anhaltender Milbenfall trotz Api Life VAR

Hallo Nils,

wie geschrieben, liegen jetzt noch einmal ALV-Plättchen drin. Wir waren ein paar Tage im Urlaub, so dass ich den genauen Milbenfall erst morgen besimmen kann,
aber die Windeln sahen schon ziemlich voll aus. :(

Mal schauen, was die nächsten Tage so fällt.

Ich werde berichten

ich bin gespannt :SM_1_11:

mfG
Tobias
 
Hallo,

nun hat sich meine Vermutung erhärtet.
Ich habe auch (Scheinbar / Anscheinend) das Problem des anhaltenden Milbenfalls.

Zusnächst einmal war ich ganz zufrieden,
die Völker die ich mit AS behandelte, wiesen zuvor einen
moderaten Milbenfall auf (max. 5 Milben pro Tag).
Bei der AS - Behandlung stieg der Milbenfall erwartungsgemäß
stark an, dabei ist ein Sammelbrutableger besonders
aufgefallen (Maximalwert: 127 Milben / Tag), danach abflauend.
AS ist ausreichend verdunstet (zumindest in diesem Volk bis zu 25ml/Tag)
Behandlungsdauer mit AS war 9 Tage Dauerbehandlung.
So - dann kam eine Pause von 11 Tagen, die aber immernoch von relativ zahlreichem Milbenfall
gezeichnet war.
Ich bin nun hin, und habe Blockbehandlung mit Bienenwohl gestartet und
bin überrascht und entsetzt zugleich:
400 Milben pro Tag !!!!
Bei den anderen Völkern sind die Zahlen zwar kleiner, (34/d, 21/d....)
aber mit dem Bienenwohl stiegen die Werte bei allen signifikant an
und übertrafen die Werte unter der Behandlung mit AS um das vielfache.

Wenn ich mir meine Zahlen ansehe, zeichnet sich ab, dass die AS

a. schädlicher für die Bienen ist, und
b. weniger Wirkungsvoll als Bienenwohl (Blockbehandlung [noch nicht abgeschlossen])

Sorgen mache ich mir am allermeisten um den Sammelbrutableger.
Der ist zwar schön groß und hat viel Brut und Futter, aber bei den
Milbenzahlen - alter Schwede!

Ich werde diese Testreihe erneut unter besonderen Kontrollen und
besonderer Sorgfalt und Dokumentation durchführen (im kommenden Jahr).
Aber die Zahlen sind derart signifikant, dass das Ergebnis mit hoher
Wahrscheinlichkeit vergleichbar ausfallen wird.

Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht die man meinen Zahlen gegenüberstellen kann?

Viele Grüße,
Hagen
 
Hallo,

ich habe nun Vorgestern ein Volk mit OXS, verdampft mittels Teelicht behandelt, allerdings sah es so aus als ob die Verdampfung nicht vollständig funktioniert hätte.
Gestern beim Windelziehen war dann allerdings alles mit Milben voll, hat anscheinend doch gewirkt. Ich werde nun die anderen Völker auch behandeln, vielleicht bekomme ich damit endlich den Milbenfall auf ein erträgliches Mass.

@Hagen,

Du hast weiter oben von einem Verdampfersystem mit Glühkerze geschrieben.
Was hat dich dazu bewogen, statt der Verdampfung mit Bienenwohl zu arbeiten?
Ich hätte auch BW vorrätig, dachte aber die Verdampfung wäre um diese Jahreszeit schonender?

mfG
Tobias
 
@Hagen,

Du hast weiter oben von einem Verdampfersystem mit Glühkerze geschrieben.
Was hat dich dazu bewogen, statt der Verdampfung mit Bienenwohl zu arbeiten?
Ich hätte auch BW vorrätig, dachte aber die Verdampfung wäre um diese Jahreszeit schonender?

mfG
Tobias

Hallo Tobias,

ja, ich habe im letzten Jahr mich ausschließlich auf die in der Literatur für unseren Raum
angepriesenen und zugelassenen Methoden verlassen.
Dabei habe ich eine Königin verloren und festgestellt, dass AS richtig Stress für die Bienen ist.
Seit dem versuche ich eine bessere Methode zu finden - aus all den genannten und angepriesenen
Verfahren, um gegen die Varroa vor zu gehen.
Nun ist es so, dass alle Methoden von den jeweiligen Befürwortern mehr oder weniger
als "notwendiges Übel" bis zu "super gut" eingestuft werden.
Ich kam dann auf den Schluss, dass ich selbst zusehen muss was ich tue.
Daher habe ich mir verschiedene Methoden ausgesucht die mir plausibel erschienen.
Diese sind:

