Kaltbau so denke ich haben es die Bienen im kalten Winter leichter der Wabe entlang nach hinten zu wandern, dagegen beim Warmbau müssen sie die Waben wechseln, was erheblich schwieriger sein dürfte.

Das habe ich bei mir noch nicht beobachtet, sie sitzen meist recht oder links am Rand in der Mitte der Waben, letzten Winter wanderten sie etwas weiter zur gegenüberliegende Seite. Dieses Jahr bisher verhaaren sie an der gleichen Stelle und tragen Futter um.
 
Das habe ich bei mir noch nicht beobachtet, sie sitzen meist recht oder links am Rand in der Mitte der Waben, letzten Winter wanderten sie etwas weiter zur gegenüberliegende Seite. Dieses Jahr bisher verhaaren sie an der gleichen Stelle und tragen Futter um.
Welchen Bau hast du? Warm- oder Kaltbau oder beide? Ich denke Kaltbau.

Aber destotrotz der Beobachtungen, müsste es für die Bienentraube im Winter eigentlich leichter sein, den Waben entlang nach hinten zu wandern (Kaltbau), als die Waben zu wechseln (Warmbau)?
 
Ich habe nur Kaltbau, ich nehme an das dass der Grund ist warum ich bisher keine Wanderung nach hinten beobachtet habe. Kann es sein das da auch die Lage der Fluglöcher eine Rolle spielt ? Ich habe zur Zeit nur sehr schmale Fluglöcher in der Mitte der Beute.
 
Bei meinen Völkern im Warmbau, Kastenwand an Kastenwand im Bienenhaus, sitzen je zwei Völker immer "aneinandergeschmiegt". Abgesehen davon, dass dies den Heizstoffverbrauch reduziert kommt es nie zu einem Futterabriss. Die Mitte des Wintersitzes verschiebt sich höchstens um eine Wabe nach hinten - sobald im März die Sonne die Kastenfront aufwärmt, erfolgt eine Bewegung richtung Flugloch und von der Kastenwand weg.
Unterlagen zweier benachbarter Völker am 28.12. - Sie wurden am 3.12. frisch eingeschoben.
IMG_3009.jpg

Chrigel
 
Ich habe nur Kaltbau, ich nehme an das dass der Grund ist warum ich bisher keine Wanderung nach hinten beobachtet habe. Kann es sein das da auch die Lage der Fluglöcher eine Rolle spielt ? Ich habe zur Zeit nur sehr schmale Fluglöcher in der Mitte der Beute.
Ich habe nur Warmbau, zumindest den Winter über und Fluglöcher aller Arten, von mittig bis beide Seiten. Ich kann Fluglochmäßig keinen Unterschied feststellen, allerdings wird man unterscheiden müssen ob hoher Boden oder niedriger Boden?

Denn bei letzteren sitzt die Traube näher am Flugloch, bei meinen hohen Böden zum Beispiel, kann wegen des sehr niedrigen Mäusekeils 0,8 cm und dem folgenden Aufstiegkeil kaum Licht in die Beute dringen. Oder richtet sich die Traube nach dem Luftzug? Dann wäre noch der Faktor ob offener Boden oder nicht hinzuzuziehen. Ich habe keinen offenen Boden.
 
Es ist logisch, dass wir jetzt Ende Dezember immer weiter vom "Füttern im Dezember" abdriften. Es beginnt sich hier alles um den Wintersitz, dessen Lage und allfällige Wanderung im Laufe des Winters zu drehen. Man sollte dies unter einem eigenen Thema besprechen und dort die eigene Erfahrung schildern, denn mit Füttern hat das nur noch wenig gemeinsam.
Chrigel
 
Servus Christian!

Ich bin eine Ausnahme, denn ich muss wissen wo die Traube im Dezember sitzt, denn dann weiß ich wo ich das Futterglas plazieren muss :)

Scherz beiseite, du hast recht wir sind leicht ins OT geschossen und es wäre ein interessanter Thread wo die Traube im Winter sitzt und wie sie wandert.
 
Weil hier immer wieder über erhöhten Futterverbrauch des heurigen bisher relativ milden Winters gesudert und gejammert wird, hier bitte meine exakten Daten.

* 46,5 kg betrug das Gewicht der Capaz Waage am 1.11.2015

* 43,2 kg waren es am 31.12.2015, somit ein Minus von lediglich


3,2 Kilos und dies bei zwei ganzen Verbrauchsmonate. Ziemlich ähnlich verlief das Gewicht der zweiten Balkenwaage, ist also keine Fehlmeldung und somit glaubhaft.

Bekanntlich füttere ich stets etwa 10 Kilo pro Volk, somit wären noch 6,8 Kilo drinnen, was locker bis weit in den Feber hinein reicht, aber dann komme ich bekanntlich mit FuT, was aber eine andere Geschichte ist.

Josef
 
Hej

Auch hier in Suedschweden war der Winter...bisher keiner. Letzter Reinigungsflug war Mitte Dezember bei 12 Grad plus!
Zum ersten Mal seit vierzig Jahren fuetterte (fluessig) ein Imker hier ein Volk zu dass Ende Dezember Brut hatte.

