Varroa

Servus Nils,

Du erinnerst dich nicht recht - Mittelprüfungen werden meist mit C 30 Potenzen gemacht.
nun habe ich nachgesehen (ist ja doch eine Weile her ;-)): in der "Allgemeinen Homöopathischen Zeitung" aus dem Jahr 1850 berichtet der Hahnemann-Schüler und Proband Dr. Franz Hartmann: "Die Arzneimittelprüfungen an denen ich Theil genommen habe, wurden nur mit Urstoffen und Urtinkturen angestellt;..."

ich habe mir abgewöhnt über Homöopathie-Grundlagen zu diskutieren
Ich finde medizinhistorisch ist das nicht uninteressant. Das geozentrische Weltbild ist heute genauso obsolet, trotzdem ist es interessant zu untersuchen, wie die Menschen damals ihre empirischen Erfahrungen zu deuten versuchten, dabei zahlreiche Irrwege verfolgten, an diesen mit aller Verbissenheit festhielten und wie lange und mühsam der Prozess neuer Erkenntnis sein kann.

lg,
Sebastian
 
Wie lange lebt eigentlich so eine Varroa? Wäre es denn nicht möglich, die brutlose Zeit in einem kalten Keller oder Lager zu verlängern (Reinigungsflug?) und dort die Varroa ohne verschiedene Mittelchen absterben zu lassen?
 
Sommervarroen leben 6-8 Wochen, Wintervarroen 6-8 Monate. Kennen wir das nicht von irgend woher? Das mit der Verlängerung der brutlosen Zeit wird zwar wahrscheinlich die Varroa vernichten, das Bienenvolk aber gleichzeitig auch.

LG
Albert
 
Hallo,

nachdem ich am Montag nochmals bei 3 Völkern bedampfen musste, habe ich es nun ein bißchen satt, den halben Winter Varroen auf weissen Tassen zu zählen, Notbedampfungen durchzuführen und mir um die Bienen Sorgen zu machen, wegen der Invasion im Spätherbst. Die Oxalsäurebedampfungen sind ja für die Bienen auch nicht gut!
Ich wollte die Bienen im Herbst nach der letzten AS-Behandlung und Einfütterung nicht mehr stören, daher habe ich die Völker nicht mehr aufgemacht, wozu auch.

Nun habe ich meinen Plan geändert und vor - mich nächstes Jahr zu überwinden, an einem "warmen Tag" Ende Oktober, oder November die Völker kurz aufzumachen, alle Restbrut zu entfernen und in einem Streich gleich mal Oxalsäure zu träufeln. Die Restbrutentfernung schien mir bisher zu brutal, aber die Störungen durch die Bedampfungen sind ja auch nicht ohne und von zu kurzer Wirkungsdauer bei Brut im Volk...

Mit der Restbrutentfernung sollten die Bienchen dann bis Ende Dezember keinen zu hohen Varroenbefall mehr zusammenbekommen. Vielleicht wäre es dann sogar möglich bei manchen Völkern die Restenmilbung im Dezember überhaupt auszulassen? Wenn sie nach der Restbrutentfernung nicht mehr mit brüten beginnen würden, müsste eigentlich Ruhe sein mit der Vermehrung der Milbe.
Die Imkerschule hat uns das auch schon geraten, habt Ihr schon Erfahrung damit, ob das läuft?

LG
Brigitte
 
Ich wollte die Bienen im Herbst nach der letzten AS-Behandlung und Einfütterung nicht mehr stören, daher habe ich die Völker nicht mehr aufgemacht, wozu auch.

Hallo Brigitte,

kann Dich verstehen, ich störe die Bienen auch nicht gerne, aber gerade im Herbst, wo ja die Reinvasion stattfindet ist die Varroakontrolle besonders wichtig und dies nicht nur einmal. Dann natürlich auch, wenn nötig die entsprechende Behandlung. Mit OS-träufeln wirst Du zu dieser Zeit nicht allzuviel erreichen, weil die Völker noch viel Brut haben und auch viel zu locker sitzen. Also bleibt nur noch mehrmals bedampfen oder AS Langzeitbehandlung.
 