- AS 60% im Nassenheider vertikal
- OS sublimiert
- Bienenwohl
- Beschallung (als innovative Alternative, in Form eines Versuches)

Damit ich eine Varroabehandlung als wirksam und "gut" einstufen kann,
sollte dabei folgendes zu Beobachten sein:

in einem Volk in dem die Varroazahl auf der Windel ohne Behandlung die 4 bis 5 pro Tag erreicht
sollte dann

1. die Behandlung gestarten werden mit erträglichem Aufwand
2. Der Totfall der Milben innerhalb eines beobachteten Zeitraumes signifikant ansteigen (um ein vielfaches)
3. die Bienen ihr wesensgemäßes Verhalten weiterhin (unverändert und unvermindert) zeigen
4. der Totfall der Milben während der Behandlung schon deutlich zurück gehen (weil diese Weniger werden)
5. nach dem Aussetzen der Behandlung und einer weiteren verstrichenen Zeit der natürliche Milbenfall
deutlich UNTER dem vor der Behandlung sein.
6. Bienen sollten dabei garkein Totfall aufweisen bzw. dieser sollte nicht signifikant erhöht sein.

Mit AS ist Punkt 3 und 6 nicht mehr gegeben. (u.a. Königinnenverlust, Bienen zeigen sich gestresst...)

Die OS Sublimierung ist wirksam und scheint mir alle Punkte zu erfüllen.
Leider liegen mir keine verlässlichen Zahlen dokumentiert vor, da ich
die Krabbelsprerre gegen die Ameisen vernachlässigt habe und die herabgefallenen
Milben größtenteils von den Ameisen abtransportiert wurden.

Bienenwohl war dann auf Grund positiver Berichte in meinen Focus gerückt.
Ich wollte es testen und hoffte, dass Berichte und Aussagen sich bewahrheiten.

Nun liegen mir da nun Zahlen vor.
Hier mal ein Beispiel anhand eines Volkes:
Vor der Behandlung: 5 Milben / Tag
3 Milben / Tag
4 Milben / Tag
AS (60%) im Burmeister-Verdunster:
30.08.12 1,25 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
3 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
3 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
4,5 Milben / Tag (LEIMRINGE VERGESSEN)
Leimringe angebracht:
16.09.12 37 Milben / Tag (insgesamt etwas mehr als 200ml verdunstet; Behandlung beendet)
26.09.12 6.3 Milben / Tag (ohne Behandlung !!!)

Bienenwohlbehandlung
27.09.12 ohne Erfassung (bei diesem Volk)
03.10.12 ohne Zählung (geschätzt: >> 100 Milben)
06.10.12 42 Milben / Tag


In einem anderen Volk, was unter AS einen Milbenfall von max 156 / Tag aufwies,
ging der Milbenfall unter Bienenwohl hoch auf 400 Milben / Tag.

Mit BW rieseln die Milben derzeit nur noch so herab.
Mit BW hoffe ich nun die Milbenzahlen so weit runter zu bekommen,
dass ich sagen kann "meine Völker sind hinreichend entmilbt".
Der Wirkungsgrad mit Bienenwohl ist nach meinen ersten Erfahrungen sehr hoch
und übertrifft der von AS und OS deutlich.
Stress bei den Bienen konnte ich bislang dabei nicht feststellen.

VG
Hagen
 
Ja sagt mal, wo kommen bloß all diese Milben her?
Tobias, warum hast du zuerst gedacht die Verdampfung hätte nicht funktioniert? Ich habe zwar einen Verdampfer, aber die Teelichtmethode interessiert mich rein neugierhalber.
"Alles mit Milben voll" ist sehr interpretierbar. Hast Du ungefähr abgeschätzt wieviele das waren?

Was hast Du während (und nach) der Verdampfung mit den ALV-Plättchen gemacht? Ich habe sie vorübergehend rausgetan, weis aber auch nicht ob das miteinander verträglich ist. Ich hatte auch befürchtet, der OX-Staub würde sich im feinen Fliegengitter, in dem die Plättchen eingeschlagen sind, verfangen.

