Brutstopp für Behandlung durch Internierung der Königin

Hallo!

Beim vorjährigen Erwerbsimkertag hat Dr. Franco Mutinelli berichtet, dass in IT zum Teil auch Großbetriebe
die Königin in kleine Käfige sperren und nach Brutfreiheit mit Oxalsäure verdampfen. Wenn ich es richtig
verstanden habe, wird die Königin vor der letzten Honigernte abgesperrt.
Honigernte und Bauerneuerung gestalten sich natürlich wesentlich einfacher.
Wer weiß dazu mehr?

Vielen Dank Sepp
 
also wenn ich das richtig verstanden hab die Kö.in einen so kleinen Käfig zu sperren das mach ich nur einmal beim zusetzen!

Die Brutfreihaltung zu erreichen nehm ich die Wabentaschen mit 2 DD-BR drinnen oder mit Trennschied mit Kö-Absperrgitter,

und das nach der Ernte da ich keinen BR schleudere...
 
Ist es nicht sinnvoller eine ganze Wabe als Käfig zu nutzen, dann kann die Kö Eier legen, die Bienen werden sie also nicht als nutzlos einstufen, und die Milben würden sich in dieser Brut konzentrieren die man dann ja rausnimmt und einschmilzt????
 
Die Frage des Gemachs der Königin ist vorerst einmal sekundär.
Primär ist ein Konzept zu erstellen, welches Massnahmen wie Brutentnahme, Sommerbehandlung, Brutstopp mit Restentmilbung beinhaltet.
Chrigel
 
ist eigentlich nichts neues:

http://scientificbeekeeping.com/oxalic-dribble-tips/

Die Königin wird für 14 Tage in einem kleinen Zusätzkäfig gegeben, dieser wird ins Brutnest gehängt. Nach 14 Tagen wird sie wieder frei gelassen, nach weiteren 6 Tagen hat man ein dreitägiges Behandlungsfenster in dem es noch keine verdeckelte Brut gibt. Jetzt hat man mit einer einmaligen Oxalsäurebehandlung (verdampfen oder träufeln) einen sehr hohen Behandlungserfolg.

Man könnte dieses Verfahren für sich nutzen, indem man z.B. drei Wochen vor der letzten Schleuderung die Königin käfigt, den Honigraum abnimmt und dann eine Oxalsäurebehandlung durchführt.

Ich selbst hab letztes Jahr vor der Waldtracht beim Einlegen des ASG eine Königinn beim Abschütteln übersehen, diese wurde ungewollt über das ASG in den Honigraum gehängt, wo sie vier Wochen verblieb. Wegen der starken Tracht hatte sie überhaupt keine Möglichkeit zur Eiablage, das Volk war bei der letzten Schleuderung komplett Brutfrei. Genau dieses Volk hatte aber auch mit Abstand den größten Honigeintrag. Der Königin hat es offensichtlich nicht geschadet, sie hat sofort wieder Ihre Legetätigkeit aufgenommen und bis zum Spätherbst war dieses Volk genauso stark wie alle anderen.
 
Ich habe früh versucht, den "explosionsthread" in diese Richtung zu entwickeln

Einen Thread in eine andere Richtung entwickeln zu wollen bezeichnet man im allgemeinen als OT ;)
Gut daß ein neuer Thread angefangen wurde.

Es darf hier nicht darüber hinweggesehen werden, dass dies ein Eingriff ins Bienenvolk ist, der eine unnatürliche Situation schafft
Ich bin froh daß du das so klar ansprichst...

Die Frage des Gemachs der Königin ist vorerst einmal sekundär.
So harmlos würde ich das nicht sehen, denn Wohl und Wehe des ganzen Volkes hängt nun mal von dieser einen Biene ab. Ihre Gesundheit bestimmt - zumal im Spätherbst - nicht zuletzt auch darüber, ob es das Volk über den Winter schafft.

So einleuchtend das ganze Verfahren auch sein mag (es gibt diese Form der künstlichen Brutfreiheit ja schon länger), so wird meiner Meinung nach zu wenig darüber nachgedacht, welche Auswirkungen das lange Einsperren der Königin auf das Volk hat. Was nützt es mir wenn ich ein Volk milbenfrei bekommen habe, das Volk dann aber gestört ist? Erspare ich dem Volk damit x Bedampfungen - auf Kosten der Volksharmonie?

Lacht mich aus oder auch auch nicht, ich finde die Auswirkung von so manchen Eingriffen auf die Bienenpsyche erheblich schlimmer als sie z.B. oft zu stören.
Ja, ihr lächelt jetzt und denkt Euch euren Teil ;), aber jedes Lebewesen hat eine Psyche. Und ich mußte schon feststellen daß z.B. ein Zwischenbodenableger, den man nach x Tagen wieder vereint, nie mehr so ist wie vorher. Das Volk, die Volksharmonie ist gestört (ich glaube wir diskutierten vor 2 Jahren hier schon mal drüber und Josef bestätigte, daß man einen ZWA nicht wieder vereinen soll).

