AW: Brutentnahme, ist dies ein schwerer Eingriff ins Volk?
Guten Abend Heinz
Das ist nun eine traurige Geschichte. Ich habe deine Berichte immer mit grossem Interesse gelesen und mir zu der Betriebsweise in deiner Trogbeute Gedanken gemacht. Du hast mir in bedankenswerter Weise deine umfangreichen Unterlagen zugestellt, die mir als Ergänzung zu den Vorbereitungen für ein Projekt zur einfachen Imkerei in der Berglandwirtschaft des Glarnerlandes gute Dienste leisten werden.
Ich hoffe, dass du in unserm Forum noch etwas umfassender die gesamten Umstände schildern kannst, damit andere von gleichem Unheil verschont bleiben.
Ueber die Gründe des Zusammenbruchs deiner mit viel Umsicht, Sachkenntnis und Sorgfalt gepflegten Bienenvölker wage ich kein Urteil abzugeben. Ich habe aber grundsätzlich den oft gehörten Meldungen, Varroen seien in diesem Jahr fast keine zu finden, wenig Glauben geschenkt. Dass selbst meine Dunklen Bienen, die sonst sehr früh aus der Brut gehen, ende November 2013 noch offene Brut hatten, hat mich in der Winterbehandlung sehr vorsichtig gemacht. Trotz vollständiger Brutentnahme Ende Juli und Behandlung mit MS bezw. Thymovar habe ich bereits im Oktober eine Zunahme des Milbenfalls festgestellt. Die MS Behandlung im November bei noch vorhandenen Brutflächen hat überraschend viele Milben heruntergeholt. Die Unterlagenkontrolle vom letzten Dienstag hat mir gezeigt, dass die Völker brutfrei sind. Gleichzeitig gab es aber den klaren Hinweis, dass jetzt eine Behandlung (Sprüh/Träufel) unabdingbar ist.
So wie du früher geschrieben hast, habe auch ich in in den vergangenen Jahren bei den meisten Völkern auf die Behandlung am Jahresende verzichten können.
Ich wünsche dir sehr, dass du noch etwas retten kannst. Vor allem aber, dass du mit deiner Erfahrung der Imkerschaft nicht verloren gehst und den Willen zum Weitermachen bewahrst. Schade, dass du soweit weg wohnst - ich hätte dir gerne im Frühjahr geholfen.
mfG Christian