Mit OS-träufeln wirst Du zu dieser Zeit nicht allzuviel erreichen, weil die Völker noch viel Brut haben und auch viel zu locker sitzen
Doch, sie hat ja geschrieben das sie die Restbrut entfernt und gleichzeitig beträufelt

Finde ich eine gute brauchbare Lösung
 
Servus Albert,

Sommervarroen leben 6-8 Wochen, Wintervarroen 6-8 Monate.
ich kenne diese Angaben nur aus 2. Hand aus diversen Foren etc. habe aber nirgends einen Verweis auf die Quelle gefunden. Kennst Du Untersuchungen, die sich mit der Populationsentwicklung der Varroa während der brutlosen Zeit beschäftigen?

lg,
Sebastian
 
Doch, sie hat ja geschrieben das sie die Restbrut entfernt und gleichzeitig beträufelt

Finde ich eine gute brauchbare Lösung

Hallo Kurt,

nach Deiner Methode, dann aber übers ganze Jahr gesehen ist es vielleicht brauchbar, wollen wir aber erst noch testen.
 
ich kenne diese Angaben nur aus 2. Hand aus diversen Foren etc. habe aber nirgends einen Verweis auf die Quelle gefunden. Kennst Du Untersuchungen, die sich mit der Populationsentwicklung der Varroa während der brutlosen Zeit beschäftigen?
Hallo Sebastian
In ihrer Diss. macht Verena Schneider Angaben dazu.
Hier der entspr. Abschnitt:
2.1.8 Lebenserwartung der Varroen
Die adulten Weibchen leben im Sommer theoretisch ebenso lang wie ihre
Bienenwirte, das heißt etwa drei bis acht Wochen. In Feldpopulationen wird das
Durchlaufen von zwei bis drei Reproduktionszyklen als wahrscheinlich erachtet
(Martin und Kemp 1997, Calderón 2009), danach sterben sie.
Die Milben können ohne ihren Wirt nicht länger als 18 – 70 Stunden (Sammataro
2000) überleben. Die Männchen, sowie weibliche Milben, die das Adultstadium vor
dem Schlupf der Biene nicht erreicht haben, sterben in der leeren Wabenzelle.
Noch Lebende werden von Arbeiterinnen sofort getötet und der gesamte Inhalt
wird ausgeräumt (Calderón 2009).
Pro Jahr bringt eine Varroamilbe (in gemäßigten Zonen) zehn bis 15 Generationen
hervor (Solignac 2005).

mfG Christian
 
Zitat von edlBeeFit

nach Deiner Methode, dann aber übers ganze Jahr gesehen ist es vielleicht brauchbar, wollen wir aber erst noch testen
Hat MMn nichts mit meiner Methode zu tun Klaus;)

Wenn sie, wie sie schreibt, die Restbrut entnimmt, kann sie doch die restlichen Milben gut mit träufeln eliminieren
 
Servus Christian,

In Feldpopulationen wird das
Durchlaufen von zwei bis drei Reproduktionszyklen als wahrscheinlich erachtet
(Martin und Kemp 1997, Calderón 2009), danach sterben sie.
Danke für den Hinweis - habe mit die Diss schon besorgt! Direkte Antwort auf die Frage, wie lange die Milben in einem brutfreien Volk überleben findet sich zwar auch hier nicht, aber doch Hinweise, dass die Tierchen grundsätzlich nicht sehr langlebig sind.

lg,
Sebastian
 
Wenn sie, wie sie schreibt, die Restbrut entnimmt, kann sie doch die restlichen Milben gut mit träufeln eliminieren

Abgesehen davon, daß ich Restbrut niemals ausschneiden würde, sitzen die Bienen viel zu locker um diese Zeit und ein mehrmaliges beträufeln mit einer 3,5 %igen Lösung kann ich nur empfehlen, wenn sie die Völker los haben will. Außerdem wäre mit einmal träufeln die Reinvasion auch nicht bekämpft.
 
Abgesehen davon, daß ich Restbrut niemals ausschneiden würde, sitzen die Bienen viel zu locker um diese Zeit und ein mehrmaliges beträufeln mit einer 3,5 %igen Lösung kann ich nur empfehlen, wenn sie die Völker los haben will. Außerdem wäre mit einmal träufeln die Reinvasion auch nicht bekämpft.
Nach Deiner Meinung könnte man dann überhaupt nur im -° Temperaturbereich OS träufeln.....................
Du hast aber doch schon öfters im letzten Jahr bei weit höheren Temperaturen geträufelt, oder änderst Du jetzt Deine Meinung über OS
 
So, jetzt hab ich endlich was halbwegs Handfestes gefunden.