Wie wirst Du weiter machen? OX-Dampf-Blockbehandlung?

Viel Glück Dir und Deinen Bienen,

Nils
 
Hallo zusammen,

@Hagen,

Du scheinst die Sache noch systematischer anzugehen, und ich dachte schon, ich sei verbissen mit meiner täglichen Zählerei und Dokumentation ;)
Trotzdem konnte ich jetzt nicht herauslesen warum Du statt auf Verdampfung auf Bienenwohl gesetzt hast?
War es mehr die Neugier auf BW oder Unzufriedenheit mit der Verdampfung ?

@Nils

Ja sagt mal, wo kommen bloß all diese Milben her?

Gute Frage :)
eigentlich sollten die durch die AS schon Geschichte sein, durch ALV erst recht, und jetzt muß auch noch verdampft werden:SM_1_03:

Als Anfänger macht man natürlich Fehler, allerdings habe ich schon die Angewohnheit, mich über Sachen die mich interessieren mich massiv zu informieren,
deshalb liegen Anwendungsfehler bei den Behandlung wohl eher nicht vor, so wie es gemacht werden sollte, habe ich es gemacht, warum es trotzdem nicht
ausreichend wirkt, weiß der Kuckuck...

Tobias, warum hast du zuerst gedacht die Verdampfung hätte nicht funktioniert?
das Pulver verbrannte nicht vollständig, sondern blähte sich auf, deshalb vermutete ich zuerst, es würde keine Wirkung haben.

Es waren über 300 Milben auf der Windel, vor der Behandlung waren es 50/Tag.

ALV habe ich entfernt und werde es auch aus den anderen Völkern im Zuge der Bedampfung entnehmen, ich habe schlicht kein Vertrauen mehr in das Zeug,
und bei den Temperaturen wird es auch nicht mehr wirken, man riecht im Garten auch nichts mehr, im Gegensatz zum August, als man den Geruch schon einige Meter vor den Beuten wahrnehmen konnte.

Blockbehandlung, hm, wenn nötig werde ich sicher noch einmal verdampfen, allerdings schreckt mich auch etwas die Erkenntnis einiger Imker, dass die Völker die mehrfach bedampft wurden im darauffolgenden Jahr nicht in die Gänge kamen.

mfG
Tobias
 
Hi Tobias,
waren die 50 Milben pro Tag der natürliche Milbenfall - oder wohl eher der mit Thymol-Wirkung (wirkt ja lange nach)?

Du, ich bin ja selber Anfänger, nicht falsch verstehen (von wegen Anwendungsfehler etc.).

Bei mir sind nach 3x Api Life zum Schluß (d.h. nach 8 Wochen) ca. 30-40 Milben gefallen. Nach der ersten Bedampfung dann täglich: 50 - 69 - 64 - 46. Nach der zweiten: 149 - 94 -84 - heute???

Von schlechterer Auswinterung nach Bedampfung habe ich hier von edlWolf und im anderen Forum von Simon gelesen. Es gibt auch Studien, die von einer besseren Auswinterung berichten (bei Bedampfung mit Varox-Verdampfer, siehe hier: http://www.google.de/url?sa=t&rct=j...sg=AFQjCNFN72Wif7Qb0fLFUUXeb0bHqzIZNg&cad=rja). Ich denke daß die Art der Bedampfung gewiss auch eine Rolle spielt.

Einmal bedampfen erwischt nur die aufsitzenden Milben und die, welche die nächsten Tage aus der Brut rauskommen. Manche sagen es wirkt 4 Tage, andere meinen 7 Tage.

Api Life werde ich wieder reinlegen, wenn ich bedampft habe. Denn ohne ALV wäre mein Volk schon tot. Und dafür, daß ich Fehler gemacht habe kann das Mittel ja nichts :)

Ich hätte auf den Rat hier hören sollen, im August gleich eine Blockbedampfung zu machen. Das hätte dann die Sommerbienen belastet und nicht wie jetzt die Winterbienen. Und der Großteil der Milben wäre futsch gewesen. Danach ALV auflegen (2x) und im Winter nochmal bedampfen.
So mein Plan für nächstes Jahr - mal schauen wie lange der hält *grins*...

