Besitz von Oxalsäuredihydrat strafbar

Das Video von Kai ist leider nicht mehr verfügbar, auch nicht wenn man sich bei YT anmeldet.
Vielleicht hat ihm sein Anwalt geraten, das Thema nicht so breit an die Öffentlichkeit zu tragen.

Leider habe ich mir das Video nur einmal angesehen und mir die genannten Paragraphen nicht mitgeschrieben!
Soweit ich es aber noch in Erinnerung habe, wird ihm wohl nicht der Besitz selbst vorgeworfen, sonder der Besitzt MIT DER ABSICHT es als Medikament für seine Bienen zu verwenden. Die Absicht ist wohl der Knackpunkt.

Ein kleiner, juristisch aber wohl wichtiger Unterschied.

Ich würde euch empfehlen, die Sache nicht für bare Münze zu nehmen, denn auf diesem Weg erfahrt ihr die wirklichen Hintergründe nicht. Mit dem einen Video bekommt ihr eine sehr einseitige Sicht der Dinge.
Deinen Einwand kann ich nicht ganz nachvollziehen Christian. Ich denke das zitierte Schreiben des Staatsanwaltes wird wohl echt sein und das Strafverfahren auch.

Natürlich muß man sagen, daß Kai es wohl selbst provoziert hat, da stimme ich zu.
Sorge bereitet mir jedoch, was es für Auswirkungen auf die Imkerschaft haben wird. Denn ein einmal gesprochenes Urteil ist ein Urteil! Und per Referenz wohl sofort auch für jeden Kleinimker anwendbar...
Einen Dienst hat er uns Imkern damit sicherlich nicht erwiesen.


Nils
 
Ich bin ja nun wirklich kein Freund von obrigkeitshoerigem Verhalten und unterlaufe dies auch wenn ich kann. Aber nicht in dem Sinne, dass andere Leute geschaedigt werden.
Aber es ist schon sehr unklug, Methoden in der Offentlichkeit zu bewerben, wenn sie nicht zugelassen oder untersagt sind.
Es besteht dabei immer die Gefahr, dass Feinde, Neider, Hasser, Missguenstige und selbsernannte Ordnungskraefte sich aufschwingen und Aerger bereiten. Gerade in der momentanen Zeit scheint das ja in Mode zu sein.
Warum kann man nicht sein Ding machen und den Mund halten....
Jetzt hat sich ein StA an der Sache festgebissen und es kommt zum Prozess oder im besten Fall zu einem Strafbefehl.
Eine Rechtschutzversicherung wird wohl auch kaum eintreten und so kommt die Sache teuer, weil man alles aus dem eigenen Hosensack zahlen muss.
Michael
 
Naja, seiner Argumentation nach, benutzt er beim Oxalsäure verdampfen eben kein Medikament sondern ein Pflegemittel. Er hat das in einem Video schon mal genauer erklärt. So gesehen befindet er sich, nach meinem Rechtsempfinden, im Recht und kann das benutzen. Kohlestaub ist auch nicht als Varroabekämpfungsmittel zugelassen, aber wenn's einer erfolgreich probiert.....nur ein blödes Beispiel.
Schöne Grüße Ronny
 
Eine ähnliche Argumentation las ich mal auf der Seite von Alfranseder. Die Oxalsäure-Partikel werden von den Bienen nicht aufgenommen und wären somit keine Arznei, weil sie ja nur zur Pflege der Bienenbehaarung dient. Oder so ähnlich begründet er es. Leider finde ich die Seite nicht mehr, vielleicht hat er sie aus dem Netz genommen.

Juristisch wahrscheinlich eine ziemlich wackelige Interpretation, denn laut §2 AMG gilt ein Stoff als Arznei, der:

Arzneimittel sind Stoffe oder Zubereitungen aus Stoffen, 1.die zur Anwendung im oder am menschlichen oder tierischen Körper bestimmt sind und als Mittel mit Eigenschaften zur Heilung oder Linderung oder zur Verhütung menschlicher oder tierischer Krankheiten oder krankhafter Beschwerden bestimmt sind

Und da Varroa als Bienenkrankheit gilt, sind wohl alle Stoffe die zum Tod der Milbe führt, Arzneimittel in diesem Sinne.
Aber das müssen wohl Juristen klären.