Nichts destro trotz finde ich die Methode durchaus sehr interessant und diskussionswürdig. Ein Ensperren in dermaßen kleine Käfige halte ich jedoch für Tierquälerei. (Warum nur kommt mir jetzt immer wieder das Wort "barbarisch" in den Sinn??)
Wenn, dann würde ich persönlich eine Wabentasche vorziehen, die dann zusätzlich ja auch gleich noch als Fangwabe für die Restmilben dienen kann. Eine Drohnenwabe täte es hier auch. Hier kann die Königin sich wenigstens die "Beine vertreten".

Zu bedenken möchte ich zudem geben, daß nach Demeter-Richtlinie meines Wissens die Verwendung von ASG nicht gestattet ist. Ich orientiere mich gerne an solche Richtlinien, scheint mir hier doch ein recht naturnahes Imkern beschrieben zu werden.

Milbenfreiheit ist ein Muß und sehr erstrebenswert. Aber nicht um jeden Preis.
Wäre schön, wenn wir auch darüber diskutieren könnten, welchen Preis die Bienen denn nun mit dieser Methode bezahlen müssen.
Und welcher Preis denn nun "teuerer" ist und welcher "günstiger"!

Servus

Nils
 
Also ich bin da ganz sicher dabei und werde auch laufend darüber berichten.

Es gibt keinen Moment im Leben eines Bienenvolkes, wo dessen Königin zwar den direkten Kontakt zu den Bienen hat, wo sie aber nur einen sehr beschränkten Bewegungsraum und kaum Platz für die Eiablage hat.

Eben deswegen erscheint mit die Seip Wabentasche mit ASG am günstigsten zu sein, hier kann sich die Kö völlig frei auf der Wabe bewegen, selber kann ich diese nach 14 Tagen später bequem entnehmen, das Volk behandeln, folglich die Kö freilassen, die jeweiligen BrW einsammeln und die Brut auslaufen lassen.

Deshalb muss die wichtigste Ueberlegung sein, zu welchem Zeitpunkt dieser Vorgang das Volk in seiner Harmonie am wenigsten beeinträchtigt

Bei mir wäre dies klar und deutlich während der Zeit der von mir verhassten Grünbrache, also ab etwa der zweiten Oktoberwoche.



ich mußte schon feststellen daß z.B. ein Zwischenbodenableger, den man nach x Tagen wieder vereint, nie mehr so ist wie vorher.

OT Anmerkung: ZWA werden niemals vereint.

Josef
 
Bei mir wäre dies klar und deutlich während der Zeit der von mir verhassten Grünbrache, also ab etwa der zweiten Oktoberwoche.
Das ist bei mir zwangsweise der Termin, weil das dann auch meine letzte Behandlung im Jahr ist, und ich bin bis jetzt sehr gut damit gefahren
 
Ich würd die Kö als "Friedensstifter" eher als wichtigstes "Objekt" meiner Aktivitäten sehen. Was geschieht wenn sie nicht ist, oder nicht kann, weiss wohl jeder.
Hab dies bei meinen Nucs wieder gesehen, weisellos waren sie apatisch, kaum kam die Kö rein kam Bewegung, ins, Volk. Kö aus dem Käfig gelassen und schon putzen sie, tragen Müll raus, Pollen rein...

Ich wüd das Käfigen ohne Brutmöglichkeit als extrem kritisch ansehen. Scuts würden das nie verzeihen und sofort Weiselzellen ziehen.
 
Hallo allseits,

ich möchte euch mal das Oberlandsystem zum Brutstopp vorstellen:

1. Man nehme einfach eine Zarge mit umgedrehtem Holzdeckel und stelle sie unter die bestehende Beute (unter den bisherigen Boden)

2. Nach ein zwei Tagen haben sich die Flugbienen auf die neue Höhe eingeflogen.

3. Nun sucht man die Kö und setzt sie auf drei ausgebauten Waben (können Schwarten sein) in Paterre in die Mitte (ganz nach unten) links und rechts würde ich den Raum mit Styropor oder einem Schied abgrenzen, obenauf kommt ein Absperrgitter und die verbliebene Beute kommt wie sie war obenauf.