Aber bedampfen kam damals für mich noch nicht in Frage, schien mir zu gefährlich...
Naja, man lernt. Hoffentlich...
:SM_1_16:

Schönen Sonntag noch,

Nils
 
Hallo Nils,

waren die 50 Milben pro Tag der natürliche Milbenfall - oder wohl eher der mit Thymol-Wirkung (wirkt ja lange nach)?

theoretisch wars natürlich der Abfall verursacht durch ALV, aber jetzt sind wir wieder bei unserem alten Problem, eigentlich sollte nach mittlerweile 9 Wochen
ALV doch gar nichts mehr zum Fallen da sein, oder? Läßt für mich eigentlich nur den Schluß zu, das es nicht ausreichend wirkt !?


nicht falsch verstehen (von wegen Anwendungsfehler etc.).

hab ich nicht:), ich ärgere mich höchstens über mich selber, weil ich nicht in der Lage bin, die Völker gut genug zu behandeln.
Nächstes Jahr sind wir alle ein Stückchen schlauer, :SM_1_01:


Schönen Sonntag noch,

Ebenso,

Tobias
 
eigentlich sollte nach mittlerweile 9 Wochen
ALV doch gar nichts mehr zum Fallen da sein, oder? Läßt für mich eigentlich nur den Schluß zu, das es nicht ausreichend wirkt !?

Tjein - denn bei ALV heisst es ja, daß eine Restentmilbung unentbehrlich ist, also noch Milben drinnen bleiben. Die schwere Frage, ab wann denn dann natürlicher Milbenfall ist - die bleibt....



ich ärgere mich höchstens über mich selber, weil ich nicht in der Lage bin, die Völker gut genug zu behandeln.
Komisch, irgendwoher kenne ich das Gefühl. Woher nur??
:)

Servus,

Nils
 
Hallo zusammen,

@Hagen,

Du scheinst die Sache noch systematischer anzugehen, und ich dachte schon, ich sei verbissen mit meiner täglichen Zählerei und Dokumentation ;)
Trotzdem konnte ich jetzt nicht herauslesen warum Du statt auf Verdampfung auf Bienenwohl gesetzt hast?
War es mehr die Neugier auf BW oder Unzufriedenheit mit der Verdampfung ?

Ja, die Dokumentation und die Schlüsse aus dem Beobachteten ist doch im Grunde das
einzige was uns Licht ins Dunkle bringt.
Wir haben ja die Verantwortung für die Wesen übernommen, als wir uns entschlossen haben
zu imkern. Jetzt müssen wir auch Wege finden, dieser Verantwortung gerecht zu werden.
Daher ist es mir sehr wichtig, dass ich weiß was ich da tue.
Fehler machen wir ja alle - aber wir müssen diese vor uns selbst und vor dem
Leben (der Bienen, und allgemein) verantworten können.

Ich sehe die Verdampfung derzeit immernoch als eine Möglichkeit zur Varroabehandlung
an.
Das Bienenwohl habe ich definitiv in mein Konzept aufgenommen, weil
ich von Imkern, die damit offenbar Erfolgreich ihre Bienen behandeln,
Berichte erhielt und die Aussagen und Berichte plausibel sind.

Die vor etwa 10 Jaren patentierte Beschallungsmethode habe ich ja auch
getestet. Das Ergebnis ist leider mangelhaft bis ungenügend.
Ich werde, weil ich eigene Fehler ausschließen möchte, auch diese Methode
im kommenden Jahr noch einmal unter den Prüfstand stellen.
Wobei die Wahrscheinlichkeit nach den diesjährigen Ergebnissen
hoch ist, dass dieses Verfahren unter der Kategorie
"ungenügend wirksam" abgelegt werden kann.
Aber warten wir mal das folgende Bienenjahr ab.

Viele Grüße,
Hagen
 
Hallo zusammen,

@Hagen

danke für deine ausführlichen Erläuterungen,

vielleicht zahlt sich unser Ehrgeiz ja aus und wir haben nächstes Jahr vitale Völker und volle Honigtöpfe,

ich wünsche es uns zumindest allen ;)

mfG
Tobias
 
Hallo zusammen,

@Hagen

danke für deine ausführlichen Erläuterungen,

vielleicht zahlt sich unser Ehrgeiz ja aus und wir haben nächstes Jahr vitale Völker und volle Honigtöpfe,

ich wünsche es uns zumindest allen ;)

