Bodenbrett

Josef, der immer noch geschlossene Böden hat.

Hallo Josef,

Du als viel Wanderer mußt ja Deine Völker zum Wandern vorbereiten, erzähl uns doch mal wie Du dies mit geschlossenen Böden machst. Bei einem Gitterboden ist das einfach Gurt um die Beute, Flugloch verschließen fertig zum Abmarsch.
 
sommerzeit

Hallo,

in allen Betrieben, in denen ich bis jetzt gearbeitet habe, haben wir nur Gitterböden verwendet.

Bruder Adam hat damals Versuche gemacht. Er hat einen Teil der Völker mit offenen Böden überwintert und einen Teil auf geschlossenen Böden mit extra dicker Isolierung.

Was ist passiert? Die Völker die offen standen, haben sich übern Winter schön eng zusammengezogen und hatten schön lange Brutpause. (Gut gegen varroa und geringerer Futterverbrauch) Bei den ersten warmen Sonnenstrahlen flogen die Bienen aus und machten ihren Reinigungsflug. Als es dann richtig warm wurde, gingen die richtig Fett in Brut und entwickelten sich genauso wie die Natur draussen, die mit der Wärme aufblüht.

Die Isolierten geschlossenen Völker gingen über den ganzen Winter nicht aus der Brut, verbrauchten viel mehr Futter. Durch die vermehrte Brutpflege gingen die Winterbienen schneller hopps. Und als es die ersten paar Tage warm wurde, flog von diesen Völkern kein einziges aus. Als dann die erste Tracht vorhanden war, flogen die Völker das erste mal (draussen wars ja nur wenig wärmer als in der Zarge) Die Völker haben keinen Anreiz gekriegt das der Frühling losging.

Ende vom Lied: Die isolierten Völker kamen nicht in Gang und waren das ganze jahr schwächer als diejenigen, die den Beginn des Frühjahrs mitgekriegt haben.

Deswegen verwenden wir nur Böden mit Drahtgitter. Ausserdem können wir bei Gitterböden die Fluglöcher verschließen, dann können wir wandern ohne das es so:


http://www.youtube.com/watch?v=JMWlEDmfarY

aussieht.

mfg Malte Niemeyer
 

Hallo Malte,

kann man das irgend wo finden von Bruder Adam?

Danke
 
Spalten lassen

Nun, der Boden muss / soll ja nicht ganz massiv sein. Kann aus mehreren Brettern
bestehen , wo man dann Spalten lässt , dass CO2 und Wasser durch können,
aber die Bienen nicht hinausfliegen.

Weiß , dass is eh klar , aber ich sags halt noch mal.
 
buch

Hallo,

ich glaube ich habs im buch "Bruder Adam, Meine Betriebsweise".

Wenns da nicht drinsteht, hat Thomas uns das erzählt, der hat damals bei Bruder Adam gerbeitet..

Mfg Malte Niemeyer
 
Hallo Malte,

kann man das irgend wo finden von Bruder Adam?

Danke

So genau nicht, aber in "Meine Btreibsweise" ist das mit den Isolierhäuschen beschrieben. Er und ein bekannter Erwerbsimker machten den Versuch die Völker in 4´er Einheiten unter solchen Häuschen zu überwintern. Damals war das wohl eine unglaubliche Erkenntnis, heute ist das eher State of the Art mit Gitterböden zu arbeiten.
Diese kann man ja immer noch verschließen:SM_1_11:

Ich habs vor ein paar Jahren verglichen- Völker mit Gitterboden und geschlossenem Boden. Bei meiner Betriebsweise und den Standorten, würde ein geschlossener Boden nicht so praktisch sein.

Gruß
Norbert
 
Ja in seinen Buch Meine Betriebsweise, Seite 54

Hab´s soeben gelesen, es gibt hier Erklärungen die bei uns niemals zutrafen. Bruder Adam (BA) schreibt "Kälte wirkt sich positiv aus und übermäßiger Wärmeschutz (wer macht dies schon) genau das Gegenteil bewirkt! Er schreibt weiter von 4 Zoll Laubschicht unter den Beuten, 6 Zoll an den seitlichen Wänden und 12 Zoll über den Deckbrettern, ich denke hier wurde der Boden der Realität deutlich verlassen. So hat einer unserer einstigen Ziersdorfer Imker seine Wintervölker sogar komplett mit Stroh abgedeckt, dies sollte doch keinesfalls als Norm gesehen werden. Unsere heimischen Böden von den einst federführenden Firmen bestanden zumeist aus 16 - 20mm Bodenbrettern, das vordere Lüftungsgitter war stets zur Gänze offen.