Wir könnten noch eine neue Kirche gründen! Die "Bekämpfer der Varroa"! Dann könnten wir versuchen die Oxalsäurebedampfung als religiöse Zeremonie zu definieren und wären somit durch Religionsfreiheit geschützt! Oder so... ;)

Nils
 
Hallo Nils
Bin mir nicht sicher ob die Varroa als Krankheit definiert werden kann, auch wenn es immer als solche beschrieben wird. Die Varroa ist ein Parasit und daher keine Krankheit, eine Zecke oder ein Floh ist auch keine Krankheit sondern ein Parasit!
Glaube aber, daß aus Lebensmittelsicht die Oxalsäure als bedenklich gesehen wird und die möglichen Rückstände im Honig sicher ein Problem darstellen!
mfg Walter
 
Hallo Nils
Bin mir nicht sicher ob die Varroa als Krankheit definiert werden kann, auch wenn es immer als solche beschrieben wird. Die Varroa ist ein Parasit und daher keine Krankheit,

Das sehe ich genau so wie Du Walter!
Hat man Läuse, ist man ja auch nicht Laus-Krank sondern hat eben Parasiten!
Wieso das ausgerechnet bei den Bienen anders ist, habe ich noch nie verstanden. Aber die "Varroose" gilt als Bienen-Krankheit!
Als Krankheit der Bienenbrut sogar.



Glaube aber, daß aus Lebensmittelsicht die Oxalsäure als bedenklich gesehen wird und die möglichen Rückstände im Honig sicher ein Problem darstellen!
mfg Walter

Das glaube ich wiederum weniger, denn selbst wenn jemand ab August regelmässig bedampft kann nichts in den Honig kommen, denn der ist ja abgeräumt. Möglicherweise wird das Bienenfutter etwas damit angesäuert, glaube ich jedoch auch nicht. Laut Alfranseder löst sich der feine Staub in normaler Stockluft nicht zur Säure, sondern bleibt Staub. Da müsste es schon direkt in die Zelle fallen.
Der Staub wird von den Bienen so schnell rausgeputzt, da glaube ich nicht an Rückstände.

Und bis der Honigraum wieder drauf kommt, wären alle Rückstände, die sich evtl. im Brutraum befinden, schon wieder abgebaut.

Genauso könnte man ja auch mit Ameisensäure argumentieren.
Beides sind ja natürliche Bestandteile des Honigs...

Servus,

Nils
 
Hallo Nils
Bestandteile schon, es kommt auf die Konzentration an! Wenn die Konzentration im Honig über den natürlichen Gehalt steigt, bist Du damit ein Gefärder von Lebensmittel und wirst zur Verantwortung gezogen. In A ist der Besitz nicht strafbar!
mfg Walter
 
Walter,

ich glaube Nils möchte damit sagen:

In Deutschland ist jegliche Behandlung mit Varroabekämpfungsmitteln von Bienenvölkern welche zur Honiggewinnung dienen, ab 31.12. Mitternacht verboten.

Völker die in dem Jahr nicht für die Honiggewinnung genutzt werden, dürfen behandelt werden.

Die ersten Honigräume werden erst Ende März je nach Gegend und Tracht aufgesetzt.

Somit haben die Bienen 3 Monate Zeit, die evtl. Oxalsäurekristalle aus den Beuten zu bringen, ergo kann auch nichts in den Honigwaben an Resten sein.

Ob sich Oxalsäure (verdampft) irgendwie im Holz der Bruträume ablagert und dadurch noch in die Honigräume gelangen kann, glaube ich eher nicht.

Vielleicht gibt es Untersuchungen dazu.
 
In Deutschland ist jegliche Behandlung mit Varroabekämpfungsmitteln von Bienenvölkern welche zur Honiggewinnung dienen, ab 31.12. Mitternacht verboten.
Völker die in dem Jahr nicht für die Honiggewinnung genutzt werden, dürfen behandelt werden.
Die ersten Honigräume werden erst Ende März je nach Gegend und Tracht aufgesetzt.
Somit haben die Bienen 3 Monate Zeit, die evtl. Oxalsäurekristalle aus den Beuten zu bringen, ergo kann auch nichts in den Honigwaben an Resten sein.
Vielleicht gibt es Untersuchungen dazu.

Hallo Mike!

Ist in DE Varromed nicht zugelassen?
Das Behandlungskonzept von Varromed sieht eine Frühjahrsbehandlung kurz vor dem Aufsetzen der Honigräume vor.
https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/varromed-epar-product-information_de.pdf

Gruß Sepp
 
Danke Tom,

den Bericht habe ich gerade verzweifelt gesucht :)

Ein Zitat daraus sollte Walters Bedenken zerstreuen:

Oxalsäure ist nicht wachslöslich. Somit ist die wichtigste Vorraussetzung für einen rückstandsfreien Einsatz gegeben. Im Jahr 2000 wurde der Frühjahrshonig von nicht mit Oxalsäure behandelten Völkern verglichen mit Honig von Völkern, in denen verschiedene Mengen Oxalsäure verdampft wurden.