mfG
Tobias

Ich Danke Dir.
Ja, das hoffe und wünsche ich Dir und uns allen hier.
Ehrgeiz möchte ich es zwar nicht nennen, aber
es mag durchaus so erscheinen.
Ich sehe es für mich als "Verantwortung" an, die
mir sehr viel Freude bereitet und die ich gerne trage.
Methaphysisch ausgedrückt, dankt es uns die Natur
auf ihre Weise.
Selbst die Stiche die ich ab bekommen habe, waren zumeist
an Stellen, die positives bewirkt haben (alte Sportverletzungen heilten
dadurch vollständig aus).
Und wenn sich eine Biene auf meiner Hand nieder lässt, sich ausruht,
setze ich mich zuweilen in einen Gartenstuhl und beobachte sie -
das sind dann Momente, in denen die Hektik unserer Zeit
vollständig aus meinem Blickfeld verschwindet.

Aber das ist natürlich mein subjektives Empfinden.

VG
Hagen
 
Hagen, Du bist ein guter Imker! :)
 
Danke Dir für das Kompliment.
Aber davon kann man nicht reden.
Ich versuche zur Zeit das Imkern zu erlernen
und bin bei den ersten Schritten.
Es währe vermessen von "Imker"
oder gar von "gutem Imker" zu sprechen.
Da fehlen mir noch ein paar Jahre :)

Aber dennoch herzlichen Dank
ich weiß Deine Worte zu schätzen ;)

Du machst Dir ja mindestens genau so viele Gedanken
wie ich.
Dementsprechend bist Du ja auch auf einem sehr guten Weg.

Viele Grüße,
Hagen
 
Wollt ihr Bienen halten oder Milben töten?

Hallo, liebe Mitimker,
auch wenn ich einen in die Fresse kriege, damit lebe ich.;-( Ich kritisiere:

Hut ab vor den akribischen Aufzeichnungen, das kann man schon wissenschaftliche Arbeit nennen.

Es erscheint ein Ungleichgewicht zugunsten der Milbe.
Die Bienen werden gar nicht mehr berücksichtigt, in ihrem Organismus. Es geht nur noch um die Varroa, nicht mehr um
die Bienen. Das ist doch ein falscher Weg.
Was müssen diese intelligenten Kreaturen alles über sich ergehen lassen, nur aus Mordwut und >Gier nach den Milben.

Es werden die Selbstheilungskräfte, die Wiederbeschaffungssysteme und die Abwehrkräfte des BIEN`s vernachlässigt,
ja schmerzlich übersehen. Sie müssen gefordert werden!!!!
Ich habe die gleichen Probleme (mehr oder weniger) mit Varroa, ich nehme 85% ige AS und Milchsäure beizeiten,
aber, für mich sind 80 Milben nach zweimaliger AS Behandlung kein Problem.
Und für die Bienen anscheinend auch nicht. Man sollte Milben zulassen können, so lernen die Bienen damit umzugehen.

Ich lehne die stinkenden Dinge ab, die ziehen in den Wachs und in den Honig. Auch eine OS-Behandlung im Winter
ist mir sehr fremd, dann lieber beizeiten im Spätsommer.
Wer es dann verpasst hat....
Man sollte die Bienen nicht als Instrument für Honiggewinnung sehen, sondern als wichtiger Körper in unserer
Umwelt. Wir Imker haben eine große Verantwortung dafür.
Den Honig gibts sowieso nebenher.

In dem Sinne, versteht mein Andersdenken, vielleicht bin ich in der falschen Zeit.
Beste Grüße, der Bienenbewahrer
 
Udo spricht etwas an was mir schon die ganze Zeit durch den Kopf geht. Ist die Varroa das Hobby oder die Biene?Ich bin ein Freund von Studien und wissenschaftlich orientierter Arbeit, ABER muss das JEDER Imker JEDES Jahr durchziehen?Ich hab besseres zu tun als Milbenzählen.Genügt es nicht EINMAL eine Strategie festzulegen und zu nutzen!?Gebe zu hab keine Erfahrung mit Behandlung wie die meisten hier, aber um Meinungen bei Profi-Imkern bittend höhr ich immer: wir zählen nichts, keine Zeit dafür, braucht man nicht, einfach behandeln und gut ist.Versteh ich auch, wer 100, 1000, 10.000 Völker hat wird wohl nie Milbenzählen! Wozu auch?Ich kann die Unsicherheit einiger Anfänger verstehen, diese plagt mich auch, aber ich riskier einfach was um REAL festzustellen ob die Milben nun ein Problem darstellen oder nicht.Ich denke dieses: X-Milben mit Faktor Y und Z und ABC etc. ist eine recht trügerische Formel. Jeder muss sehen was wirklich mit seinen Bienen passiert. Klar muss man behandeln, aber dies scheint ja schon fast wie die Nutzung von Antibiotika bei Schnupfen zu sein.Korregiert mich wenn ich da was falsch sehe...
 