@ Palma 40

zur Wanderfrage: Lüftungsgitter wie ich sie immer vorzeige genügen da vollkommen, zudem kommt bei den Wanderungen die Stirnseite der Beuten in die Fahrtrichtung, da verbraust ganz sicher kein Volk.

Josef
 
Hallo zusammen,

wie Klaus und andere Vorschreiber denke ich auch, dass das eine ganz regionale Sache ist. Deswegen versuche ich derzeit für meinen Überwinterungs-Standort die besten Voraussetzungen herauszufinden.

Der Ist-Zustand: Meine Bienen sind seit rund 20 Jahren in Styropor-Beuten (Spessart-Beute) untergracht. Die Böden sind flache Gitterböden mit Holzrahmen und stehen auf geschossenem Untergrund in der Bienenhütte.
Bislang habe ich im Winter immer eine 1cm starke Styroporplatte untergelegt.

Diesen Winter überwintern alle Völker komplett auf offenen Gitterböden und ohne Styroporplatte. Eine Beute davon ist nun auch aus Holz (18mm) und drei Völker stehen auf Kanthölzern außerhalb der Hütte.

Ich teste dies, weil Untersuchungen (sehe Buch Dr. Liebig) wohl ergeben haben, dass ab der Bildung der Wintertraube die Temperaturen in der Beute nicht von den Temperaturen außerhalb der Beute abweichen. Ich gehe weiter davon aus, dass die Bienen bei sinkenden Temperaturen eher in die Wintertraube gehen, also eher den Sparmodus aktivieren, aus der Brut gehen, weniger an Futter und vor Allem weniger Lebenskraft verbrauchen. Da es in einer Wintertraube aber keinen Unterschied machen soll, ob man einen offenen oder geschlossenen Boden hat sollten (theoretisch) auch keine Nachteile entstehen. Gleichsam hat die Varroa durch die längere Brutpause das Nachsehen.
.... Soweit meine logischen" Überlegungen.

Schaun mer mal ;)

Gruß,
Hermann
 
Hallo zusammen,

Entschuldigung, dass ich mit der Beschreibung des Tests und dessen Ergebnissen so eine heftige Diskussion ausgelöst habe. Das war nicht meine Absicht. Ich dachte die regionale Problematik wäre ein „gesetztes“ Thema. Das die Testergebnisse so heftig ausfielen war uns ja auch nicht bewusst. Der Varroa konnte man dies auch nicht zuschreiben, denn von den verendeten Völkern hatten nach Untersuchungen keines Nosema, Kalkbrut, AFB oder Varroa-Viren Belastung. Und nachdem ich auch gehört hatte, dass eine Standort abhängige falsche Betriebsweise undabhängig von der Varroa auch sehr viel Schaden anrichten kann, kam der Test sehr gelegen. Als ich dann bei meinen Völkern, am 24.12.2012, 14:00h, bei ca. 14 Grad, bei den Beuten mit verschlossenen Gitterböden, so einen Flugbetrieb sah (Bild von dem Tag unten) und eine Woche vorher noch 35 cm Schnee und - 10 Grad herrschte, sah ich und andere Imker, bei denen es ähnlich war, uns eigentlich für unsere Region bestätigt. Ich denke, nach „müden“ Völkern sieht das eigentlich nicht aus, oder was meint Ihr?

Viele Grüsse
 

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Hallo!

Ja, sieht nicht nach müden Völkern aus.

Um es aus meiner Sicht kurz zu fassen: es ist meistens absolut unbedeutend ob im Winter ein Gitterboden offen oder geschlossen ist.
Vorteil eines offenen Bodens ist die gute Luftzufuhr, so dass es so gut wie nie Schimmelbildung in der Beute gibt. Weiter können die Bienenkästen wochenlang eingeschneit sein, ohne dass sie unterm Schnee ersticken... eh bekannt.

Jedoch sollte die Belüftung indirekt sein, dass Windstöße nicht direkt auf die Bienentraube treffen. Das ist wohl wichtig sobald im Frühjahr umfangreicher gebrütet wird.

Schönen Abend
Norbert
 
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