4. Nach auslaufen der Brut kann nach belieben gegen Varroa behandelt werden.

5. Nun wird die Kö wieder mit dem Restvolk vereinigt.

6. Die untere Zarge wird wieder entfernt, die drei BrW werden eingeschmolzen.

Falls ich mich undeutlich ausgedrückt habe, kann ich gerne Rede und Antwort geben, zumindest wird durch mein Verfahren ein teures Absperren auf teuren speziellen Bannwaben vermieden, es genügt das bisherige Equipment, nur ein Zwischenboden muß evtl. dazu gebraucht werden.

Gruß Franz
 
Liest sich ja ganz gut, aber das hier

1. Man nehme einfach eine Zarge mit umgedrehtem Holzdeckel und stelle sie unter die bestehende Beute (unter den bisherigen Boden)

mit externen Flugloch könnte bei Wespen im Spätherbst sehr schnell ins Auge gehen. Darf ich fragen wie Du dies siehst?

Josef
 
1. Man nehme einfach eine Zarge mit umgedrehtem Holzdeckel und stelle sie unter die bestehende Beute (unter den bisherigen Boden)

2. Nach ein zwei Tagen haben sich die Flugbienen auf die neue Höhe eingeflogen.

3. Nun sucht man die Kö und setzt sie auf drei ausgebauten Waben (können Schwarten sein) in Paterre in die Mitte (ganz nach unten) links und rechts würde ich den Raum mit Styropor oder einem Schied abgrenzen, obenauf kommt ein Absperrgitter und die verbliebene Beute kommt wie sie war obenauf.

Franz,
Deine Idee ist sicher sehr gut, jedoch fehlt mir als Einzigen der Durchblick, deshalb kann ich Dir noch kein Danke geben,
lasse mir es aber auch gerne von denen erklären, die es gleich verstanden haben.

Nochmal zu Deinem Beutenaufbau (von unten nach oben):

Umgedrehter Holzdeckel, Zarge mit den 3 Waben und Schieden, dann Absperrgitter.
Und nun kommt wieder die Beute drauf, wie sie war. Mit Beutenboden? Wozu dann das Absperrgitter?
Hat die untere Zarge mit den 3 Waben ein eigenes Flugloch, was bei Josef Bedenken auslöst?
Wo wird dann event. der Zwischenboden (ein Zwischenboden bewirkt eine Trennung) eingesetzt?

Irgendwie stelle ich mir es so vor, daß anstatt dem Beutenboden ein Rahmen (kein Boden) mit Flugloch verwendet wird, also keine vollkommene Trennung des Volkes von den 3 Waben mit der Königin vorliegt.
Die Bienen könnten dann sowohl nach oben ins Volk, als auch nach unten zur Königin.

Wenn Du es so gemeint hast, dann verstehe ich es auch, kann es jedoch so in meinen Pultständern nicht anwenden.

Gruß
Manfred
 
Liest sich ja ganz gut, aber das hier



mit externen Flugloch könnte bei Wespen im Spätherbst sehr schnell ins Auge gehen. Darf ich fragen wie Du dies siehst?

Josef

Hallo Josef, hallo Mado
der untere Teil ist ja komplett geschlossen, nur Arbeiterinnen können somit nach unten zur Abgesperrten Kö, es gibt nur ein Flugloch, welches über dem Absperrgitter und unter dem bisherigen Kasten ist, hier wird einfach ein Zwischenrahmen mit Flugloch eingesetzt, hier hab ich mich etwas ungünstig ausgedrückt...sorry

Ich halte die kleinen Absperrvorrichtungen für zu klein, die wo kaum größer als ein Versandkäfig sind, da hab ich kein gutes Gefühl dabei.
 
Aus welchem Grund kommt die Königin mit den 3 Waben dann nach unten?
Man könnte ja einfach eins ASG auflegen und die 3 Waben mit Kö oben drauf setzen?
Danke,

Nils
 
Aus welchem Grund kommt die Königin mit den 3 Waben dann nach unten?
Man könnte ja einfach eins ASG auflegen und die 3 Waben mit Kö oben drauf setzen?
Danke

Hallo Nils,
umgekehrt gehts bestimmt auch, aber unten hat eben den Vorteil, dass du am bestehenden Volk ganz normal hantieren kannst, zudem glaube ich auch, dass sich die Pheromone der Kö so besser verteilt werden und als zusätzlicher Faktor sind die Fangwaben für die Milben so auch besser platziert - da muß jeder seinen Weg finden, Hauptsache man hat das Prinzip verstanden, ist übrigens nur eine stark abgewandelte Form von Chringel's 5B.

Gruß Franz
 
Warum alles so kompliziert, mit Teilen und Behandeln ist das alles erledigt, da braucht auch keine Kö ins Exil

 
Das stimmt letztendlich hat es den gleichen Erfolg, das ist etwas was ich im ersten Jahr als Notlösung praktiziert habe. Ist vor allem schön wenn man das mit Völkervermehrung verbinden möchte.
 
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