Oliver und Bienenbewahrer,

ihr habt gut reden. Aber schaut doch bitte mal auf unser Profil unter dem Namen: wir sind Imker seit 2012 bzw. 2011. Daß man mit jahre- oder jahrzehntelanger Erfahrung keine Milben mehr zählt ist mir schon klar.

Oliver: Du forderst zu Recht das festlegen einer Strategie. Dazu gehört für den nulljährigen Jungimker auch das Milbenzählen. Wie sonst soll er wissen, was für eine Strategie er verfolgen soll.
Außerdem muß jede Strategie immer wieder neu überdacht werden - davon bin ich überzeugt! Ich sehe ja, was stures Behandeln nach Schema F bei anderen Imkern bringt...

Und wer schon mal Bienen durch den Winter gebracht hat, hat auch gut reden. Mir steht der erste Winter bevor und ich bange um meine Völker. Haben sie genug Futter, zuviele Milben, zu wenig Bienen?

Bitte erinnert Euch zurück an Euer erstes Jahr und ihr werdet vielleicht feststellen, daß auch ihr damals ganz anders mit den Bienen umgegangen seid.

BienenBewahrer
Du hast schon recht was die Imunabwehr des Bien angeht. Ich selbst nehme auch kein Antibiotika. Aber wenn es um mein Leben ginge würde ich es nehmen. Mein Bienenvolk hatte bisher über 9.000 Milben seit Anfang August. Da könnte man als Anfänger - der ja eh' alles besser weis ;) - locker sagen, das machen die Bienen schon, ich vertraue der Natur.

Aber hätte ich dann jetzt - Oktober - noch Bienen???


Nils
 
Völker selektieren ?

Hast ja recht, Nils,:SM_1_40:
die Unsicherheiten im Imkeranfang sind sehr groß, sie gehen wohl nie ganz.

Es ist auch schwer, außer konsequenter AS-Gabe im Nassenheider, in dieser Jahreszeit, Rat zu geben.
Im Sommer hätte ich aus diesem Volk einen Kunstschwarm gemacht und mit MS behandelt, dann in
frischen Wabenbau gegeben. Die alten Waben entsorgt oder nach Tiefkühlung eingeschmolzen.

Man sollte sich auch fragen, ob ein solches anfälliges Volk nicht im nächsten Jahr aussortiert werden sollte,
also Kunstschwarm, MS und neue Königin.
Ich selbst ziehe nur von den eigenen gesündesten Völkern nach, am liebsten über Schwarm oder bei Weiselzellen über
Kunstschwarm mit der alten Königin.
So komme ich in meiner Region zu einer gewissen Auslese, was ich für erstrebenswert halte.

Mit lieben Grüßen, Udo
 
Bitte kommt zum Thema zurueck!!!
Fals Bedarf besteht eroeffnet neue Themen, aber hier geht es um Alv!

Beitraege die nicht zum Thema passen, werden bald verschoben.
 
auch wenn ich einen in die Fresse kriege, damit lebe ich.;-( Ich kritisiere:

Wenn sich jemand die Arbeit macht, und Gedanken, und dann andere Perspektiven
aufzeigt, gibt es keinen Grund "jemandem in die Fresse zu geben", wie Du es schreibst.
Ich sehe darin eine Bereicherung, denn es ermöglicht doch seine subjektive Sichtweise
zu verändern, und gibt zudem eine Rückmeldung wie sein Tun und Streben aus anderer Sicht
aussieht.

Hut ab vor den akribischen Aufzeichnungen, das kann man schon wissenschaftliche Arbeit nennen.