Die
Honigernte erfolgte zur gleichen Zeit auf nahe beieinander liegenden Ständen. Der Gehalt an Oxalsäure lag bei den behandelten Völkern zwischen 22,8 und 37,7 mg/kg Honig (Grafik 16). Jede Säule repräsentiert den Oxalsäure Gehalt einer Sammelprobe von mindestens neun Honig-waben aus zwei oder drei Völkern.

Die mit Oxalsäure behandelten Völker hatten im Durchschnitt einen
geringeren Gehalt an Oxalsäure im Honig als die unbehandelten Völker. Eine Belastung des Honigs durch die Oxalsäure Verdampfung kommt also nicht in Betracht.
 
Hallo Nils
Glaube aber, daß aus Lebensmittelsicht die Oxalsäure als bedenklich gesehen wird und die möglichen Rückstände im Honig sicher ein Problem darstellen!
mfg Walter

Hallo,

ich frage mich warum man Klinische Säuren für Tiere nehmen muss wegen Lebensmittelgewinnung. Denn Ameisensäure in Klinischform für Bienen sind richtig teuer aber für Kälber dagegen sehr billig und sicher nicht absolut rein.
 
Hallo,

ich frage mich warum man Klinische Säuren für Tiere nehmen muss wegen Lebensmittelgewinnung. Denn Ameisensäure in Klinischform für Bienen sind richtig teuer aber für Kälber dagegen sehr billig und sicher nicht absolut rein.

Hallo Michi,

Ich mußte erst Googeln um zu lernen, daß man Kälbern die Milch mit Ameisensäure ansäuert!
Was wird hier für AS verwendet? Technische?

Servus,
Nils
 
Hallo Michi,

Ich mußte erst Googeln um zu lernen, daß man Kälbern die Milch mit Ameisensäure ansäuert!
Was wird hier für AS verwendet? Technische?

Servus,
Nils

Die hat Futtermittelqualität aber keine medizinische Qualität. Auch Geflügelfutter oder das Wasser in Tränken wird mit AS versetzt. Silage für Erwachsene Kühe ebenso.
 
Hallo,

ich bin neu in diesem Forum und erstaunt was ich hier lese, oder habe ich einen '1. April' Thread gefunden?

Wir benutzen OA in Alberta, Kanada seit fünf Jahren und machen 7 Behandlungen im Herbst und Frühjahr ohne Honigkisten, also nur mit Broodboxen, alle 4 Tage und haben seit drei Jahren keine Völker verloren.

Unser Vaporizer ist Eigenbau auf 110-22o Volt-basis und wir verkaufen den auch.

Die Deutsche oder EU-Regelung soll einer verstehen. OA ist die bestbewährte Methode Varroamilben zu bekämpfen und ich begreife diesen Starrsinn nicht richtig.

Gibt es bei Euch keine Berufsvertretung die sich um so etwas kümmert?

JoergK.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Gibt es bei Euch keine Berufsvertretung die sich um so etwas kümmert?

Gibt es schon Jörg, leider sind diese gegen die bestehenden Gesetze völlig machtlos.


Freut mich, wennst zu uns gefunden hast, über Beiträge aus Kanada würden wir uns sehr freuen.

Josef
 
Wir benutzen OA in Alberta, Kanada seit fünf Jahren und machen 7 Behandlungen im Herbst und Frühjahr ohne Honigkisten, also nur mit Broodboxen, alle 4 Tage und haben seit drei Jahren keine Völker verloren.
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Kannst du uns mehr darüber erzählen?
7x alle 4 Tage scheint mir nicht viel? Reicht denn das?
nach 5x fängt der Milbenfall ja meistens erst so richtig an!
 
Ja, aber nicht hier. Kannst Du mich in die richtige Richtung schicken wo die Anwendung schon mal beschrieben wurde? Ist ja aber bei Euch wohl Illegal.

Das wäre lustig (und traurig) wenn ich aus einem 'Erlaubnis-land' in einem Forum mit Straftätern berichten würde :-k.
 
Das wäre lustig (und traurig) wenn ich aus einem 'Erlaubnis-land' in einem Forum mit Straftätern berichten würde :-k.


Ist leider so und seitdem rasseln die bisher höchst interessanten Beiträge mit Oxalsäure rasant hernieder.

Josef
 
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