Fazit: das Verhältnis Milbe:Biene ändert sich während der brutlosen Zeit nicht dramatisch. D.h. beide Spezies überleben ungefähr gleich lang. Tendenziell ist die Milbe im Vorteil, da es ihr gelingen kann auf eine "frische" Biene zu wechseln wenn die "eigene" das Zeitliche segnet. (Parasitology / Volume 114 / Issue 02 / February 1997, pp 151-157 und Apidologie Volume 32, Issue 3, 2001, Pages 223-229)

Damit würde eine künstliche Verlängerung der winterlichen Brutpause keine Reduzierung des Varroabefalls mit sich bringen.

Allerdings vermehrt sich auch die Milbe während dieser Zeit nicht und übers Jahr gesehen gibt es in Summe weniger Milben. Dass sich daraus ein Ersatz für eine Winterbehandlung basteln lässt erscheint mir nicht allzu plausibel.

Ganz verwerfen will ich die Idee aber auch nicht. In Kombination mit einer OS-Behandlung 2 Wochen nach dem Käfigen hat man zu Saisonbeginn beinahe Varroa-freie Völker. Wär auch was wert.

lg,
Sebastian
 
Du hast aber doch schon öfters im letzten Jahr bei weit höheren Temperaturen geträufelt, oder änderst Du jetzt Deine Meinung über OS

Hallo Kurt,

da muß ich Dir wiedersprechen, ich habe niemals 3,5%ige OS geträufelt außer zur Restentmilbung im Winter. Was ich schon probiert habe, solltest Du am besten wissen. :009:
 
Hallo,
Abgesehen davon, daß ich Restbrut niemals ausschneiden würde, sitzen die Bienen viel zu locker um diese Zeit und ein mehrmaliges beträufeln mit einer 3,5 %igen Lösung kann ich nur empfehlen, wenn sie die Völker los haben will. Außerdem wäre mit einmal träufeln die Reinvasion auch nicht bekämpft.
Meine Erfahrungen mit 3,5er OS Träufeln im Spätherbst (wenn die Bienen noch Brut haben und locker sitzen) stimmen mit den Aussagen von Klaus überein.

Damit würde eine künstliche Verlängerung der winterlichen Brutpause keine Reduzierung des Varroabefalls mit sich bringen. ...

Ganz verwerfen will ich die Idee aber auch nicht. In Kombination mit einer OS-Behandlung 2 Wochen nach dem Käfigen hat man zu Saisonbeginn beinahe Varroa-freie Völker. Wär auch was wert.

schade, das eine künstliche Verlängerung der Brutpause alleine nicht ausreicht, aber auch ich würde die Idee nicht wegwerfen, vielleicht lässt sich mit bienenfreundlichern Mitteln (z.B. Puderzucker oder OS-Verdampfung) der Varroadruck sehr runter kriegen.

Lg Salsa
 
Aber ich habe schon x Mal Blockbehandelt und alle Völker leben noch und wie, auch die meiner Nachbaren und andere

ja Kurt, ich weiß sehrwohl das Du geträufelt hast als Blockbehandlung, aber eben nicht mit 3,5 %iger Oxalsäurelösung und das macht den Unterschied.
 
Hallo,

ich wollte eigentlich nur 1 x OS träufeln, weil ich die Restbrut vorher entfernt hätte, da macht es doch keinen Sinn eine Blockbehandlung durchzuführen soviel ich weiß. Die Zeit der Reinvasion müsste halt schon vorbei sein, schätze mal eben Ende Oktober, Anfang November.

Und wenn die Restbrut entfernt wäre, hätte ich außerdem noch weitere 8-9 Tage Zeit, die OS zu träufeln, wenn es denn sein müsste dass die Witterung so gar nicht passt. z.B. zu warm dafür ist.

Ich möchte den Bienen eigentlich was ersparen. Nach dieser Methode müsste ich sie nur einmal stören: eben Restbrut entfernen, 1x OS träufeln. Ende Dezember würde ich dann - wenn wirklich wieder zuviel Abfall wäre, mit letzter Behandlung abschließen.

Hat das schon jemand - oder in ähnlicher Form probiert?


LG
Brigitte
 
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