@Hagen,
Du hast weiter oben von einem Verdampfersystem mit Glühkerze geschrieben.
Was hat dich dazu bewogen, statt der Verdampfung mit Bienenwohl zu arbeiten?
Ich hätte auch BW vorrätig, dachte aber die Verdampfung wäre um diese Jahreszeit schonender?
mfG
Tobias
Hallo Tobias,
ja, ich habe im letzten Jahr mich ausschließlich auf die in der Literatur für unseren Raum
angepriesenen und zugelassenen Methoden verlassen.
Dabei habe ich eine Königin verloren und festgestellt, dass AS richtig Stress für die Bienen ist.
Seit dem versuche ich eine bessere Methode zu finden - aus all den genannten und angepriesenen
Verfahren, um gegen die Varroa vor zu gehen.
Nun ist es so, dass alle Methoden von den jeweiligen Befürwortern mehr oder weniger
als "notwendiges Übel" bis zu "super gut" eingestuft werden.
Ich kam dann auf den Schluss, dass ich selbst zusehen muss was ich tue.
Daher habe ich mir verschiedene Methoden ausgesucht die mir plausibel erschienen.
Diese sind:
- AS 60% im Nassenheider vertikal
- OS sublimiert
- Bienenwohl
- Beschallung (als innovative Alternative, in Form eines Versuches)
Damit ich eine Varroabehandlung als wirksam und "gut" einstufen kann,
sollte dabei folgendes zu Beobachten sein:
in einem Volk in dem die Varroazahl auf der Windel ohne Behandlung die 4 bis 5 pro Tag erreicht
sollte dann
1. die Behandlung gestarten werden mit erträglichem Aufwand
2. Der Totfall der Milben innerhalb eines beobachteten Zeitraumes signifikant ansteigen (um ein vielfaches)
3. die Bienen ihr wesensgemäßes Verhalten weiterhin (unverändert und unvermindert) zeigen
4. der Totfall der Milben während der Behandlung schon deutlich zurück gehen (weil diese Weniger werden)
5. nach dem Aussetzen der Behandlung und einer weiteren verstrichenen Zeit der natürliche Milbenfall
deutlich UNTER dem vor der Behandlung sein.
6. Bienen sollten dabei garkein Totfall aufweisen bzw. dieser sollte nicht signifikant erhöht sein.
Mit AS ist Punkt 3 und 6 nicht mehr gegeben. (u.a. Königinnenverlust, Bienen zeigen sich gestresst...)
Die OS Sublimierung ist wirksam und scheint mir alle Punkte zu erfüllen.
Leider liegen mir keine verlässlichen Zahlen dokumentiert vor, da ich
die Krabbelsprerre gegen die Ameisen vernachlässigt habe und die herabgefallenen
Milben größtenteils von den Ameisen abtransportiert wurden.
Bienenwohl war dann auf Grund positiver Berichte in meinen Focus gerückt.
Ich wollte es testen und hoffte, dass Berichte und Aussagen sich bewahrheiten.
Nun liegen mir da nun Zahlen vor.
Hier mal ein Beispiel anhand eines Volkes:
Vor der Behandlung: 5 Milben / Tag
3 Milben / Tag
4 Milben / Tag
AS (60%) im Burmeister-Verdunster:
30.08.12 1,25 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
3 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
3 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
4,5 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
Leimringe angebracht:
16.09.12 37 Milben / Tag (insgesamt etwas mehr als 200ml verdunstet; Behandlung beendet)
26.09.12 6.3 Milben / Tag (ohne Behandlung !!!)
Bienenwohlbehandlung
27.09.12 ohne Erfassung (bei diesem Volk)
03.10.12 ohne Zählung (geschätzt: >> 100 Milben)
06.10.12 42 Milben / Tag
In einem anderen Volk, was unter AS einen Milbenfall von max 156 / Tag aufwies,
ging der Milbenfall unter Bienenwohl hoch auf 400 Milben / Tag.
Mit BW rieseln die Milben derzeit nur noch so herab.
Mit BW hoffe ich nun die Milbenzahlen so weit runter zu bekommen,
dass ich sagen kann "meine Völker sind hinreichend entmilbt".
Der Wirkungsgrad mit Bienenwohl ist nach meinen ersten Erfahrungen sehr hoch
und übertrifft der von AS und OS deutlich.
Stress bei den Bienen konnte ich bislang dabei nicht feststellen.
VG
Hagen