Habe mal einen Bericht von Kanada gelesen wo man ca 1000 Völker in einer beheizbaren Halle hatte...laut ihren Beobachtungen liegt die "optimale" Temperatur bei 5 - 10 Grad.
Wird es wärmer so steigt die Aktivität und somit der Futterverbrauch, wird es kälter, so geht mehr Heizmaterial drauf.

http://capabees.org/content/uploads/2013/02/winteringpdf.pdf
 
Weil hier immer wieder über erhöhten Futterverbrauch des heurigen bisher relativ milden Winters gesudert und gejammert wird, hier bitte meine exakten Daten.

* 46,5 kg betrug das Gewicht der Capaz Waage am 1.11.2015

* 43,2 kg waren es am 31.12.2015, somit ein Minus von lediglich


3,2 Kilos und dies bei zwei ganzen Verbrauchsmonate. Ziemlich ähnlich verlief das Gewicht der zweiten Balkenwaage, ist also keine Fehlmeldung und somit glaubhaft.

Bekanntlich füttere ich stets etwa 10 Kilo pro Volk, somit wären noch 6,8 Kilo drinnen, was locker bis weit in den Feber hinein reicht, aber dann komme ich bekanntlich mit FuT, was aber eine andere Geschichte ist.

Josef

Wir hatten hier über Wochen Fönlage mit warmer Luft, wie ich heute erfahren habe, sind viele Völker nun stark in Brut, als ob morgen bei uns die Kirschblüte begänne, das Gegenteil ist der Fall, es wird nun kalt.

Meine Imkerkollegen unken, dass das Futter nicht reichen wird. Es ist wohl durchaus notwendig, zumindest in unserem Klima, sich über Futterteig-Vorräte ab Ende Januar/Februar Gedanken zu machen, und ggfs. bereitzulegen.
Ich hoffe auf eine kühle Wetterlage, die die Bienen zum Sparen bringt.
 
Der Josef wollte doch sowieso am 6. Januar mit uns hier im Forum einen Futterteigkurs abhalten.
Am Montag wird Staub- und/oder Puderzucker gekauft. Bei uns hier gibt es nur Puderzucker.

wer keinen kaufen möchte,kann Mamas Schlagwerk Kaffeemühle nehmen
und normalen haushaltzucker malen, ist das selbe ;)
 
Der Josef wollte doch sowieso am 6. Januar mit uns hier im Forum einen Futterteigkurs abhalten.

Ist richtig und wird auch wie es hier alljährlich der Fall ist so gemacht. Am Freitag, den 8. Jän. bekomme ich den schon bestellten frischen Puderzucker, ab Samstag wird gerührt, geknetet und eingesackerlt.


wer keinen kaufen möchte,kann Mamas Schlagwerk Kaffeemühle nehmen
und normalen haushaltzucker malen, ist das selbe

Nö, aber wirklich nicht, feinen Puderzucker wie er für Zuckerbäcker eine Grundvoraussetzung darstellt bekommst so garantiert nicht hin. Bedenke bitte, bei Puderzucker ist das Volumen um etwa 50% mehr als bei profanen Staubzucker und dies soll schon was heißen.

Tja Rudi, wennst nach FuT Auflage auf der Windel feine Brösel findest, so hast die Bestätigung meiner Aussage.

Josef
 
bei Puderzucker ist das Volumen um etwa 50% mehr als bei profanen Staubzucker

Ach herrje, das es da einen Unterschied gibt ist mit neu. Würde es denn mit dem Staubzucker auch funktionieren? Ich weiß gar nicht ob ich da das richtige bestellt hab.

schöne Grüße Ronny
 
Ach herrje, das es da einen Unterschied gibt ist mit neu.

Ist so und schon vor Jahren habe ich dafür den Beweis angetreten indem zwei Säcke, also jeweils ein Sack Staub- und ein Sack Puderzucker Seite an Seite gelegt wurden, dauert etwas, aber bei Gelegenheit such ich das Foto heraus. In solchen Dingen geht mir unsere Marion ab, sie hatte alles und jedes jederzeit unter Kontrolle.

Würde es denn mit dem Staubzucker auch funktionieren? Ich weiß gar nicht ob ich da das richtige bestellt hab.

Staubzucker ist natürlich besser wie nichts, kommt allerdings an Puderzucker niemals heran. Zerreibe zwischen Daumen und Zeigefinger beide Produkte, sofort wirst den Unterschied erkennen.

Josef
 
Es gab, ob es das noch gibt weiß ich nicht, diesen Zucker mit Reis- oder Meismehl, damit er nicht verklumpt.
Bevor ich diesen Zucker zu Teig verarbeite wird er bei mir eh nochmal gesiebt. Dann merkst auch richtig
dieses 50% mehr Volumen. Wenn er so richtig luftig und locker ist.

Josef kleine Mengen kannst du schon zu Staub/Puderzucker mit der Schlagwerk Kaffeemühle so wie auch den
gekauften mahlen, probieren solltest du es mal, nur für 10kg brauchst 3 Wochen Urlaub, da gehen doch immer nur 60
Gramm rein.
 
Zurück
Oben