Danke

Es erscheint ein Ungleichgewicht zugunsten der Milbe.
Die Bienen werden gar nicht mehr berücksichtigt, in ihrem Organismus. Es geht nur noch um die Varroa, nicht mehr um
die Bienen. Das ist doch ein falscher Weg.
Was müssen diese intelligenten Kreaturen alles über sich ergehen lassen, nur aus Mordwut und >Gier nach den Milben.

Es geht mir nicht darum, Milben zu töten, sondern die Bienen am Leben zu erhalten.
Ich habe noch keine eigenen Maßstäbe, anhand derer ich sagen könnte, ab welcher Anzahl Milben
das Volk zugrunde geht.
Daher muss ich mich zunächst auf die Erfahrungen stützen, die andere vor mir gemacht haben.
Grundsätzlich stimme ich Dir vom Grundsatz her zu, dass wir unseren Focus nicht all zu sehr
auf "Varroakilling" richten sollten, sondern stets dafür sorge tragen müssen, den
Gesamtorganismus des Volkes zu sehen.

Es werden die Selbstheilungskräfte, die Wiederbeschaffungssysteme und die Abwehrkräfte des BIEN`s vernachlässigt,
ja schmerzlich übersehen. Sie müssen gefordert werden!!!!
Ich habe die gleichen Probleme (mehr oder weniger) mit Varroa, ich nehme 85% ige AS und Milchsäure beizeiten,
aber, für mich sind 80 Milben nach zweimaliger AS Behandlung kein Problem.
Und für die Bienen anscheinend auch nicht. Man sollte Milben zulassen können, so lernen die Bienen damit umzugehen.

Ich würde mich darüber freuen, wenn die Toleranzgrenzen der Bienen deutlich über
den sonst publizierten Zahlen lägen. Dann würde ich mir auch weniger Sorgen machen.
So lange gehe ich aber noch von den Zahlen aus die landläufig gelten.
Das Risiko ist mir zu groß, Völker zu verlieren.

Auch erachte ich es für wichtig, dass die Behandlungsmethoden hinterfragt, geprüft und
verbessert werden - und zwar stetig.
Daher auch meine pingelige Beobachtung und Dokumentation.
Letztendlich ist es eine der ersten Dokumentierten Ergebnisse,
dass gerade die AS nicht das beste Mittel gegen die Varroa ist;
sie wirkt - ja - aber es ist nicht das beste Mittel.
(aber das ist ein anderes Thema)


Ich lehne die stinkenden Dinge ab, die ziehen in den Wachs und in den Honig. Auch eine OS-Behandlung im Winter
ist mir sehr fremd, dann lieber beizeiten im Spätsommer.
Wer es dann verpasst hat....
Man sollte die Bienen nicht als Instrument für Honiggewinnung sehen, sondern als wichtiger Körper in unserer
Umwelt. Wir Imker haben eine große Verantwortung dafür.
Den Honig gibts sowieso nebenher.

Da stimme ich Dir zu.
Eine Einschränkung jedoch;
lass die Bienenvölker im Spätsommer doch stinken -
AS macht einen deutlich größeren Schaden bei den Bienen.
Des weiteren empfinde ich den Thymolgeruch nicht als unangenehm.
Wenn es ein Mittel ist, den Bienen die Zeit zu verschaffen, zu erlernen wie
sie sich gegen die Varroa wehren können - warum nicht?

Ich bin auch für das Fordern, sogar überaus stark -
(wende ich es als Trainer im Sport doch stets an und bin in diesem Bereich auch bekannt dafür).
Ich glaube aber, dass die Bienen genug mit der Varroa belastet sind, um einen Lernprozess
zu durchleben.
Da es sich aber meiner Meinung nach um vererbliche Informationen handelt, und diese dementsprechend
erst noch in der DNA der Bienen Einzug halten müssen, wird es sehr lange dauern bis unsere Bienen hier
ohne weiteres alleine damit zurecht kommen.

In dem Sinne, versteht mein Andersdenken, vielleicht bin ich in der falschen Zeit.

Ich halte Deine Meinung für gut und wichtig.
Möchte aber trotzdem den Durchblick ganz haben, klar sehen, und wissen was ich tue
oder nicht tue, was Sinnvoll ist und was nicht.
Daher ist es für mich (uns) wichtig genau zu beobachten.
Dabei sind Deine Einwände auch gut und sind es durchaus Wert
in die Überlegungen mit einbezogen zu werden.
Danke dafür.

Viele Grüße,
Hagen
 
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